Auf ein Wort: Im Windschatten großer Krisen bahnt sich neues Ungemach an

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„Wo ist mein Fahrrad?“ Amsterdam, Juni 2019, vor der Basilika St. Nikolaus (Sint-Nicolaasbasiliek).Foto: iStock
Von 28. Oktober 2023

Liebe Leser,

im Windschatten von Kriegen in Israel und der Ukraine, von einer veritablen Regierungskrise in Berlin und Antisemitismus auf einigen deutschen Straßen gibt es Nachrichten, die untergehen – und die durchaus wichtig sind. Hier ein Blick auf die Niederlande.

Wussten Sie schon, dass ab Januar niederländische Firmen eine neue gesetzliche Pflicht haben?

Firmen mit mehr als 100 Mitarbeitern müssen künftig die Gesamtzahl der Kilometer, die ihre Angestellten für Geschäfts- und Arbeitsweg zurückgelegt haben, online melden. Wissen möchte das, aufgeteilt nach Art des Transportmittels und Kraftstofftyp, die Regierung in Den Haag.

Wozu ist das gut? Es soll gesehen werden, „ob die CO₂-Emissionen ausreichend sinken“ – oder ob nicht eine „Regel (Norm) eingeführt werden muss, um die Emissionen zu reduzieren“. 

Geprüft wird also, wie viel CO₂ die Unternehmen mit ihren Fahrten verursachen. Güterverkehr fällt nicht unter diese Meldepflicht; die Kilometer, die Mitarbeiter niederländischer Firmen im Ausland fahren, jedoch schon. Das Ganze überwacht eine staatliche Institution, der Umweltdienst.

Mit den angegebenen Kilometern wird weitergerechnet. Zitat: „Die Anzahl der Fahrgastkilometer pro Transportmittel und pro Kraftstofftyp wird mit einer Kennzahl multipliziert. Diese Kennzahl gibt an, wie viele Gramm CO₂ diese Kombination aus Transportmittel und Kraftstofftyp pro Fahrgastkilometer ausstößt. Ein Forschungsbüro, das auch am Klimaabkommen beteiligt war, hat die Kennzahlen festgelegt.“

Was bedeutet das? Zum einen Erziehung der Bürger. Zum anderen Bürokratie. Es werden Stellschrauben geschaffen, um ideologische Ziele durchzudrücken. Die Firmen könnten ja die belohnen, die von zu Hause aus arbeiten oder mit dem Fahrrad kommen, schlägt das Ministerium vor.

Einen Schritt weiter scheint schon die ING Bank Deutschland zu sein, ihres Zeichens Tochtergesellschaft der niederländischen ING Group. Sie stellt künftig Klimaschutz über die Kundenzufriedenheit.

Vorstandsmitglied Eddy Henning bestätigte, dass die Bank plant, Geschäftsbeziehungen mit Firmenkunden zu beenden, die kein klimaschutzfreundliches Investitionsverhalten vorweisen.

Die beliebteste Direktbank 2023 sagt, sie habe sich „verpflichtet, unser Kreditportfolio gemäß dem Pariser Klimaschutzabkommen auszurichten“. Sie erwarte von ihren Kunden, dass sie „ökologische, soziale und ökonomische Geschäftsmodelle“ verfolgen. Wer nicht plausibel die Fragen zu seinem CO₂-Fußabdruck beantworten kann, muss laut Henning damit rechnen, keinen Kredit mehr zu bekommen. Betroffen seien nur eine „Handvoll“ Unternehmen, keine privaten Konten.

Diese beiden Meldungen hinterlassen bei mir einen bitteren Beigeschmack: einen Anflug an Orwell und an die Erziehung im „realen Sozialismus“ der DDR; an Bevormundung und Bestrafung. Müssen dann Mitarbeiter zu Hause bleiben, wenn das monatliche Kontingent an CO₂-Emissionen eines Unternehmens ausgeschöpft ist? Wie lange dauert es bei der Bank, bis sie auch private Konten so händeln?

Es wollte schon einmal eine Gesellschaftsform Menschen erziehen, den neuen sozialistischen Menschen. Die Quittung dafür folgte 1989 … ich glaube, die Geschichte wiederholt sich.

Sonnige Grüße

Ihre Kathrin Sumpf

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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