Vitamine gegen Parkinson? Vier Nahrungsergänzungsmittel im Fokus

Morbus Parkinson ist nach heutigem Kenntnisstand der westlichen Medizin nicht heilbar. Viele Betroffene greifen auf verschiedene Nahrungsergänzungsmittel zurück und erhoffen sich dadurch eine Linderung ihrer Symptome. Laut wissenschaftlichen Studien gibt es Hinweise darauf, dass diese Hoffnungen berechtigt sein könnten.
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Was können Nahrungsergänzungsmittel bei Parkinson-Patienten bewirken?Foto: iStock
Von 22. Juli 2023

Die Anzahl der Parkinson-Patienten nimmt weltweit zu. Internationale Forscher arbeiten nun intensiv daran, Medikamente und Therapien zu entwickeln, um die Beschwerden dieser neurodegenerativen Erkrankung zu lindern und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.

Es gibt vermehrt Hinweise darauf, dass bestimmte Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel potenziell gegen verschiedene Symptome bei Parkinson helfen und das Risiko einer Erkrankung insgesamt senken können.

Vitamin B6 könnte das Parkinson-Risiko senken

Vitamin B6, auch als Pyridoxin bekannt, ist ein essenzieller Nährstoff für Parkinson-Patienten. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Produktion von Neurotransmittern, einschließlich Dopamin, welches bei Parkinson-Patienten oft nur in geringen Mengen vorhanden ist. Der Mangel an Dopamin, einem wichtigen Botenstoff im Gehirn, beeinträchtigt die Übertragung von Nervensignalen. Dies kann wiederum zu Bewegungsstörungen und weiteren Beschwerden, die mit Parkinson assoziiert sind, führen.

Eine Analyse von zehn Studien aus dem Jahr 2015 zeigt, dass eine höhere Zufuhr von Vitamin B6 mit einem signifikant reduzierten Risiko für die Entwicklung von Parkinson verbunden ist. Dieses Ergebnis ist vor allem in Bezug auf eine Parkinsontherapie relevant, bei der Levodopa, eine Vorläufersubstanz von Dopamin, eingesetzt wird. Levodopa wird im Gehirn zu Dopamin umgewandelt.

Eine Studie zeigt jedoch, dass dieser Wirkstoff den Vitamin-B6-Spiegel potenziell absenkt. Daher empfehlen Wissenschaftler, den Vitamin-B6-Spiegel bei dieser Therapie regelmäßig zu überprüfen.

Das Potenzial von Vitamin E

Vitamin E, ein wirksames Antioxidans, das in einer Vielzahl von Lebensmitteln wie Nüssen, Samen, Obst und Gemüse vorkommt, kann ebenfalls eine potenzielle Rolle bei der Vorbeugung oder Behandlung von Parkinson spielen.

Eine Studie mit jeweils 100 Parkinson-Patienten und 100 gesunden Probanden in der Kontrollgruppe zeigt eine erstaunliche Korrelation. Demnach kann eine langfristige Einnahme von hoch dosierten Vitamin-E-Präparaten das Risiko einer Parkinsonerkrankung verringern beziehungsweise die Symptome lindern. Dieser Zusammenhang ergab sich unabhängig von Alter und Geschlecht der Teilnehmer.

Hoher Vitamin-D-Spiegel kann kognitive Fähigkeiten verbessern

Aber nicht nur Vitamin E könnte in Bezug auf Parkinson bedeutsam sein, sondern auch das Sonnenvitamin D. Aktuelle Forschungen legen nahe, dass Vitamin D für die Gehirnentwicklung und für eine normale Gehirnfunktion entscheidend ist.

Ein Vitamin-D-Mangel wurde mit verschiedenen neurologischen Störungen, einschließlich Parkinson, in Verbindung gebracht. Es gibt darüber hinaus einen beobachteten Zusammenhang zwischen niedrigen Vitamin-D-Spiegeln und eingeschränkter Mobilität bei Parkinson-Patienten.

Umgekehrt zeigen Studien eine positive Korrelation zwischen höheren Vitamin-D-Spiegeln und verbesserten kognitiven Fähigkeiten, wie Aufmerksamkeit, Arbeitsgedächtnis und Erinnerungsvermögen bei Parkinson-Patienten.

Behandlung mit Coenzym Q10

Wie aktuelle Forschungen zeigen, haben Parkinson-Patienten in der Regel eine niedrigere Konzentration des Antioxidans Coenzym Q10 im Gehirn. Bei Coenzym Q10 handelt es sich um eine körpereigene Substanz, die größtenteils vom menschlichen Körper selbst gebildet, oder auch mit der Nahrung aufgenommen wird. Es schützt die Zellen vor freien Radikalen.

In klinischen Studien wurde untersucht, ob das Coenzym Q10 als Behandlungsmöglichkeit für Parkinson infrage kommt. Dabei stellte sich heraus, dass eine Dosis von bis zu 1.200 Milligramm pro Tag als sicher und gut verträglich galt. Parkinson-Patienten, die dieses Coenzym einnahmen, zeigten im Vergleich zu einer Placebo-Gruppe weniger Beschwerden. Vor allem bei der höchsten Dosierung wurde ein deutlicher Nutzen festgestellt.

Diese Erkenntnisse legen nahe, dass das Coenzym Q10 das Fortschreiten der Parkinson-Krankheit möglicherweise verlangsamen kann. Allerdings müssen die genauen Auswirkungen und Zusammenhänge mit einem CoQ10-Mangel bei Parkinson noch genauer erforscht werden.

Rücksprachen mit behandelndem Arzt

Trotz der vielversprechenden Studienergebnisse sind Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel kein Ersatz für medizinische Behandlungen. Dr. Guy Schwartz von der Stony Brook University in New York betonte die Notwendigkeit weiterer Forschungen in diesem Bereich.

Bis umfassendere Studien vorliegen, gilt die Wirksamkeit von Nahrungsergänzungsmitteln im Zusammenhang mit Parkinson als nicht vollständig geklärt. Es wird empfohlen, dass Parkinson-Patienten ihren Arzt konsultieren, bevor sie neue Nahrungsergänzungsmittel einnehmen oder Änderungen in ihrer Ernährung vornehmen.

Dieser Artikel erschien zuerst auf theepochtimes.com unter dem Titel „4 Supplements May Reduce Parkinson’s Disease Risks or Relieve Symptoms“ und ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt. (Redaktionelle Bearbeitung dl)



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