Fettfalle industrielle Eiscreme: Warum man sein Eis selbst machen sollte (+Rezept)

Heißhunger auf Eiscreme mitten in der Nacht? Dann könnte es daran liegen, dass der Körper nach Fett verlangt. Doch industriell hergestellte Eiscreme ist nicht nur ungesund, sondern auch teuer. Es gibt bessere Alternativen, den Körper mit gesundem Fett zu versorgen.
Titelbild
Hausgemachtes Erdbeereneis. Symbolbild.Foto: iStock
Epoch Times11. Mai 2023

Die Sonne scheint, die Temperaturen steigen. Gerade an heißen Sommertagen ist ein Besuch in der Lieblingseisdiele eine willkommene Möglichkeit, sich abzukühlen. Speiseeis gehört zweifellos zu den beliebtesten süßen Leckereien weltweit.

Etwa acht Liter davon konsumiert der Deutsche durchschnittlich im Jahr – das entspricht circa 113 Kugeln Eis. In Amerika sind es ungefähr 16 Liter. Spitzenreiter im Eiskonsum sind Neuseeländer mit 23 Liter pro Person im Jahr. Und das ist nur der Durchschnitt. Viele Menschen konsumieren viel, viel mehr.

Das hat seine Gründe. Der menschliche Körper benötigt verschiedene Arten von Fettmolekülen und Vitaminen. Diese sind unter anderem in tierischen Fetten, insbesondere im Butterfett enthalten. So ist es nicht wunderlich, dass Menschen gerade an Tagen mit fettarmer Ernährung ein starkes Verlangen nach fettreichem Speiseeis verspüren.

Ich nenne das die „beste Absichtsdiät“. Man beginnt den Tag mit einem traditionellen Frühstück aus schwarzem Kaffee, trockenem Toast und einem Stück Obst. Zum Mittagessen gibt es einen mageren Steak-Salat ohne Dressing, und das Abendessen könnte aus einem Stück Lachs mit gedünstetem Gemüse bestehen – alles gemäß den Empfehlungen von Ernährungsexperten.

Doch wenn die Schlafenszeit naht, wird man wieder hungrig. Und zwar so hungrig, dass man am liebsten eine große Portion Eiscreme direkt vor offenem Gefrierfach verschlingen würde. Der Körper zwingt einen dazu, das benötigte Fett auf die eine oder andere Weise zu bekommen.

Ungesund und teuer

Wenn der Körper nach Fett verlangt, wäre es ratsam, es bewusst zu konsumieren. Eiscreme ist nicht nur eine ungesunde Wahl, sondern auch eine äußerst kostspielige Alternative, an gesundes Fett zu gelangen. 500 Milliliter Eiscreme enthält so viel Butterfett wie etwa 3 Esslöffel Butter.

Natürlich sind nicht alle Zutaten in Eiscreme Butterfett. Aber Butterfett ist die teuerste Zutat, während alles andere vergleichsweise günstig ist. Dieses Phänomen ist typisch für verarbeitete Lebensmittel. Die Endprodukte werden oft zu hohen Preisen verkauft, obwohl sie größtenteils aus günstigen, nährstoffarmen Zutaten bestehen. Das bedeutet hohe Gewinne für die Industrie.

Doch der Preis ist nicht alles, worauf der Konsument achten sollte. In industriell hergestellter Eiscreme sind viele Zutaten enthalten, die es besser zu meiden gilt. Hier ist ein Beispiel für eine Zutatenliste einer Vanilleeis-Marke:

  • Milchfett und Magermilch
  • Zucker
  • Maissirup
  • Molke

Weniger als zwei Prozent: Buttermilch, Butter, natürliche Aromen, Salz, karamellisierter Zucker, Guarkernmehl, die Emulgatoren Mono- und Diglyceride sowie Polysorbat 80, Verdickungsmittel Xanthan, Cellulosegummi und Carrageen, Lebensmittelfarbe Annatto.

Die Tricks bei der Kennzeichnung

Bemerkenswert ist, dass „Milchfett und Magermilch“ zusammen als Erstes bei den Inhaltsstoffen aufgeführt sind. Wenn nur das Milchfett genannt wäre, stünde es wahrscheinlich weiter unten auf der Liste. Beide Zutaten in Kombination aufzuführen, ist wahrscheinlich ein Trick bei der Kennzeichnung, um den Eindruck zu erwecken, dass das Produkt hauptsächlich aus Sahne besteht.

