Die perfekte Gesellschaft ist eine Utopie

Menschen sind nicht perfekt. Deswegen sei eine perfekte Gesellschaft nichts anderes als eine imaginäre Utopie, meint Kabarettist Konstantin Kisin.
Konstantin Kisin: Die perfekte Gesellschaft ist eine Utopie
„Ich sage nicht, dass der Impfstoff gefährlich ist. Ich sage nur, dass ich nicht verstehe, wie wir mit der sozialen Kontrolle einverstanden sein können, die damit einhergeht“, meinte der Komiker Kisin.Foto: FamVeld/iStock
Epoch Times3. September 2022

Der britische Kabarettist und politische Kommentator Konstantin Kisin sieht die westliche Zivilisation von innen heraus bedroht. Eine der größten Gefahren für den Westen lauere im Westen selbst, sagte er.

Viele Menschen im Westen verstünden nicht, dass die Freiheiten, die sie genießen, an anderen Orten der Welt keine Selbstverständlichkeit seien, meinte Kisin kürzlich in der Sendung „American Thought Leaders“ auf EpochTV.

Der kreative Kopf kam in Moskau zur Welt, als sich die Sowjetunion dem Ende zuneigte. Zurzeit lebt er in London und betreibt mit dem Komiker Francis Foster die Sendung „TRIGGERnometry“ auf YouTube.

In seinem Gespräch mit der Epoch Times sprach er auch über sein neues Buch „An Immigrant’s Love Letter to the West“ (zu Deutsch: „Der Liebesbrief eines Einwanderers an den Westen“) und brach dabei eine Lanze für den Westen.

Über das Buch von Kisin

Herr Konstantin Kisin, in Ihrem Buch „An Immigrant’s Love Letter to the West“ erwähnen Sie ein sowjetisches Sprichwort: Alles, was in der Familie besprochen wird, bleibt in der Familie. Was bedeutet das?

Ich wuchs gegen Ende der Sowjetunion auf. Das war eine seltsame Zeit. Die Sowjetunion war nicht mehr annähernd so mächtig wie zuvor, weder nach innen noch nach außen. Doch trotzdem hatten Menschen von Mitte bis Ende der 80er-Jahre weiterhin Angst davor, ihre Meinung zu sagen.

Diese Erfahrung machte mir bewusst, wie wertvoll das ist, was wir hier im Westen haben. Zumindest bis vor Kurzem hatten wir die Möglichkeit, unsere Meinung ohne Angst zu äußern. Das ist eine sehr wertvolle Sache. Wir nehmen es viel zu sehr als selbstverständlich hin.

Dieser Gedanke, dass man das, was man hat, nicht zu schätzen weiß, kommt beim Lesen Ihres Buches besonders zum Ausdruck. Erklären Sie bitte, warum Sie so denken. Dies ist wahrscheinlich die freieste Gesellschaft, die es je gegeben hat – doch viele Menschen empfinden sie als schrecklich.

Das ist ein Symptom unseres Erfolgs. Wir schufen die bisher freieste, offenste Gesellschaft, in der jeder kommen und etwas aus sich machen kann.

Weil wir das geschafft haben, wissen so viele Menschen, vor allem jüngere, gar nicht, dass es irgendwo in der Vergangenheit eine andere Welt gab oder sie jetzt an einem anderen geografischen Ort existiert. Ich meine das Ausmaß an Paranoia und staatlicher Unterdrückung, in dem viele, viele Menschen auf der Welt derzeit leben. Viele haben andere Länder und andere Gesellschaften nicht gesehen oder erlebt. Sie verstehen nicht, dass die „Probleme, die wir haben“, im Vergleich zu denen anderer Länder sehr unbedeutend sind.

Sie sprechen von einer imaginären Utopie, die angestrebt wird. Ist das realisierbar?

Wenn sie wirklich realisierbar wäre, wäre es wünschenswert, sie anzustreben. Ich befürchte jedoch, dass sie nicht realisierbar ist. Wir wissen, dass wir, wenn wir über die Beseitigung von Dingen wie Rassismus oder Sexismus in unserer Gesellschaft sprechen, auch die Tatsache berücksichtigen müssen, dass wir nicht einmal Mord oder Vergewaltigung oder so viele andere Probleme aus der Gesellschaft eliminieren können – weil wir nicht perfekt sind. Wir sind Menschen und wir sind fehlbar.

