Egon W. Kreutzer schlägt vor: Maaßen und Sarrazin gründen nach Ausschluss eigene Partei
Es ist ein Trauerspiel.
Die Genossen aus dem Erich-Ollenhauer-und-Willy-Brandt-Haus machen es ja seit Jahren vor, den Versuch eine Liliputanerversion der stalinistischen Säuberungen auf die Beine zu stellen, indem sie Tilo Sarrazin mit Parteiausschlussverfahren und immer neuen Androhungen von Parteiausschlussverfahren überziehen, was den grantigen Sozialdemokraten aber nicht bewegt, sein Parteibuch freiwillig zurückzugeben.
Sie müsste es ihm schon gewaltsam abnehmen- und sich mit der Begründung selbst jene Blöße geben, von der man hofft, es würden sie unter den potentiellen SPD-Wählern keine als solche erkennen.
Dass nun die CDU ebenfalls ihren Ausschluss-Kandidaten erkoren hat, und Hans-Georg Maaßen schassen will, macht deutlich, dass der Niedergang der innerparteilichen Demokratie inzwischen so weit fortgeschritten ist, dass nur noch mit der Formel: „Ist der Ruf erst runiniert, lebt sich’s völlig ungeniert!“, erklärt werden kann, wes Geistes Kinder sich inzwischen in der AKK & Co. KG zusammengefunden haben.
Es ist ja schon peinlich genug, wenn sich erwachsene Menschen an Glaubensfragen, wie es Ideologien nun einmal sind, aufarbeiten und sich gegenseitig zu Hackfleisch verarbeiten können. Ideologien und Glaubenslehren haben nun einmal den Vorteil der Unbeweisbarkeit und sind daher bestens geeignet, Lager zu bilden, Streit heraufzubeschwören und sich gegenseitig die Schädel einzuschlagen.
Die CDU ist aber – samt dem nach staatlichem Willen zwangsgebührenfinanzierten öffentlich rechtlichen Rundfunk – über den Streit um die rechte Lehre weit hinaus, und hat den Kampf gegen die rechte Wahrnehmung von Fakten angetreten.
Was hätte es Merkel und ihren Anhang gekostet, nach Zuschaltung des Videoschiedsrichters zeitnah vor das Publikum zu treten und zu sagen: „Liebe Sachsen, liebe Chemnitzer, wir haben voreilig geurteilt, ja euch pauschal verurteilt, weil wir Hetzjagden gesehen haben, wo keine waren. Tut uns leid. Soll nicht wieder vorkommen. Wir bitten um Entschuldigung.“
Die Sache wäre nach ein paar Tagen tatsächlich aus der Welt gewesen, Maaßen wäre immer noch Chef der Verfassungsschutzbehörde, Steinmeier hätte nicht Feine-Sahne-Fischfilet promoten müssen – und die Sachsen würden sich vermutlich ein kleines bisschen besser, vielleicht sogar ein kleines bisschen verstanden fühlen.
Wäre alles ganz einfach gewesen, gäbe es da nicht jenen Führerinnenkult mit dem Anspruch göttlicher Allmacht, und vor allem Allwissenheit, der alles, was von oben kommt, von vornherein als „Gottes Ratschluss“ und „unergründlich“ aber „dem göttlichen Plane dienend“ und damit als alternativlos, außerhalb jeder denkbaren Kritik stellt.
Maaßen musste geschasst werden, weil er es wagte, der großen und weisen Führerin zu widersprechen.
Man hätte es sich an zehn Fingern abzählen können, dass einer, der es einmal gewagt hat, klar und deutlich zu widersprechen, zum Wiederholungstäter werden wird.
Doch womöglich hat man in den Führungsgremien der CDU längst nicht mehr alle dafür erforderlichen Finger an der Hand, sodass die Rache eben nicht kalt, sondern so heiß wie gekocht genossen werden musste, wobei man sich nicht unmaßgeblich auch noch von der auch damals bereits vollumfänglich gescheiterten Andrea Nahles in eben diese Sackgasse treiben ließ.
Nun hat sich Maaßen nicht von alleine vom Acker gemacht, wie man dies vielleicht erhofft hatte, sondern sich stattdessen der Werte-Union angeschlossen. Einer Gruppierung innerhalb der CDU, die allerdings von der CDU selbst – wie ein fortgeschrittenes Krebsgeschwür – nur noch schmerzhaft wahrgenommen wird. Statt nun aber zum Skalpell zu greifen und die Werte-Union ganz und gar herauszuschneiden, hofft man wohl, es würde genügen, Maaßen herauszunehmen, den Rest bekäme man schon wieder unter Kontrolle.
Mag sein, dass die Überlegung so falsch nicht ist, doch der Versuch, Maaßen aus der Partei auszuschließen, löst das Problem nicht, es rückt es nur verstärkt ins Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit – und diese Öffentlichkeit ist in den langen Jahren der Regierung Merkel sehr viel skeptischer geworden.
Stellt man Sarrazin und Maaßen nebeneinander, fallen die Übereinstimmungen auf, während die Unterschiede verblassen.
Einer davon als Kanzler, der andere als Innenminister und Vizekanzler, das wäre eine Spitzenbesetzung für die Spitze der GroKo.
Leider fehlt es den beiden in ihren Parteien am personellen Unterbau, der erforderlich wäre, um sie wenigstens eine Legislatur überstehen zu lassen.
Also müssen sie wohl gemeinsam ihre eigene Partei gründen. So abwegig finde ich das gar nicht.
Dieser Artikel erschien am 17. August zuerst bei EGON-W-KREUTZER.de
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