Aufgeführt sind zudem zwei raffinierte Süßungsmittel: Zucker und Maissirup. Man fragt sich, warum zwei Süßstoffe verwendet werden. Hier wird auch bei der Kennzeichnung getrickst. Beim „Maissirup“ handelt es sich wahrscheinlich um einen günstig herzustellenden Zuckerersatzstoff mit hohem Fruchtzuckergehalt. Dieser ist in letzter Zeit wegen seiner schädlichen Auswirkungen besonders für Kinder in Verruf geraten. Wenn es nur einen Süßstoff in dem Produkt gäbe, könnte dieser in größeren Mengen enthalten sein und somit vor dem Milchfett an erster Stelle in der Zutatenliste stehen.

Werfen wir nun einen Blick auf die Zusätze, die weniger als zwei Prozent ausmachen. Zwar machen sie keinen großen Anteil aus, aber wenn man täglich viel Eiscreme konsumiert, summiert sich das.

Guarkernmehl und seine Verwandten Xanthan, Cellulosegummi und Carrageen sind komplexe Kohlenhydrate, die als Verdickungsmittel dienen. Sie werden mit Veränderungen der Darmflora und Funktionsstörungen der Darmwand in Verbindung gebracht. Dies gilt auch für den Zusatzstoff Polysorbat 80. Wenn ein Kind also Bauchschmerzen nach dem Verzehr von kommerzieller Eiscreme hat, könnte das der Grund sein.

Monoglyceride und Diglyceride sind Emulgatoren, die (nicht gekennzeichnete) Transfette und Toxine wie Nickel enthalten können. Zwar machen sie keinen großen Prozentsatz des Endprodukts aus, aber die US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel (FDA) hat erklärt, dass Transfette gesundheitsschädlich sein können und nicht mehr als 0,5 Prozent einer Lebensmittelportion ausmachen dürfen. So viel zu den angegebenen Zutaten.

Nicht-deklarierte Zutaten

Eine Zutat, die nicht deklariert ist, ist Propylenglykol, ein „lebensmitteltaugliches“ Frostschutzmittel, das das Eis weich und löffelfertig hält. Da die Zugabe von Propylenglykol ein „branchenüblicher“ Standard ist – das heißt, es wird praktisch allen Eisherstellungsprodukten zugesetzt –, verlangt die FDA keine Kennzeichnung. Propylenglykol wird in kleinen Mengen als unbedenklich angesehen, kann jedoch bei Menschen mit Nieren- oder Lebererkrankungen Risiken bergen.

Hier handelt es sich nur um Zutaten für das einfache Vanilleeis. Andere Geschmacksrichtungen von Eiscreme können Lebensmittelfarbstoffe und fragwürdige künstliche Aromen enthalten.

Was wäre dann die Lösung für Eiscreme-Liebhaber? Machen Sie ihr eigenes! Mit modernen Eismaschinen ist es einfach, eigene Eiscreme mit den feinsten Zutaten herzustellen.

Zwei Eisrezepte zum Nachmachen

Vanilleeis-Rezept

  • 3 Eigelb
  • 80 bis 120 Gramm Ahorn- oder Kokosblütenzucker
  • 1 Esslöffel Vanilleextrakt (etwa 13 Gramm)
  • eine großzügige Prise Meersalz
  • 1 Liter Sahne (pasteurisiert oder roh, nicht ultrahocherhitzt)

Zutaten gut verquirlen und in einer Eismaschine zubereiten. Und denken Sie daran, eine Prise Salz hinzuzufügen – sie hebt die Aromen hervor.

Erdbeereis-Rezept

  • 2 Eigelb
  • 80 bis 120 Gramm Ahorn- oder Kokosblütenzucker
  • etwa 500 Gramm Erdbeerpüree
  • eine großzügige Prise Meersalz
  • 750 Milliliter Sahne (pasteurisiert oder roh, nicht ultrahocherhitzt)

Das Geheimnis dieses Rezepts liegt in den frischen Erdbeeren. Verwenden Sie sehr reife, biologisch angebaute Erdbeeren, die durchgehend rot sind. Entfernen Sie die Stiele und pürieren Sie sie in einem Mixer, um etwa 500 Gramm Püree zu erhalten. Zutaten gut verquirlen und in einer Eismaschine zubereiten.

Bewahren Sie Ihre selbst gemachte Eiscreme in flachen Behältern auf, damit sie nach dem Entnehmen aus dem Gefrierschrank schnell antauen kann.

Die in diesem Artikel geäußerten Ansichten sind die Meinungen des Autors und spiegeln nicht unbedingt die Ansichten von Epoch Times wider.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „The Fat Scam of Industrial Ice Cream“ (redaktionelle Bearbeitung dl)

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion