Traditionelle Badekultur mit selbst gemachten Natur-Badekugeln genießen

Reinheit beschränkt sich nicht nur auf einen sauberen Körper. Ab und zu sollte man auch die Gedanken reinigen. Badekugeln helfen, diese Tradition zurück in die eigenen vier Wände zu holen.
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Die seelische Reinheit kommt oft zu kurz. Badekugeln, vor allem selbst gemacht, können dies ändern.Foto: iStock
Von 24. Juli 2023

Aufzeichnungen über Badekulturen verschiedener Völker reichen weit über 2.000 Jahre vor Christus zurück. Badeanlagen waren unter anderem Teil des traditionellen Lebens des alten Ägyptens, Mesopotamiens, des antiken Griechenlands oder Japans. Meist diente das Bad nicht nur der Reinigung, sondern erfüllte auch gesellschaftliche oder rituelle Zwecke, wobei der seelischen Reinigung große Bedeutung beigemessen wurde.

In Japan ist dieser Aspekt heute noch in der Badekultur des Landes verankert. Dort gilt jede Art von Unreinheit – körperliche wie seelische – als Quelle von Krankheit und Übel bei dem Betroffenen selbst oder seinem Umfeld und sollte daher unbedingt vermieden werden.

Körperliche und seelische Reinheit

Ähnliche Ansichten wurden im antiken Griechenland geteilt, wo es zahlreiche Heilquellen gab, die verschiedenen Göttern wie zum Beispiel Asklepios, dem Gott der Heilkunst, oder Hygieia, der Göttin der seelischen und körperlichen Gesundheit, geweiht waren. Eine besonders berühmte Quelle wurde im Asklepios-Tempel gefunden und gilt als eines der ersten Sanatorien unserer Zeit. Die Inschrift am Eingang des Tempels, die den Reinheitsgedanken der Antike sehr gut widerspiegelt, lautet übersetzt¹:

Rein muss sein, wer in den duftenden Tempel tritt, rein sein ist aber, heilige Gedanken zu haben.“

Die heutige europäische Badekultur baut teilweise auf der der Antike auf und ist in Form von verschiedenen Kurorten, Thermalquellen oder Seebädern zu finden. Über private Badezimmer verfügte die große Masse der europäischen Bevölkerung erst im 20. Jahrhundert. Was einerseits praktisch erscheint, hat andererseits dazu geführt, dass die reichhaltige Badekultur im europäischen Raum heute meist auf die rein praktische Körperreinigung beschränkt ist.

Diesem Alltagstrott sollte man von Zeit zu Zeit mit einem entspannenden Bad entgegenwirken, das man so wie früher genießt und dazu nutzt, nicht nur den Körper, sondern auch alle negativen Gedanken zu bereinigen.

Duftende Badekugeln selbst herstellen

Besonders schön wird die Badezeit mit selbst gemachten Badekugeln, die ohne künstliche Zusätze ganz einfach zu Hause hergestellt werden können. Badekugeln, die ohne den Zusatz von Emulgatoren hergestellt werden, schmelzen langsam im warmen Wasser, während sich die pflegenden Öle an der Wasseroberfläche sammeln. Dabei kann sich bei jeder Körperbewegung in der Badewanne ein sanfter, pflegender Film über die Haut legen.

Alle Zutaten für Badekugeln gibt es im Reformhaus oder in der Backabteilung. Foto: cs/Epoch Times

Zutaten (für circa 200 Gramm Badekugeln)
  • 60 g Kakobutter (Oleum Cacao)
  • 60 g Natron (Natrium bicarbonicum)
  • 50 g Maisstärke (Amylum maydis)
  • 30 g Zitronensäure (Acidum citricum andhydricum)
  • ätherische Öle nach Belieben
  • Lebensmittelfarbe

Als ätherische Öle eignen sich beispielsweise Lavendelöl (Aethereolum lavendula), Rosenöl (Aethereolum rosae), Minzöl (Aethereolum menthae) oder Eukalyptusöl (Aetherolum eucalypti). Bei Anwendung für Kinder unter zwei Jahren sollte auf die Zugabe von ätherischem Öl verzichtet werden.

Lebensmittelfarbe dient ausschließlich der Ästhetik, denn auch das Auge badet mit. Wichtig dabei ist, dass sich die Lebensmittelfarbe gut im Wasser löst, da sonst keine schönen Farbeffekte im Badewasser entstehen.

All diese Zutaten findet man im Reformhaus oder – mit Ausnahme der ätherischen Öle – in der Backabteilung eines Supermarktes.

Zusätzlich benötigt werden
  • 2 Töpfe (einen großen und einen kleineren, um ein Wasserbad zu bereiten)
  • 1 Schüssel
  • Mörser (inklusive Pistill/Stößel)
  • Kochlöffel
  • Silikonform mit dem gewünschten Motiv für die Badekugeln
Herstellung (circa 30 Minuten)

Zuerst Natron und Maisstärke in einer Schüssel gut vermischen sowie die meist etwas kristalline Zitronensäure im Mörser zu feinem Pulver zermahlen. Beides zur Seite stellen.

Nun die Kakaobutter im Wasserbad bei niedriger Temperatur und unter ständigem Rühren zur Cremeschmelze bringen. Dabei sind Geduld und Achtsamkeit gefragt: Kakaobutter beginnt im Bereich von 28 bis 36 Grad Celsius zu schmelzen. Cremeschmelze bedeutet, dass die Kakaobutter trüb und cremig bleibt. Wird die Kakaobutter durch zu hohe Temperatur oder zu schnelles Erhitzen klar und durchsichtig, können sich die Badekugeln später nicht mehr verfestigen.

Die Kakaobutter muss beim Schmelzen trüb und cremig bleiben. Wird sie klar, wurde sie zu schnell oder zu hoch erhitzt. Dann können sich die Badekugeln nicht verfestigen. Foto: cs/Epoch Times

Ist die Kakaobutter zur Creme geschmolzen, das Natron-Maisstärke-Gemisch einrühren.

Im Anschluss die Zitronensäure beimengen sowie nach Bedarf Lebensmittelfarbe und einige Tropfen der ätherischen Öle hinzufügen. Alles nochmals gut verrühren und sofort in die ausgewählten Silikonformen gießen. Über Nacht aushärten lassen.

Badekugeln lassen sich in vielen verschiedenen Formen herstellen, zum Beispiel in Rosenform oder als Lotosblüte – ein wunderschönes Symbol für Reinheit und Schönheit. Foto: cs/Epoch Times

Am nächsten Tag lassen sich die fertigen Badekugeln aus ihrer Form lösen und laden ein, gleich ein entspannendes Bad zu genießen.

PS: Beim Mischen von verschiedenfarbigen Badekugeln (aus mehreren Herstellungsrunden) bekommt man besonders schöne Farbeffekte im Badewasser.

Je nach Größe der Badewanne kann man mehrere Badekugeln kombinieren. Wunderschöne Farbeffekte zeigen sich, wenn man dabei verschiedenfarbige Badekugeln verwendet. Foto: cs/Epoch Times

Quellen und Literatur:

[1] Anthologiae Graecae Appendix, Epigrammata exhortatoria et supplicatoria

[2] Antje Krug (1993): Heilkunst und Heilkult – Medizin in der Antike



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