Weltärztepräsident fordert Impfpflicht – Kanzleramtschef Braun plädiert für Freiwilligkeit

Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery fordert eine Impfpflicht gegen Sars-Cov-2 und fordert zudem eine internationale Regelung bei der Verteilung des Impfstoffs. Kanzleramtschef Helge Braun plädiert bei der Corona-Impfung jedoch auf Freiwilligkeit.
Titelbild
Ungeimpfte Kinder haben laut Forschungsberichten deutlich weniger gesundheitliche Probleme.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times20. Mai 2020

Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat eine allgemeine Impfpflicht zum Schutz gegen das neuartige Coronavirus gefordert. Wenn künftig ein Serum gegen das Virus zur Verfügung stehe und sich manche Bürger dann der Impfung verweigerten, stellten sie ein hohes Risiko für ihre Mitbürger dar, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden könnten, warnte Montgomery in den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwochsausgaben).

„Wir müssen deshalb möglichst viele Menschen impfen“, sagte der Präsident des Weltärztebundes. Auch im Fall der Masern hatte sich Montgomery für die Impfpflicht eingesetzt, die seit März gilt. Die Bundesregierung strebt allerdings keine Impfpflicht im Kampf gegen das Coronavirus an.

Regierung gegen Impfpflicht

Die Impfung solle freiwillig sein, hatte Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) den Funke-Blättern in einem am Wochenende veröffentlichten Interview gesagt. Wer die Impfung nicht wolle, „muss das Risiko einer Infektion selbst tragen“.

Montgomery warnte nun auch davor, die weltweite Verteilung des Impfstoffes dem freien Markt zu überlassen. Um die Weltbevölkerung zu schützen, würden sieben Milliarden Impfdosen benötigt: „Das darf nicht der freie Markt regeln. Dazu brauchen wir eine internationale Regelung.“

In Deutschland müsse die Regierung mit gesetzlichen Maßnahmen dafür sorgen, dass nicht derjenige als erster geimpft werde, der am meisten dafür zahle, forderte der Weltärztepräsident. Als erstes müssten die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sowie die Mitarbeiter in den Kliniken geimpft werden. (afp)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion