Ausgangssperre in Frankreich in Kraft – Intensivstationen im Elsass überlastet

Im Kampf gegen das Coronavirus ist in Frankreich eine vorläufige Ausgangssperre in Kraft getreten. Unterdessen sind wegen der schnellen Ausbreitung des Virus in Frankreich die Intensivstationen im Elsass überlastet.
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Coronavirus in Frankreich.Foto: LUDOVIC MARIN/AFP via Getty Images
Epoch Times17. März 2020

Im Kampf gegen das Coronavirus ist in Frankreich eine 14-tägige Ausgangssperre in Kraft getreten. Seit Dienstagmittag dürfen Bürger ihre Wohnungen in der Regel nur noch aus zwingenden beruflichen oder medizinischen Gründen sowie für Einkäufe von Lebens- und Arzneimitteln verlassen, wie die Behörden mitteilten. In Italien und Spanien gelten bereits ähnliche Vorschriften.

Ausnahmen von der landesweiten Ausgangssperre gelten in Frankreich unter anderem bei „zwingenden familiären Gründen“ – etwa zur Betreuung eines gebrechlichen Angehörigen oder von Kindern, da Schulen und Kindertagesstätten seit Montag landesweit geschlossen sind. Auch eine kurze sportliche Betätigung in der Nähe der Wohnung ist erlaubt, sofern sie nicht in einer Gruppe erfolgt, sowie das Gassigehen mit Hunden.

Innenminister Christophe Castaner nannte die Maßnahmen „die strengsten in Europa“. Rund 100.000 Polizisten sollen die Einhaltung der Ausgangssperre kontrollieren. Bei Verstößen drohen Bürgern Geldstrafen von 135 Euro. Zudem seien alle „Aktivitäten in Gruppen untersagt“, betonte Castaner. Als Beispiele nannte er Essen im Kreis der Großfamilie oder Fernsehabende oder Kartenspiele mit Freunden.

Zahlreiche französische Unternehmen sind der Empfehlung der Regierung gefolgt und lassen ihre Mitarbeiter nach Möglichkeit von zu Hause arbeiten. Vor Supermärkten bildeten sich am Dienstag erneut lange Schlangen.

Präsident Emmanuel Macron hatte die 14-tägige Ausgangssperre am Montagabend im Fernsehen angekündigt. Zur Begründung sagte er, das Land befinde sich in einem „Gesundheitskrieg“ gegen das Virus. Deshalb müssten sich alle massiv einschränken. In Frankreich wurden bis Dienstag mehr als 6600 Infektionen und 148 Tote gezählt.

Intensivstationen im Elsass überlastet

Unterdessen sind wegen der schnellen Ausbreitung des Virus in Frankreich die Intensivstationen im Elsass überlastet. Die Präfektur der an Deutschland grenzenden Region Grand-Est teilte am Dienstag mit, besonders im Gebiet um die Städte Mülhausen und Colmar seien die Krankenhäuser überfüllt. Weiter nördlich um Straßburg seien die Intensivstationen „weitgehend belegt“.

Nach Angaben der Präfektin Josiane Chevalier fehlt es im Elsass an Betten, Atemschutzmasken, Beatmungsgeräten und medizinischem Personal. Sie begrüßte die Ankündigung von Präsident Emmanuel Macron, Feldlazarette für den Osten Frankreichs zur Verfügung zu stellen. Die Armee hat nach eigenen Angaben derzeit eine Kapazität von 30 Betten zur Intensiv-Behandlung. Macron hatte in seiner Fernsehansprache am Montagabend von einem „Gesundheitskrieg“ gesprochen.

Das Robert-Koch-Institut in Deutschland stuft die Region Grand-Est als Risikogebiet ein. Allein im Département Haut-Rhin um Mülhausen gab es zuletzt mehr als 1500 Infektionen und 30 Todesfälle. (afp/so)



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