Die Welt nach Corona – Ein Kommentar

Die Welt befindet sich im Krieg gegen das Coronavirus. Möglicherweise wird er als Dritter Weltkrieg in die Geschichte eingehen. Der unsichtbare Feind ist hochgefährlich.
Von 5. April 2020

Es wird am Ende, davon kann man ausgehen, Millionen von Toten geben. Er greift ältere Menschen und Kranke an, ruiniert ganze Volkswirtschaften und hat das Potenzial für gigantische soziale Unruhen. Für die menschliche Zivilisation stellt sich, zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg, wieder die Überlebensfrage.

Mit Atomwaffen ist der Krieg gegen die Pandemie nicht zu gewinnen. Wirksame Abwehrwaffen sind nicht entwickelt. Man kann dem Virus nur aus dem Weg gehen. Deshalb befindet sich die gesamte Weltbevölkerung in Quarantäne.

Irgendwann wird ein rettender Impfstoff gefunden werden. Die globale medizinische Forschung arbeitet fieberhaft an einem Impfstoff, der letztendlich den Sieg im Krieg gegen Coronavirus bringen wird. Der Tag, an dem das Gegenmittel gefunden wird, wird vielleicht genauso in die Geschichte eingehen, wie der 8. Mai 1945, als der Zweite Weltkrieg endete, doch welche Zerstörungen und welches Leid wird die Welt davor verkraften müssen?

Nach dem Zweiten Weltkrieg stand die Menschheit vor etlichen Gefahren – einem Atomkrieg, Tschernobyl, Terrorismus. Sie waren jedoch abstrakter als die jetzige Pandemie, die reale Lebensangst in großen Teilen der Bevölkerung schürt. Das, was wir derzeit auf der Welt erleben, hat es in der Menschheitsgeschichte noch niemals gegeben und wird es in dieser Form wohl nicht mehr geben.

Dass die Welt nach der Corona-Krise eine andere wird, steht fest. Die Menschheit ist demoralisiert, demobilisiert, in ihren Rechten eingeschränkt; manche Staaten werden versucht sein, die auferlegten Freiheitsbeschränkungen beizubehalten.

China hat in den letzten Jahren demonstriert, wie man mit Digitalisierung einen funktionierenden Überwachungsstaat schafft. Manche sagen, die Corona-Krise wäre Wegbereiter für den Übergang der Zivilisation zur Orwell-Welt aus dem Roman „1984“.

Ein Zerfall der Euro-Zone, die Marginalisierung der Europäischen Union in der Krise, die Tatsache, dass Europa monatelang im Zustand der Nationalstaatlichkeit existieren wird, der endgültige Riss im Verhältnis zu den USA, der wachsende Wertestreit zwischen West- und Osteuropa – das alles wird den Europäischen Kontinent so nachhaltig verändern, wie der Epochenwechsel 1989/91.

Noch besteht Hoffnung, dass der Krieg gegen die Pandemie im Sommer gewonnen wird, alle Nationen sich solidarisch verhalten, bestehende Langzeitkonflikte in der Weltpolitik „annulliert“ werden und uns keine Umstürze, die oft Begleiterscheinungen in Epochenwenden sind, bevorstehen.

Nach dem Ende von Corona wird womöglich ein gigantischer Umverteilungskampf beginnen, um die kargen Finanzmittel, Ressourcen, Technologien. Die Weltgemeinschaft könnte sich zwar nach der Krise in Fragen Digitalisierung noch stärker vernetzen, aber die große Frage wird sein, wie die entstehenden sozialen Ungleichheiten in der Welt beseitigt werden können.

Afrika, der Nahe und Mittlere Osten, Lateinamerika werden ohne den Norden untergehen. Die am meisten geschädigten Staaten werden massive Hilfe benötigen – einen neuen Marschall-Plan, wie Westeuropa nach dem Zweiten Weltkrieg.

Die Corona-Krise beeinträchtigt die globale Sicherheit. Das NATO-Manöver im Baltikum wurde abgesagt, eine Infizierung von Militäreinheiten wird zur Gefahr für die Verteidigung des Landes. In der Krise sind alle Staaten verwundbarer geworden.

Viele hoffen natürlich auf den schnellen Sieg des Westens im Krieg gegen die Pandemie, doch China könnte Corona nutzen, wenn es nicht von einer zweiten Pandemie-Welle zurückgeworfen wird, seine Seidenstraßen-Strategie bis nach Europa auszudehnen. Droht dann der Ausverkauf europäischen Porzellans?

In dieser Zeit ist es wichtig, dass Anfang September 2020 die Staatschefs der Ständigen Mitgliedsländer des UN-Sicherheitsrates in New York zusammenkommen. Die Zusammenkunft könnte in ähnlicher Weise in die Geschichte eingehen, wie der Wiener Kongress 1815, die Konferenz von Versailles 1919 oder der Jalta-Gipfel der Siegermächte von 1945, denn sie muss über die nächste Friedensweltordnung entscheiden.

Zum Autor: Prof. Alexander Rahr gilt als einer der erfahrensten Osteuropa-Historiker, er ist Politologe und Publizist.

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


Unsere Buchempfehlung

Krankheiten wie COVID-19, Katastrophen und seltsame Naturereignisse machen den Menschen aufmerksam: etwas läuft schief. Es läuft tatsächlich etwas sehr schief. Die Gesellschaft folgt - verblendet vom "Gespenst des Kommunismus" - einem gefährlichen Weg.

Es ist der Kampf zwischen dem Guten und dem Bösen, zwischen dem Göttlichen und dem Teuflischen, die in jedem Menschen wohnen.

Dieses Buch schafft Klarheit über die verworrenen Geheimnisse der Gezeiten der Geschichte – die Masken und Formen, die das Böse anwendet, um unsere Welt zu manipulieren. Und: Es zeigt einen Ausweg. „Chinas Griff nach der Weltherrschaft“ wird im Kapitel 18 des Buches „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ analysiert. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion