„Trash to Cash“ – Innovative Art der Müllentsorgung wandelt Plastikmüll in Diesel um

Müllberge werden immer mehr zu einem Umweltproblem. Eine Firma in Dresden weiß jedoch, wie man Plastikabfall in Treibstoff umwandeln kann. Aus Plastikmüll wird danach Diesel-Kraftstoff.
Titelbild
Wie wird man dem Plastikmüll Herr? Eine Firma in Deutschland weiß die Lösung und stellt "Öko-Diesel" her. (Symbolbild)Foto: iStock
Epoch Times29. September 2019

Oliver Riedel ist Gründer der Biofabrik mit Sitz in Rossendorf bei Dresden und auch der Initiator der Idee „WASTX Plastic“ – Sein Herzensprojekt. Viele Jahre an Forschung sind vergangen, jetzt ist der Container fertiggestellt, in dem nicht mehr verwertbare Plastikabfälle in Diesel umgewandelt wird. Pro Tag verarbeitet seine Biofabrik in Containergröße knapp 250 Kilo Plastikmüll.

Laut Riedel bringt ein Kilo Plastikabfall einen Liter Dieselkraftstoff. Der Initiator hat eine Vision. Plastik am Strand entfernen und das mit dem Anreiz des Geldes: „Dann fangen die Leute vielleicht an, mehr Plastik am Strand oder im Meer aufzusammeln“, sagt Riedel. Hotels oder Kommunen sollten öffentliche Strände mit vermüllten Bereichen reinigen.

Müllberge eindämmen und Energie produzieren

Man werde seine Anlagen aufstellen und Touristen sowie Einheimische könnten Geld damit machen, wenn sie Plastikmüll in die Maschine werfen. Der Erfinder plant hier mit dem Bezahldienst Paypal zusammenarbeiten. Fischer könnten so beispielsweise den Müll aus ihren Netzen lukrativ entsorgen.

Die Müllberge würden weniger werden und man könnte gleichzeitig Diesel für Stromgeneratoren oder Schiffe produzieren. Er erinnert, dass viele Inseln beispielsweise nicht nur ein Problem mit Plastikmüll haben, sondern auch ein erhebliches Energieproblem.

 

Plastikmüll, welcher nur noch verbrannt wird

Während unverwertbare Kunststoffe oft einfach verbrannt werden, schmilzt die Biofabrik sie zu Flüssigkeit, Salz und Sand werden herausgefiltert und am Ende sollte eine schwarze zähe Flüssigkeit heraustropfen. Dieses „Gelee Royale“ ist dem Dieselkraftstoff sehr ähnlich. Es handelt sich dabei jedoch um Plastikmüll, der sonst keinerlei Verwendung findet, entweder in die Luft geblasen wird oder über Jahrhunderte auf der Deponie liegt und doch nicht verrotten würde.

Laut einer Studie wurden seit 1950 knapp 8,3 Milliarden Tonnen Plastikmüll produziert. Nur ein Zehntel nur davon recycelt. Riedel und sein Team aus Wissenschaftlern und Mechatronikern forschten mehrere Jahre, der Initiator reiste um die Welt für Inspirationen. Am Ende entwickelte er eine dezentrale Anlage, welche mit jedem Tablet-PC bedienbar sei.

 

Vielversprechendes Motto: „Trash zu Cash“

Roman Maletz forscht an der TU Dresden zu Kunststoffrecycling. Er findet die Idee grundsätzlich interessant, befürchtet jedoch, dass ein wirtschaftliches Arbeiten hier nur mit großen Anlangen einhergeht. Außerdem sei ein reibungsloser Ablauf eher die Ausnahme als Standard. Es würde wohl aufgrund des unterschiedlichen Mülls zu viele Ausfälle geben. „Wenn das eine konkurrenzfähige Technologie wäre, hätte sich das schon viel stärker durchgesetzt“, so Maletz.

Eine Zusammenarbeit mit großen Konzernen wäre wohl profitabler, Firmen wie BASF oder OMV haben bereits solch ein Verfahren in ihre Produktion mit einbezogen. Riedel bleibt bei seinem Konzept und hat auch schon Kontakte nach Australien, Japan, USA, Korea oder Türkei geknüpft. (cs)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion