Spuren der „Todessterne“ – Forscher berechnen Kometen auf Kollisionskurs

In letzter Zeit wurde viel über den Tag des Jüngsten Gerichts gesprochen. Aber... wann wird dieser viel beschworene Tag kommen? Nach Ansicht von Wissenschaftlern wird, wenn man sich die Sterne genauer anschaut, der sogenannte Tag des Jüngsten Gerichts nicht in einer Million Jahren stattfinden.
Titelbild
Wir sind nicht allein. Milliarden von Objekten kreuzen unsere Bahn im Universum. (Symbolbild)Foto: iStock
Epoch Times17. Oktober 2017

Die Oortsche Wolke ist eine kugelförmige Hülle aus Milliarden von eisigen Objekten, die im Sonnensystem existieren. Wie „The Guardian“ berichtete, haben Astronomen in einer neuen Untersuchung berechnet, wie oft Sterne in eben diese Wolke eintreten.

Die Recherche prognostiziert, dass innerhalb der nächsten Million Jahre zwischen 19 und 24 „Todessterne“ der Sonne bis auf 3,26 Lichtjahre nahe kommen. Damit wären sie nahe genug, um Kometen von ihren ursprünglichen Bahnen abzulenken.

Dr. Coryn Bailer-Jones vom Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg, erklärte: „Natürlich sollte man sich darum Sorgen machen, was in diesen Radius kommt.“

Weiterhin heißt es in den Unterlagen, dass in den nächsten Millionen Jahren weitere 490 bis 600 Sterne die Sonne innerhalb von 16,3 Lichtjahren passieren würden.

Logarithmische Darstellung der Entfernung der Oortschen Wolke von unserer Sonne. Foto: NASA

„Nicht in einer Million Jahren“

„Auswirkungen mit regionalen oder gar globalen Folgen sind äußerst selten und treten nicht öfter als einmal in einer Million Jahre auf. Auch Überwachungssysteme liefern uns eine ziemliche vollständige Auflistung der größeren Asteroiden und Kometen, von denen sich zurzeit keiner auf einem Kollisionskurs mit der Erde befindet“, berichtet Dr. Bailer-Jones.

Die Oortsche Wolke wurde bisher nicht von Wissenschaftlern beobachtet, aber es wird geschätzt, dass sie sich von 2.000 astronomischen Einheiten (1 AE ist eine Maßeinheit, die dem Abstand zwischen Erde und Sonne entspricht) bis 200.000 AE erstreckt. Außerdem könnten sich Milliarden von Kometen auf deren Umlaufbahn befinden. Diese Kometen könnten sich mit dem geringsten Sog aus der „Gravitationskraft“ der Sonne lösen und ihre Umlaufbahn leicht verlassen.

So hoben Wissenschaftler „Gleise 710“ hervor, einen Zwergenstern, der in etwa 1,3 Millionen Jahren innerhalb einer Entfernung von 16.000 AE liegen könnte. „Gaia fand heraus, dass er viel näherkommen wird, als wir vermuteten. Das alles ist ziemlich aufregend. Aber wir werden mehr als eine Million Jahre warten müssen, fürchte ich“, sagte Bailer-Jones.

Shematische Darstellung der Oortschen Wolke. Foto: NASA

Umlaufbahnen 66 Millionen Jahre zurückverfolgen

Astronomen versuchen auch die Sterne zu finden, die für das Aussterben der Dinosaurier verantwortlich sind. Es ist noch unklar, ob das Aussterben auf einen Kometen oder einen Asteroiden zurückzuführen ist.

„Im Grunde genommen können Sie sich vorstellen, die Umlaufbahnen 66 Millionen Jahre zurück zu verfolgen und herauszufinden, ob der Stern nahe genug an der Sonne war und ob das zu einem Kometenwurf geführt hat. Das wäre der heilige Gral.“ sagte Bailer-Jones. (ts)



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