Präsident Trump hat China im Würgegriff – Chinas Wirtschaft ist verwundbar

Gastautor Tony Shaffer, der für die Epoch Times USA schreibt, sieht in seinem Kommentar zum Handelsstreit USA-China die Trümpfe eindeutig in Trumps Hand.
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Chinas Präsident Xi Jinping (R) und US Präsident Donald Trump während eines bilateralen Treffens beim G20-Gippfel in Osaka.Foto: BRENDAN SMIALOWSKI/AFP/Getty Images

Präsident Donald Trump hat seine chinesischen Kollegen genau dort, wo er sie haben will.

Es ist eine unbequeme Position für die Chinesen, die in den letzten 30 Jahren im Grunde genommen „den Ton angegeben haben“, egal ob es sich nun um demokratische oder republikanische Regierungen auf der US-Seite handelte.

Während das Treffen des Präsidenten mit dem chinesischen Führer Xi Jinping während des G-20-Gipfels in Japan keine endgültige Einigung brachte, offenbarte es die grundlegende Schwäche der chinesischen Position, sodass Trump die festgefahrenen Verhandlungen wieder aufnehmen konnte. Diese großherzige Geste wird den Vereinigten Staaten in der nächsten Gesprächsrunde wahrscheinlich einen Vorteil verschaffen.

China, mit seiner Wirtschaft, die weitaus verwundbarer ist, als Peking zugeben möchte, ist verzweifelt um eine Einigung bemüht, die die strafenden Gegenzölle beseitigt, die Trump als Vergeltung für Chinas jahrzehntelange Handelsbetrug verhängt hat. Die chinesische Wirtschaft leidet unter der Belastung durch die Zölle, und die Situation Xis hat sich noch verschärft, seit seine Verhandlungsführer die während der Handelsverhandlungen zwischen den USA und China eingegangenen Verpflichtungen nicht eingehalten haben. Folglich war Trump gezwungen, die Diskussionen auf Eis zu legen und eine neue Zollrunde durchzuführen.

Die Vereinigten Staaten haben auch eine immer härtere Haltung gegenüber dem chinesischen Technologieriesen Huawei eingenommen. Sie verbieten den Verkauf sensibler Technologien an das Unternehmen und fordern die amerikanischen Verbündeten auf, die 5G-Technologie von Huawei aufgrund nationaler Sicherheitsbedenken nicht zu kaufen. Huawei rechnet bereits damit, durch die Druckkampagne der USA rund 30 Milliarden Dollar Umsatz zu verlieren.

Das lang erwartete Treffen zwischen Trump und Xi auf dem G-20-Gipfel wurde als Gelegenheit gesehen, aus der Sackgasse herauszukommen. In einem beispiellosen Schritt, der sein erneutes Engagement für vertrauenswürdige Verhandlungen signalisierte, kaufte ein gezügeltes China riesige Mengen US-Sojabohnen, bevor das Treffen überhaupt begann.

Dies war pure Bestechung, die dazu gedacht war, Trump vor dem Handelstreffen zu beruhigen und keine normale kommerzielle Transaktion. Chinas Nachfrage nach Sojabohnen ist in letzter Zeit aufgrund einer Schweinegrippeepidemie, die ihre Schweineherden zerstörte, zurückgegangen und Experten sagen, dass das Land über ausreichende Vorräte an Sojabohnen verfügt.

In Verbindung mit Xis öffentlichen Appellen an Amerika, die Beschränkungen für Huawei aufzuheben, war der Sojabohnenkauf ein starkes Zeichen dafür, dass Trump von einer überlegenen Position aus in das Treffen ging.

Er spielte seine Karten gut aus und verschob die nächste Runde der geplanten Zollerhöhungen, während die Handelsverhandlungen wieder aufgenommen werden. Für diese Zeit hat China zugestimmt, weitere große Käufe von US-Agrarprodukten zu tätigen.

In der Zwischenzeit werden die USA Huawei den begrenzten Kauf von nicht-sensibler Technologie gestatten. Dies soll China daran erinnern, wie viel China durch eine faire und offene Handelsbeziehung mit den USA gewinnen kann und wie sehr seine Wirtschaft davon abhängt.

Bezeichnenderweise machte der Präsident auch deutlich, dass er es „nicht eilig hat„, ein umfassendes bilaterales Abkommen zu erreichen. Er weiß, wie schmerzhaft es für China ist und dass die Vereinigten Staaten bessere Bedingungen bekommen werden, wenn sie die chinesische Regierung sich noch ein wenig länger winden lassen.

Das Einfrieren der nächsten Runde von Zollerhöhungen war ein besonders brillantes Spiel, denn es hat verschreckte Investoren beruhigt, die die Verhandlungsstrategie des Präsidenten nicht vollständig verstehen. Da Börsenunruhen der einzige echte kurzfristige Druck auf die amerikanische Seite sind, einen Deal zu machen, sollte dies den Verhandlungsführern der Trump-Administration wesentlich mehr Spielraum geben.

Ihre chinesischen Pendants hingegen müssen in Zukunft Verhandlungen mit dem über ihren Köpfen hängenden Damoklesschwert führen, dass weitere Zölle auf chinesische Waren im Wert vom 300 Milliarden Dollar drohen.

Präsident Trump hat China in den letzten zwei Jahren geschickt in die Enge getrieben und sein Treffen mit Xi während des G-20-Gipfels hat bestätigt, dass er die chinesischen Verhandlungsführer genau dort hat, wo er sie haben will. Ich prognostiziere, dass wir weitere Fortschritte durch das umfassende Verständnis des Präsidenten über die wirtschaftlichen Verwundbarkeit Chinas erwarten können und dass diese Fortschritte langfristige Vorteile für die USA und unsere Verbündeten mit sich bringen werden.

Lt. Col. Tony Shaffer ist ein pensionierter hochrangiger Geheimdienst-Offizier und Präsident des London Center for Policy Research.

Das Original erschien in The Epoch Times (USA) (deutsche Bearbeitung von al)
Originalartikel: President Trump Has China Over a Barrel

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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