Menschen haben psychische Probleme, die man nicht immer lösen kann. Einige von ihnen sind einfach psychopathisch. Wir können nicht wirklich zu einem Punkt gelangen, an dem es keine Probleme in der Gesellschaft mehr gibt – es sei denn, man ist bereit, extrem autoritär vorzugehen, um dies zu erreichen.

Wir könnten zum Beispiel sagen: „Wir wollen das Morden beseitigen, warum nehmen wir also nicht alle Männer zwischen 16 und 40 Jahren und sperren sie in ein Gefängnis?“ Damit würden wir 95 Prozent der Morde verhindern, nicht wahr? Das ist der Grad der Tyrannei, den es braucht, um Dinge ganz zu beseitigen und eine Utopie zu erschaffen.

Das Bestreben, bestimmte Probleme zu beseitigen, ist der Grund für die Bereitschaft zum Autoritarismus – die Bereitschaft, Comedy-Akte zu verhindern, die das Narrativ hinterfragen, einen Meinungsaustausch in den Medien zu unterbinden und Politiker zu ruinieren und zu verleumden, die versuchen, das akzeptierte Narrativ infrage zu stellen. Kulturell gesehen akzeptieren wir einen Grad an Totalitarismus, der für diese imaginäre Utopie als notwendig erachtet wird.

Der Titel Ihres Buches ist offensichtlich eine Ode an Juri Bezmenow [Anmerkung der Redaktion: Bezmenow war ein KGB-Agent, der in den Westen überlief]. Laut Bezmenow war das Ziel der Sowjetunion, Amerika zu unterwandern. Er sprach von einer langen Phase der Demoralisierung, die im Wesentlichen darin besteht, die Menschen davon abzuhalten, an sich selbst zu glauben. Danach kommt eine Zeit, in der all dies normalisiert wird. Dann kommt die Phase der Krise. Ich habe das Gefühl, dass der Westen in einer Krise steckt.

Die ausländischen Mächte, denen das, was wir im Westen haben, nicht gefällt, sind offensichtlich sehr daran interessiert, unsere Gesellschaft zu destabilisieren. Das ist es, was sie wollen. Wie ich in dem Buch wiederholt sage, glaube ich nicht, dass der Westen irgendetwas vom kommunistischen China, von Wladimir Putins Russland, vom islamistischen Terrorismus oder von irgendwelcher Bedrohung zu befürchten hat.

Wir müssen verstehen, dass es Bedrohungen gibt, und zwar von außen. Aber eine Zivilisation bricht nur dann zusammen, wenn es innere Spaltungen gibt. Selbst wenn man der größten äußeren Bedrohung gegenübersteht, wird man überleben, wenn man innerlich stark bleibt.

Das Problem ist, dass die meisten Menschen nicht wissen, dass sie demoralisiert sind. Sie wissen nicht, dass der Mangel an Selbstvertrauen, den sie jetzt in ihrer eigenen Gesellschaft haben, nicht normal ist. Diese endlose Selbstgeißelung wird jetzt als normal angesehen, aber das ist sie nicht. Wir leben heute in einer sehr abnormalen Gesellschaft, einer Gesellschaft, die sich selbst ständig infrage stellt. Das ist sehr seltsam.

Natürlich wäre es genauso abnormal, wenn wir einfach nur zwanghaft stolz auf uns selbst wären. Ich stelle mir eine Gesellschaft oft wie einen Menschen vor, der nur auf sich selbst stolz und davon besessen ist, wie brillant er sei. Das ist wahrscheinlich kein gesundes Individuum. Aber ein Mensch, der von seinen Unzulänglichkeiten, seinen Unvollkommenheiten und den Fehlern der Vergangenheit besessen ist, ist auch kein gesundes Individuum.

Amerika und der Westen können lernen und sich verbessern. Man kann sich verbessern, indem man sich selbst infrage stellt und als Gesellschaft mehr von sich verlangt und sich wirklich den Prinzipien verpflichtet, die man als die Grundwerte seiner Zivilisation betrachtet. Aber die Tatsache, dass wir jetzt so viel Zeit damit verbringen, uns selbst zu geißeln, ist nicht normal. Das führt zu nichts Gutem.

Nebenbei bemerkt, wenn man sich all diese Rassenaktivisten im Westen anschaut, reden sie darüber, dass die westlichen Staaten die rassistischsten Länder der Welt seien. Doch diese Personen ziehen nie weg. Sie gehen nicht dorthin, wo es bessere Orte gibt, sie gehen nie weg. Und warum ist das so?

Weil sie hier die Möglichkeit haben, das zu tun, was sie tun wollen, nämlich zu betrügen. Sie haben diese Chance hier, weil es eine Gesellschaft ist, die es belohnt, wenn man sich für etwas Mühe gibt.

