Das andere Wuhan-Labor: Deutsch-chinesisches „Labor für Virusforschung“

Viele Indizien deuten darauf hin, dass die Corona-Pandemie auf einen Laborunfall im Wuhan-Viruslabor zurückzuführen ist. Selbst WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus hatte das vor einiger Zeit zugegeben. Weniger bekannt ist jedoch, dass es noch ein weiteres Viruslabor in Wuhan gab – und zwar in Zusammenarbeit mit deutschen Instituten.
Titelbild
Eine Luftaufnahme des P4 Wuhan Labors für Virologie in der Provinz Hubei, China.Foto: HECTOR RETAMAL/AFP via Getty Images
Von 28. Dezember 2022


Die „Labor-Leck“-Theorie erlebt derzeit ein starkes Revival – auch dank Elon Musk, der sie in einem Tweet indirekt unterstützte und dabei eindeutig mit dem Finger auf Anthony Fauci zeigte: „Was Fauci betrifft, so hat er den Kongress belogen und eine Gain-of-function-Forschung finanziert, die Millionen von Menschen tötete.“

Und das, obwohl ein Artikel in der Wissenschaftszeitung „Science“ die Theorie bereits vor über einem Jahr quasi zu den Akten legte. Darin hieß es, dass die ersten COVID-19-Fälle in Wuhan auf der anderen Seite des (linken) Ufers des Jangtse-Flusses vom Wuhan Institut für Virusforschung aus gesehen auftraten, das nach der „Labor-Leck“-Theorie gemeinhin als Epizentrum der Pandemie gilt.

Was die meisten Beobachter jedoch nicht wissen, ist, dass es in Wuhan noch ein weiteres Labor für Infektionskrankheiten gab, nämlich das Gemeinsame Deutsch-Chinesische Labor für Infektions- und Immunitätsforschung (in der Karte die Nr. 5), das sich auf derselben Seite des Flusses, aber innerhalb des Infektionsclusters befand.

 

Die nachstehende Karte aus dem „Science“-Artikel zeigt die Entfernung des Ausbruchs zu den beiden Standorten des Wuhan Institute of Virology – auch wenn der Artikel selbst darauf verzichtet, das Institut namentlich zu erwähnen.

Stattdessen zeigt der Artikel, dass viele der frühesten bekannten COVID-19-Fälle in Wuhan zwar keinen „epidemiologischen Zusammenhang“ mit dem berühmten Huanan-Fischmarkt aufwiesen, die meisten Fälle aber in der Nähe des Marktes gehäuft auftraten.

Dies deute darauf hin, so die quasi-offizielle Darstellung, dass die Epidemie auf dem Markt durch eine (zoonotische) Übertragung von Tier zu Mensch begann und sich dann über eine „Gemeinschaftsübertragung“ auf die Umgebung ausbreitete. Folglich ist die Theorie des „Labor-Lecks“ tot.

Allerdings gibt es auch ein Labor für Infektionskrankheiten in der Nähe des Clusters: das bereits erwähnte Gemeinsame Deutsch-Chinesische Labor für Infektionen und Immunität am Union Hospital der Medizinischen Hochschule Tongji (Nr. 5, siehe Karte). Das Labor ist ein gemeinsames Projekt des Union Hospitals, der Medizinischen Hochschule Tongji und des Universitätsklinikums Essen in Deutschland.

Uniklinik Essen hat ein gemeinsames Labor mit Wuhan

Prof. Ulf Dittmar, Leiter der Abteilung Virologie in Essen, hat das gemeinsame Labor auch als „Essen-Wuhan-Labor für Virusforschung“ bezeichnet. (Siehe Interview hier [auf Deutsch]. (Es sei darauf hingewiesen, dass Dittmar in dem besagten Interview vom Januar 2020 die Gefährlichkeit des neuartigen Coronavirus herunterspielt und vor „hysterischen“ Reaktionen warnt.)

Hilfreich ist, dass die Karte aus dem „Science“-Artikel auch die Standorte der chinesischen Gasteinrichtungen des gemeinsamen Labors angibt: das Union Hospital und das Tongji Hospital. Beide Krankenhäuser sind in der Legende durch die Kreuze 5 und 6 gekennzeichnet: direkt neben „Cluster 1“. Bei diesem Cluster handelte es sich um ein älteres Paar. Es war „das früheste bekannte Fallcluster und das einzige Cluster, das am 26. Dezember gemeldet wurde“. Sie hatten keine bekannte Verbindung zum Huanan-Fischmarkt“. (Die roten Punkte in der Karte kennzeichnen Fälle mit einer Verbindung zum Markt; bei den blauen Punkten hingehen gab es keinen Bezug zum Markt). Das Tongji-Krankenhaus liegt dem „Cluster 1“ am nächsten.

Kanzlerin Merkel in Wuhan

Erstaunlicherweise besuchte die damalige deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel Anfang September 2019 kein anderes Krankenhaus als das Tongji-Krankenhaus in Wuhan. Das war genau drei Monate vor dem angeblichen ersten Ausbruch von COVID-19, der nur einen Steinwurf vom Tongji-Krankenhaus in Wuhan entfernt war. Das Krankenhaus ist auch als das Krankenhaus der Deutsch-Chinesischen Freundschaft bekannt.

Ein Foto von Bundeskanzlerin Merkel, die am Empfang des Krankenhauses von Krankenschwestern begrüßt wird, sieht man hier. Der Begleitartikel in der „Süddeutschen Zeitung“ weist auf eine weitere interessante Tatsache hin: Demnach ist das Universitätsklinikum Essen nicht das einzige deutsche Lehrkrankenhaus, mit dem Tongji Hospital eine „enge Partnerschaft“ unterhält.

Es besteht zudem eine Partnerschaft mit der Charité in Berlin des deutschen „Staatsvirologen“ Christian Drosten! Drosten ist der Vorsitzende der virologischen Abteilung der Charité.

Es war kein Geringerer als Christian Drosten, der Mitte Januar 2020 den berüchtigten überempfindlichen PCR-Test entwickelte, der zum „Goldstandard“ für den Nachweis des Virus wurde. Das ganze ereignete sich nur wenige Wochen nach dem ersten COVID-19-Ausbruch und nur einen Steinwurf vom Tongji-Krankenhaus entfernt. Da Drosten mit seinem PCR-Test auch und vor allem Menschen ohne Krankheitssymptome untersuchte, bereitete er damit den Weg für den Ausbruch zur erklärten Pandemie.

Bevor der PCR-Test von der Weltgesundheitsorganisation übernommen wurde, durchlief Drostens Arbeit in Rekordzeit das Peer-Review-Verfahren der EU finanzierten Fachzeitschrift „Eurosurveillance“: Von der Einreichung bis zur Annahme vergingen nach den Berechnungen von Simon Goddek zwischen dreieinhalb und 27-einhalb Stunden.

Charité-Tongji-Austauschprogramm

Laut begleitenden Tweets und Gettr-Posts auf Deutsch soll ein Foto, das Anfang des Jahres auf den beiden Plattformen kursierte, Drosten bei einer Veranstaltung des Tongji Medical College (oder vielleicht der gemeinsamen Tongji-Charité?) zeigen.

„Was für ein Zufall“, stellen einige der Beiträge ironisch fest. (Hier zum Beispiel) Viele der Beiträge verlinken auf eine Charité-Website. Aber der Link enthält kein solches Foto – oder nicht mehr. Er führt lediglich zu allgemeinen Informationen über ein Charité-Tongji-Austauschprogramm, sodass die Quelle des Fotos unklar bleibt.

Christian Drosten bei einer Veranstaltung des Tongji Medical College? Foto: Screenshot von Gettr

Bei der Google-Suche stößt man auf einen Beitrag der Tongji-Website (siehe unten), dass ein „Chinesisch-Deutsches Institut für Katastrophenmedizin, die Charité-Universität in Deutschland und das Tongji-Krankenhaus in Wuhan, China, offiziell eröffnet wurden“. Der so angezeigte Tongji-Nachrichtenartikel ist jedoch weder verfügbar noch wurde er im Cache gespeichert. Auch die URL wurde nicht von der Wayback Machine archiviert. Könnte dies die Veranstaltung sein, auf der Drosten abgebildet ist? Vielleicht könnte Drosten das klären.

Drosten im Mail-Austausch mit Fauci

Jedenfalls wissen wir dank eines FOIA-Antrags, dass Drosten im Februar 2020 an einem E-Mail-Austausch mit Anthony Fauci und anderen internationalen Wissenschaftlern über die Möglichkeit eines Laborlecks teilgenommen hat und dass er im Gegensatz zu anderen Teilnehmern besonders irritiert über diese Hypothese war.

Einige andere hingegen, darunter auch Anthony Fauci, waren sehr wohl bereit, die Möglichkeit eines Laborlecks in Betracht zu ziehen. Jeremy Farrar vom Wellcome Trust sagte sogar, dass die Chancen zwischen einem Laborleck und einem natürlichen Ursprung 50:50 stehen. Edward Holmes von der Universität Sydney zufolge stünden die Chancen sogar 60:40 für ein Laborleck.

Auf die Bedenken und Offenheit der Teilnehmer zu den beiden Theorien antwortete Drosten sichtlich genervt: „Kann mir jemand bei einer Frage helfen, sind wir nicht zusammengekommen, um eine bestimmte Theorie infrage zu stellen und, wenn wir es könnten, sie fallen zu lassen? (…) Sind wir dabei, unsere eigene Verschwörungstheorie zu entlarven?“

Foto: Screenshot aus FOIA-Antrag.

Wie der Journalist Milosz Matuschek in einem Artikel für die Schweizer Wochenzeitung „Die Weltwoche“ schrieb, könnte sich die FOIA-Freigabe als Problem für Christian Drosten erweisen. Denn in einer eidesstattlichen Erklärung vor einem deutschen Gericht hat Drosten darauf bestanden, dass er „kein Interesse daran hatte, den Verdacht auf die Herkunft des SARS-CoV-2-Virus in eine bestimmte Richtung zu lenken.“

„Insbesondere hatte und habe ich kein persönliches Interesse daran, die sogenannte Laborthese als Ursprung des Virus auszuschließen. Wenn es Anhaltspunkte für die Richtigkeit der Laborthese gäbe, würde ich sie in der wissenschaftlichen und öffentlichen Diskussion vehement verteidigen“, versicherte Drosten damals.

Zum Autor

Robert Kogon ist das Pseudonym eines bekannten Finanzjournalisten, Übersetzers und in Europa tätigen Forschers. Er schreibt unter: EdV1694.substack.com

Der Artikel wurde zuerst auf der Website des Brownstone-Instituts veröffentlichtAuf theepochtimes.com erschien er unter dem Titel: The Other Lab in Wuhan: The German-Chinese ‘Laboratory for Virus Research’ (deutsche Bearbeitung nh)

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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