Japan rüstet gegen Chinas Raketen auf – größere Bedrohung als Nordkorea

Viele asiatische Staaten, darunter Japan, empfanden das Säbelrasseln der Kommunistischen Partei Chinas, anlässlich des 70. Jahrestages ihrer Machtergreifung und Gründung der VR China, als bedrohlich.
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Die neuen ballistischen Interkontinental-Raketen DF-41 des chinesischen Militärs, die angeblich die Vereinigten Staaten erreichen können, werden bei einer Parade auf dem Tiananmen-Platz am 1. Oktober 2019 in Peking, gezeigt.Foto: Kevin Frayer/Getty Images
Von 5. Oktober 2019

Japans Verteidigungsminister Taro Kono sagte auf einer Pressekonferenz anlässlich der jährlichen Überprüfung der japanischen Verteidigungsbemühungen, dass China jetzt als größeres regionales Sicherheitsrisiko eingestuft wird als Nordkorea.

Kono erklärte am 27. September, dass die Kommunistische Partei Chinas zwar behaupten könne, „friedliche Absichten“ zu haben, aber durch „die Stationierung von Luft- und Seestreitkräften im Westpazifik und durch das häufigere passieren der Tsushima-Straße in Richtung japanisches Meer durch chinesische Seestreitkräfte“ ist das kommunistische Land zu einem nationalen Sicherheitsproblem geworden.

Chinas Regierung bestätigte die Bedenken Japans am 1. Oktober mit einer Riesenmilitärparade in Peking auf dem Platz des Himmlischen Friedens, um den 70. Jahrestag der Machtergreifung in China durch die Kommunistische Partei zu feiern.

Die Zurschaustellung ihrer Macht umfasste 100.000 Darsteller, 15.000 Militärangehörige, 580 militärische Ausrüstungsgegenstände und 160 Flugzeuge, die über die Köpfe der Zuschauer hinwegflogen. Zehntausenden bunten Tänzern, die Lieder der Partei sangen, folgte eine lange Reihe von donnernden 105-Millimeter-Haubitzen, denen Tausende von in perfektem Einklang paradierenden, ihre Waffen präsentierenden, Truppen folgten. Sechs der neuen chinesischen J-20 Tarnkappenjäger donnerten im Tiefflug heran und brachen ihre Formation in einer Reihe von präzisen Manövern auf.

Xi Jinping macht zum Jahrestag Kotau vor Massenmörder Mao

Der chinesische Führer Xi Jinping fuhr über einen roten Teppich die „Straße des ewigen Friedens“ in einer offenen Limousine hinunter, vorbei an langen Reihen von militärischer Ausrüstung. Als er in einer grauen Mao Jacke zu den kommunistischen Massen sprach, brüllte Xi: „Keine Kraft kann den Status unserer großen Heimat erschüttern, und keine Kraft kann den Fortschritt des chinesischen Volkes und der chinesischen Nation aufhalten.“

Am selben Ort, an dem Mao Zedong am 1. Oktober 1949 die Gründung der „Volksrepublik China“ ausrief, trompetete Xi Sprüche von Mao und über das Primat der Kommunistischen Partei Chinas.

Vor ekstatischen Menschenmassen, die jubelten und kommunistische Flaggen schwenkten, sagte Xi: „Heute steht ein sozialistisches China vor der Welt“. Er warnte die Welt: „Keine Kraft kann das chinesische Volk und die chinesische Nation daran hindern, voranzukommen.“

Das Herzstück der säbelrasselnden Demonstration fortschrittlicher kommunistischer Massenvernichtungswaffen des chinesischen Regimes waren ein Dutzend etwa 13 Meter lange, von einem U-Boot zu startenden ballistischen Raketen JL-2 (SLBM). Sie haben eine Reichweite von mindestens 7000 Kilometern und können eine thermonukleare Nutzlast die einer Million Tonnen TNT entsprechen transportieren. Die 12er Raketengruppen stellen die Waffen dar, die jedem der acht modernen nuklearbetriebenen ballistischen Raketen-U-Boote der Klasse 094 Jin, die jetzt im Südchinesischen Meer patrouillieren, ihre Gefährlichkeit verleihen.

Hyperschallwaffen

Ein weiteres mit Spannung erwartetes Raketendebüt waren vier kombinierte Transport- und Abschussrampen, die Chinas erste Hyperschall-Gleitfahrzeuge namens Dong Feng 17 (DF-17) der Raketentruppen der Armee trugen. Das 2017 erstmals vorgestellte, sehr wendige DF-17 fliegt mit rund 6.500 Kilometern pro Stunde und wird von Defense Info als „optimal“ eingestuft, um von dem Armee-Stützpunkt an der chinesischen Ostküste aus gegen Taiwan eingesetzt zu werden.

Im Rahmen des Paradefinales wurde zum ersten Mal das Bataillon von 16 Dong Feng 41 (DF-41) Interkontinental-Ballistikraketen (ICBM) öffentlich vorgestellt, die auf Fahrzeugen mit mobiler Startrampe montiert sind. Die 70.000 Pfund schwere Rakete kann binnen 3-5 Minuten starten und die meisten US-Städte in etwa 30 Minuten erreichen. Die DF-41 ist mit 3 bis 6 unabhängigen, zielsicheren MIRV-Sprengköpfen bewaffnet, die jeweils auf 50-100.000 Tonnen TNT Sprengkraft ausgelegt sind.

Die japanischen Verteidigungskräfte haben jahrzehntelang die unvorhersehbare Natur des ehemaligen nordkoreanischen Führers Kim Jong-Un beobachtet und eine robuste Verteidigung gegen die hoch und langsam fliegenden Raketen Nordkoreas entwickelt, die den sowjetischen Scud-Raketen der 80er Jahre ähnlich sind.

Die Epoch Times berichtete im Vorfeld der Feierlichkeiten davon, dass China unter Xi eine Strategie der „Militärisch-Zivilen Fusion“ verfolgt hat, die darauf abzielt, seine zivile Industrie vollständig als Zulieferer der Armee zu etablieren.

Tokio modernisiert seine Streitkräfte

Tokio reagierte auf die zunehmende Bedrohung ihrer Sicherheit durch China und erklärte im Dezember 2018, dass die japanische Seeverteidigungstruppe ihre ersten beiden Hubschrauberzerstörer der Izumo-Klasse – durch Installation von 245 Meter langen Start- und Landebahnen, weitläufigen Flugdecks und großen Hangars – in Japans erste Flugzeugträger seit dem Zweiten Weltkrieg umbauen werde. JS Izumo und JS Kaga werden jeweils eine Flugzeugstaffel mit 20 hochmodernen Lockheed Martin F-35B-Kampfjets beherbergen, die in der Lage sind, Starts auf kurzen Bahnen und vertikale Landungen durchzuführen.

Japans Luftwaffe beabsichtigt auch, mindestens weitere 105 F-35A Angriffsjäger zu kaufen, die mit dem gleichen fortschrittlichen Radarsystem ausgestattet sind und dasselbe Kampfleitsystem wie die 66 fortgeschrittenen F-16C/D Flieger enthalten, die die Trump-Regierung Mitte August an Taiwan verkaufen wollte.

Autor Chriss Street ist ein Experte für Makroökonomie, Technologie und nationale Sicherheit. Er war CEO mehrerer Unternehmen und ist aktiver Autor mit mehr als 1.500 Publikationen. Außerdem hält er regelmäßig Strategievorlesungen für Doktoranden an führenden südkalifornischen Universitäten.

Das Original erschien in The Epoch Times (USA) (deutsche Bearbeitung von al)
Originalartikel: Japan Designates China as Greater Security Threat Than North Korea

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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