Mit Schlagwörtern bringt man Menschen zum Schweigen

Worin besteht der Betrug? 

Der Betrug besteht darin, aus der westlichen weißen Schuld Kapital zu schlagen. Wir sind sehr erfolgreich. Wie jede andere Gesellschaft in der Geschichte der Menschheit haben auch wir überall auf der Welt schreckliche Gräueltaten begangen, aber wir sind auch die erfolgreichste Gesellschaft aller Zeiten. Wir fühlen uns schlecht, schuldig und furchtbar deswegen, und wir sind darauf trainiert worden, so zu denken.

Ich zum Beispiel bin ein dunkelhäutiger Einwanderer der ersten Generation. Sogar ich denke: „Vielleicht sollte ich nicht darüber sprechen, denn das ist die Vorstellung, die wir uns selbst eingeimpft haben.“ Diese Leute wissen das, und sie wissen, dass es funktioniert. Es ist eine Taktik, die funktioniert.

Ihnen ging es nie darum, Menschen als rassistisch zu bezeichnen. Sie nennen andere rassistisch, nicht weil sie sich um die Rasse oder die Beseitigung des Rassismus sorgen. Sie nennen andere rassistisch, weil es funktioniert. Das ist der Grund, warum sie es tun. Sie werden nicht damit aufhören.

Ist es also ein Mittel, um Macht zu erlangen?

Es ist ein Mittel, um Menschen zum Schweigen zu bringen. Denn wenn man durch Argumente nicht gewinnen kann, will man eigentlich kein Gespräch führen. „Du sagst, wir sind eine schlechte Gesellschaft. Im Vergleich zu was?“ Dies ist eine der drei großen Fragen von Thomas Sowell. „Im Vergleich zu was?“

Aber wenn man das Gespräch nicht gewinnen kann, dann muss man jeden zum Schweigen bringen, der diese Frage stellt. Es ist nur ein Werkzeug, deshalb haben sie kein Problem damit.

Sie nehmen einen Homosexuellen, der mit ihrer Politik nicht einverstanden ist, und sagen, er habe verinnerlichte Homophobie. Sie nehmen einen Farbigen und sagen, er sei ein Verräter seiner Rasse. Denn für diese Leute geht es nicht um die Wahrheit, sondern um den Sieg.

Redefreiheit und „woke Comedy“

Lassen Sie uns in diesem Zusammenhang über die Redefreiheit sprechen. Momentan zerstören unterschiedliche Vorschriften die Comedy auf der ganzen Welt. Erklären Sie bitte, warum Sie sich bei Ihren Witzen nichts vorschreiben lassen wollen?

Sehr erfolgreiche Komiker können auch weiterhin das tun, was sie wollen. Bei ihnen gibt es kein Problem mit der Redefreiheit.

Aber bei den weniger erfolgreichen, besonders bei der nächsten Generation der Komiker, ist die Situation ganz anders. Vor allem in Großbritannien, wo die Comedy-Branche sehr klein ist und jeder jeden kennt. Bei den Leuten, die diese Branche leiten, sorgt seit Jahren Nica Burns für Gesprächsstoff. Sie ist die Organisatorin des Edinburgh Festivals, des größten Kunstfestivals der Welt.

In Großbritannien kann man im Bereich Comedy nicht erfolgreich sein, wenn man nicht zum Edinburgh Festival geht und dort nicht gut abschneidet. Burns sagte, sie freue sich auf eine neue Ära der woken Comedy.

Gibt es überhaupt so etwas wie „woke Comedy“?

Bei dieser Frage bin ich sehr zurückhaltend. Wenn Menschen Spaß an etwas haben, gibt es eindeutig ein Publikum dafür. Ich habe kein Problem damit, wenn Leute Comedy machen, die ich nicht lustig finde. Das ist in Ordnung. Ich möchte nur nicht, dass sie mir vorschreiben, was ich zu sagen oder nicht zu sagen habe. Damit habe ich ein Problem.

Wenn Menschen etwas erschaffen, das mir nicht gefällt, ist das großartig. Sollen sie doch. Das ist es, was den Westen großartig macht. Es sollte den Menschen freistehen, die Comedy zu machen, die sie machen wollen. Wenn es furchtbar und nicht lustig ist, wen interessiert’s? Es gibt Menschen, denen das gefällt, und das nennt man den freien Markt.

Ich befürchte jedoch, dass die Branche von innen heraus aufgezehrt wird. Die nächste Generation von Menschen, die den Status quo wirklich hinterfragen und durch Comedy die richtigen Fragen stellen, gibt es im Moment überhaupt nicht.

In den Comedy-Clubs zum Beispiel gehen die Zuschauer nach einem Auftritt immer öfter zum Besitzer des Clubs und sagen: „Oh, das mir hat nicht gefallen, was dieser Komiker gesagt hat. Buchen Sie ihn nicht mehr.“

Wenn Sie das vor 20 Jahren in einem Comedy-Club gesagt hätten, hätte man Ihnen gesagt, dass Sie sich verziehen sollen. Niemand in der Comedy-Branche hätte diese Bitte respektiert, denn es war allgemein bekannt, dass Comedy provozieren und herausfordern soll. Natürlich ist nicht immer alles großartig. Manchmal sieht man sich eine Comedy-Show an und sie ist einfach nur schrecklich.

Darüber sprechen Sie in Ihrem Buch. Sehr oft ist Comedy lustig, weil sie gegenüber der Macht kein Blatt vor den Mund nimmt. Wie der Hofnarr, dem es erlaubt ist, Dinge zu sagen, die einen anderen den Kopf kosten würden. Deswegen gibt es diese Freiheit. Aber es scheint, dass genau das nicht mehr erlaubt ist.

In der Comedy-Branche gibt es Menschen, die meine Meinung teilen. Sie versuchen zu verstehen, was in unserer Kultur passiert, ohne politisch oder parteiisch zu sein. Wenn man jedoch Fragen stellt, wird man automatisch zur Persona non grata.

Ich beschwere mich nicht. Ich sage nicht, dass ich ein Opfer bin. Mein Leben ist großartig. Ich bin sehr glücklich mit dem, was ich erreicht habe. Aber ich beobachte sehr wohl, dass es in der Comedy eine Kultur der Selbstzensur gibt. Die Menschen zensieren sich selbst, weil sie wissen, welche Strafe ihnen droht, wenn sie es nicht tun.

„Nützliche Idioten sind die größte Gefahr für den Westen“

Ich möchte zum letzten Kapitel Ihres Buches springen. Es geht um „10 Wege, den Westen zu zerstören“. Ich werde sie kurz vorlesen, und Sie können sie kommentieren.
1. „Alles unter dem Aspekt der Rasse betrachten.“
2. „Den Selbsthass einträufeln.“
3. „Alles politisch machen.“
4. „Politische Meinungen von Prominenten als seine eigenen übernehmen.“

5. „Daran denken: Die Wahrheit ist eine Lüge.“
6. „Den Sozialismus durch schlechten Kapitalismus fördern.“
7. „Einen Kampf der Geschlechter anfangen.“
8. „Den kulturellen Relativismus einflößen.“
9. „Durchlässige Grenzen fördern.“
10. „Ein nützlicher Idiot sein.“
Was davon ist das größte Problem?

Der nützliche Idiot ist das größte Problem, und zwar wegen der Dinge, über die wir gerade gesprochen haben. Es gibt ein paar Personen, die vielleicht böse Absichten verfolgen, aber ich glaube nicht, dass sie in der Mehrheit sind. Das ist wie in der Sowjetunion.

Dazu möchte ich die Geschichte meiner Großmutter erzählen. Sie wurde in einem Gulag geboren. Ihre Familie lebte schließlich in einer kleinen Stadt, in der nur ehemalige Gulag-Insassen und Gulag-Wächter wohnten.

Als Stalin starb und all die schrecklichen Gräueltaten seiner Herrschaft aufgedeckt wurden, erschossen sich viele dieser Wächter in diesen Kleinstädten. Denn sie wurden mit den Opfern dieses Systems konfrontiert und waren entsetzt über das, was sie im Namen einer Ideologie, an die sie glaubten, getan hatten.

Als sie diese Menschen folterten, hinrichteten oder versklavten, dachten sie, sie tun das Richtige. Das ist das größte Problem. Das Problem sind nicht die bösen, niederträchtigen Menschen, die alles noch schlimmer machen wollen. Das Problem sind Menschen, die einer Ideologie anhängen, die es ihnen erlaubt, im Namen des Allgemeinwohls schreckliche Dinge zu tun.

Diese Menschen sind die größte Gefahr für alle in der Gesellschaft. Diese Menschen werden die Dinge noch viel schlimmer machen. Sie sind nützliche Idioten.

Um das Ganze mit den heutigen Ereignissen zu verbinden: Die ganze Realität rund um COVID war schockierend. Schockierend war unter anderem, wie eine ganze Gruppe völlig normaler Menschen bereit war, die Ungeimpften aggressiv zu verunglimpfen und aus der Gesellschaft auszuschließen. 

In dem Buch „Psychology of Totalitarianism“ („Psychologie des Totalitarismus“) spricht Mattias Desmet über das Phänomen der Massenbildung, bei dem die Menschen anfangen, an etwas zu glauben, das eigentlich verrückt ist. Zum Beispiel die Unterstützung des sozialistischen Projekts, auch wenn man weiß, dass man dafür Menschen foltern und töten muss.

Die Menschen befinden sich fast in einer Art Hypnose. Die einzige Möglichkeit, sie aus dieser Hypnose zu befreien, besteht darin, ihnen „einen Tritt in die Kronjuwelen“ zu verpassen, wie Juri Bezmenow es nannte. Was denken Sie?

Ich weiß nicht, wie man Personen, die so bereitwillig bei der Dämonisierung von Menschen mitmachten, dazu bringen kann, zu erkennen, was sie in dieser Zeit geworden sind.

Dazu möchte ich erzählen: Ich nahm an den Protesten in Großbritannien für bürgerliche Freiheiten und Rechte teil. Ich setzte mich mit den Ministern der Regierung in Verbindung und fragte sie, warum sie die Menschen zwingen, sich impfen zu lassen. Aber es gab nicht so viele Menschen, die mich verstanden. Sie sagten: „Warum flippst du so aus? Warum flippst du aus, dass die Regierung die Menschen zwingen will, sich etwas in den Körper zu spritzen?“ Sie begriffen es nicht.

Meine Meinung dazu war, und das ist wahrscheinlich grob und rudimentär und ein unfairer Vergleich: Wenn ich an die Menschen denke, die 1945 in Nürnberg zusammenkamen und sagten: „Wir dürfen nie wieder Menschen zu medizinischen Eingriffen zwingen, die sie nicht wollen.“ Wenn wir uns daran erinnern, ist das der Weg nach vorne. Ich bin kein Spinner, weil ich so denke.

Die Menschen werden sagen, dass der Nürnberger Kodex nicht alles abdecke. Ich bin kein Experte auf diesem Gebiet. Ich sage das nur als Laie. Wenn ich sehe, dass die Menschen nach einem der größten Gräuel in der Geschichte der Menschheit beschlossen, besonders vorsichtig mit dieser Sache umzugehen, weil sie von Menschen missbraucht werden kann, sogar von wohlmeinenden Menschen in der Zukunft, sollten wir darüber nachdenken.

Es ist keine Bagatelle, Menschen zu zwingen, Dinge in ihren Körper zu stecken, die sie nicht wollen. Das ist keine triviale Sache.

Ob man nun religiös ist und dies für ein gottgegebenes Recht hält, oder ob man wie ich keiner organisierten Religion angehört: Es ist ein natürliches Recht des Menschen, selbst zu bestimmen, was in seinen Körper hineinkommt und was aus ihm hinauskommt. Es ist ein natürliches Recht des Menschen, diese Entscheidungen selbst zu treffen.

Es geht nicht, dass eine Gruppe von Menschen einseitig sagt: „Nun, wir sind jetzt an der Macht, also machen wir Folgendes. Wir zwingen alle Ärzte, sich impfen zu lassen.“

Nochmals, ich bin kein Arzt, ich bin ein Laie. Aber ergibt es Sinn, dass Personen, die keine medizinischen Experten sind, medizinische Experten dazu zwingen, ein medizinisches Verfahren durchzuführen? Finden Sie das normal? Ich nicht.

Ich sage nicht, dass der Impfstoff gefährlich ist, das behaupte ich wirklich nicht. Ich sage nur, dass ich nicht verstehe, wie wir mit der sozialen Kontrolle einverstanden sein können, die damit einhergeht. Das verstehe ich nicht. Und ich verstehe nicht, warum andere Menschen das nicht begreifen.

Das Interview führte Jan Jekielek in der Sendung „American Thought Leaders“ (EpochTV). Aus Platzgründen und zum besseren Verständnis wurde der Text bearbeitet und gekürzt.

Dieser Artikel erschien im Original auf The Epoch Times USA unter dem Titel: The Self-Destructive Madness of Our Times: Soviet-Born Satirist Konstantin Kisin (deutsche Bearbeitung as)

Dieser Artikel erschien zuerst in der Epoch Times Wochenzeitung, Ausgabe Nr. 60, vom 03. September 2022.

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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