Auswirkungen des Coronavirus auf Deutschland: Tourismus, Börse und Wirtschaft

Hat der Coronavirus große Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft oder kommt es nur zu einer kleinen Delle? Ökonomen und Institutionen nehmen Stellung. Einige sehen erhebliche Konsequenzen, andere beobachten erst einmal die Entwicklung. Börsenexperten raten, an der Börse Vorsicht walten zu lassen.
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Dax und Hangseng, Index der Hongkonger Börse, lassen einen Abwärtstrend erkennen. Dirk Müller rät zu Vorsicht. Photo DALE DE LA REY/AFP via Getty Images
Von 1. Februar 2020

Keine Dienstreisen mehr, still gelegte Produktionen und unterbrochene Handels- und Lieferketten. Einige Ökonomen sehen die Gefahr, dass der Wirtschaftskreislauf gehemmt werden könnte. Bundeswirtschaftsministerium, Börsenexperten und die Deutsche Zentrale für Tourismus e.V. nehmen Stellung.

Bundeswirtschaftsministerium: Wirtschaftliche Folgen hängen wesentlich von weiterer Entwicklung ab

Chinas Wirtschaftswachstum 2019 war mit rund 6 Prozent das schwächste seit 30 Jahren. Im ersten Quartal 2020 rechne man sogar mit negativem Wachstum, berichtet Dirk Müller, Börsenmakler, Fondsmanager und Buchautor.

Das Bundeswirtschaftsministerium teilt auf Nachfrage der Epoch Times zu den wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus Folgendes mit:

Das BMWi [Bundeswirtschaftsministerium] beobachtet die Entwicklungen genau. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es aber noch zu früh, Schlüsse über mögliche Auswirkungen zu ziehen. Dies hängt auch wesentlich von den weiteren Entwicklungen ab.“

Müller geht von sehr, sehr starken Auswirkungen auf Chinas Wirtschaft und die Weltwirtschaft aus. Still stehende Häfen und Stilllegungen der Produktion – man könne sich die Lage im Industriegebiet Chinas, dem Südosten, nur ansatzweise vorstellen.

Marcel Fratzscher, Präsident des Instituts der Deutschen Wirtschaft, rechnet mit einer Beeinträchtigung der „globalen Wertschöpfungskette“ durch vorübergehende Stilllegung von Fabriken, sollte sich der Virus weiter ausbreiten. Deutsche Unternehmen importierten „mehr als die Hälfte des Wertes ihrer Exporte“. Für die Produktion nötige Vorleistungen aus China und anderen Ländern könnten nicht genügend importiert werden, sagt Fratzscher.

Ob und inwiefern auch langfristig aufgebaute Lieferketten betroffen sind, ist derzeit noch nicht absehbar,“ sagt Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer.

Wansleben befürchtet im Fall einer weiteren Ausbreitung des Virus ebenfalls eine „erhebliche Ausstrahlung auf den Welthandel […] und nicht nur [auf] den bilateralen Handel zwischen China und Deutschland.“

Abwärtstrend an der Börse zeigt Ernsthaftigkeit des Problems

Dax und Hangseng, der Index der Hongkonger Börse, lassen einen Abwärtstrend erkennen.

Entwicklung Indexes der Hongkonger Börse – Hangseng. Quelle: https://www.finanzen.net/index/hang_seng/charttool

Ähnlich auch der Dax:

Entwicklung des Dax. Quelle: https://www.finanzen.net/index/dax/charttool

Laut Rüdiger Born, Mitgründer und geschäftsführender Gesellschafter von BORN Traders, verdeutliche der Abwärtstrend, dass etwas Ernstes dahinter stecke und die Entwicklung nicht ganz normal sei – nicht nur Emotionen, sondern „hard facts“ seien hier maßgeblich. Wenn es jetzt wackelig nach oben gehe, sei das nicht unbedingt ein Stärke-Zeichen. Momentan sei jedoch die Abwärtsseite offensichtlich die relevantere. Er geht davon aus, dass die Kurse langsam nach oben gehen, aber bei einer „blöden Nachricht“ wieder alles absacke.

Born weist Anleger darauf hin, dass Nachrichten dafür sorgen können, dass man teuer oder günstig kaufen oder verkaufen könne.

Müller rät an Aktienmärkten zu höchster Vorsicht. Kleinanleger wären derzeit etwas risikofreudiger und hätten aufgrund der fallenden Börsenpreise investiert. Doch die Profis machen momentan genau das Gegenteil – sie sichern ihre Depots massiv ab, sagt Müller. Denn sie haben auch Zugang zu ganz anderen Informationen.

Momentan sei die Entwicklung an der Börse im Vergleich zur Nachrichtenlage noch relativ entspannt. Doch wenn die Nachrichten aggressiver werden, könne sich das schnell ändern. Das Interessante ereigne sich meist übers Wochenende. Er hofft, dass die Profis falsch liegen und die Kleinanleger recht haben.

Auswirkungen auf die Tourismus-Branche

Der Coronavirus dürfte auch die Tourismusbranche treffen. Marcel Fratzscher, Präsident des Instituts der Deutschen Wirtschaft, äußerte kürzlich, dass die Nachfrage der Konsumenten nach Konsumgüter und Reisen durch den Coronavirus „deutlich sinken“ könnte. Laut Wansleben treffe das von Peking ausgesprochene Pauschalreisen-Verbot den wichtigen „Deutschland-Tourismus“.

Epoch Times hat bei der Deutschen Zentrale für Tourismus e.V. (DZT) nachgefragt, mit welchen Auswirkungen auf die Tourismusbranche zu rechnen ist. Dazu wurde auf eine Pressemitteilung verwiesen.

Danach habe das „Ministry for Culture and Tourism China“ angeordnet, Auslandsgruppen- und Pauschalreisen (mit ADS-Visum) ab dem 27. Januar zu stornieren. Zu den Auswirkungen heißt es wie folgt:

Ob und wie stark sich die Reisebeschränkungen chinesischer Behörden im Zusammenhang mit dem Ausbruch des Coronavirus auf Deutschlandreisen auswirken, hängt davon ab, wie diese weiter ausgestaltet werden und wie lange sie in Kraft bleiben.“

Und weiter: „Wir stehen über unsere Auslandsvertretung in Peking in ständigem Austausch mit den Partnern der chinesischen Reiseindustrie. (…) Aktuell können wir noch keine verlässlichen Aussagen zu den Auswirkungen auf das Incoming aus China treffen.“

Nach Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der DZT, sei Deutschland das beliebteste europäische Reiseziel für die Chinesen. Der „Incoming-Tourismus“ aus China umfasse einen Marktanteil von 3,4 Prozent (Platz zwölf). Und hinsichtlich des Umsatzes liege der China-Tourismus mit sechs Milliarden Euro auf Platz zwei aller Quellmärkte.

Das DZT weist darauf hin, dass sich die „üblicherweise hohe Reiseintensität aufgrund des chinesischen Neujahrsfestes (…) in erster Linie auf Reisen im eigenen Kontinent“ beziehe. „Die Hochsaison für Fernreisen – und damit auch für Deutschland – liegt in den Sommermonaten. Im Januar werden in der Regel nur etwa sechs Prozent des jährlichen Übernachtungsvolumens aus China generiert.“



Eine Buchempfehlung vom Verlag der Epoch Times

Viele bezeichnen ihr berufliches oder soziales Umfeld metaphorisch als „Schlachtfeld“ – doch für die KP China bedeutet es Krieg im wahrsten Sinne des Wortes. Diese Partei, die die Regierung Chinas stellt, vertritt den Grundgedanken der „uneingeschränkten Kriegsführung“: „Einfach ausgedrückt, Schwarzkopf [Oberbefehlshaber der multinationalen Streitkräfte des Golfkriegs] + Soros + Morris [Schöpfer des Morris-Wurm-Computervirus] + bin Laden? Das ist unsere wahre Karte, die wir ausspielen“, so zwei chinesische Oberste, die „Erfinder“ der „Uneingeschränkten Kriegsführung“.

Der Schlüsselpunkt dazu sind nicht unbedingt die unter Waffen stehenden Streitkräfte, sondern die „Generalisierung von Krieg“ für jeden chinesischen Landesbürger. „Uneingeschränkte Kriegsführung“ meint, dass „alle Waffen und Technologien nach Belieben eingesetzt werden können; was bedeutet, dass alle Grenzen zwischen Krieg und Frieden, zwischen militärischer Welt und ziviler Welt aufgebrochen werden.“

Es werden Methoden verwendet, die sich über Nationen hinweg erstrecken und verschiedene Bereiche benutzen. Finanzmärkte, der Handel, die Medien, internationales Recht, der Weltraum und viele mehr sind potenzielle Schlachtfelder. Zu den Mitteln des Kampfes gehören das Hacken von IT-Systemen, Terrorismus, biochemische Kriegsführung, ökologische Kriegsführung, atomare Kriegsführung, elektronische Kriegsführung, die Verbreitung von Drogen, Geheim- und Nachrichtendienste, Schmuggel, psychologische Kriegsführung, Ideologie, Sanktionen und so weiter. Darum geht es im 18. Kapitel dieses Buches.

Hier weitere Informationen und Leseproben.

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