Briten beginnen wegen Corona-Variante Pirola einen Monat früher mit Impfungen
Weil die britische Regierung eine schnelle Ausbreitung der neusten Coronavirus-Variante Pirola (BA.2.86) befürchtet, wird auf der Insel die alljährliche Impfaktion gegen Corona und Grippe vorgezogen. Das berichtet die „Daily Mail“ auf ihrer Internetseite.
Allgemeinmediziner und Apotheken beginnen mit der Verabreichung von Vakzinen demnach bereits am 11. September, kündigt das Ministerium für Gesundheit und Soziales an. Dies sei ein Monat früher als geplant. „Mit dieser Entscheidung will die Behörde den Druck auf das Gesundheitswesen verringern. Wissenschaftler würden sich beeilen, um mehr über Pirola zu erfahren, das sie als auffälligste Variante seit Omikron beschreiben. Schon etwas länger bekannt ist die Variante Eris, EG.5. Sie sei zwar bisher nicht „besorgniserregend“, jedoch ab sofort „von Interesse“ – das sagt zumindest die Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Gesundheitsministerin wirbt massiv für Impfung
Die britische Gesundheitsministerin Maria Caulfield kündigte die Vorverlegung der Impfkampagne an und sagte: „Da unsere weltweit führenden Wissenschaftler mehr Informationen über die BA.2.86-Variante sammeln, ist es sinnvoll, das Impfprogramm voranzutreiben.“ Zugleich wirbt sie massiv für die Impfung, „um sich selbst zu schützen und den Druck auf das Gesundheitssystem zu verringern“.
Die nun vorgezogene Impfkampagne sei ein „vorsorglicher“ Schritt vor dem Hintergrund der Befürchtungen über die Ausbreitung der mutierten Pirola-Variante. Die Gesundheitsbehörden hätten gegenüber der Zeitung bestätigt, dass sich ein zweiter Brite mit dem Stamm infiziert habe.
Die britische Gesundheitsbehörde (UKHSA) hatte dazu geraten, mit der Impfkampagne früher zu beginnen. Dadurch könnten die Menschen besser vor schweren Erkrankungen geschützt werden. „Dank des Erfolgs unseres Impfprogramms haben wir in der gesamten Bevölkerung eine starke, breite Immunabwehr gegen neue Varianten aufgebaut“, glaubt UKHSA-Geschäftsführerin Jennifer Harries.
„Einige Menschen sind jedoch weiterhin anfälliger für schwere Erkrankungen durch COVID“, sagt sie. Die Vorverlegung nannte sie daher eine „Vorsichtsmaßnahme“, um diese Menschen vor einer möglichen Welle zu schützen. „Zu BA.2.86 sind derzeit nur begrenzte Informationen verfügbar, sodass die potenziellen Auswirkungen dieser speziellen Variante schwer abzuschätzen sind“, führte sie weiter aus.
Große Anzahl an Mutationen
Prof. Stephen Powis, medizinischer Direktor des National Health Service (NHS), warb ebenfalls für die Impfung und sprach im Zusammenhang mit der Variante von einem „möglicherweise sehr herausfordernden Winter“.
Laut „Daily Mail“ wurden britische Wissenschaftler erstmals am 14. August auf Pirola aufmerksam. Aufgrund der „großen Anzahl an Mutationen“ zeigten sie sich besorgt. Offiziell gibt es zwar erst zwei Infizierte, doch gehen die Experten davon aus, dass sich noch wesentlich mehr Menschen mit der neuen Variante infiziert haben könnten. Allerdings gibt es keine Massentests mehr, anhand man das überprüfen kann. England hatte die kostenlosen Tests im Mai 2022 beendet.
Nach Ansicht von Wissenschaftlern müsse BA.2.86 zwar beobachtet werden, doch eine verheerende Welle von Erkrankungen und Todesfällen sei angesichts der weltweit aufgebauten Immunität durch Impfungen und frühere Infektionen nicht zu erwarten. Die US-Gesundheitsbehörde CDC teilte währenddessen mit, die neue Variante Pirola könnte bei geimpften Personen oder solchen, die das Virus bereits hatten, eher zu Infektionen führen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat BA.2.86 bereits am 17. August als „überwachte Variante“ eingestuft. Es handele sich um eine Variante mit einer großen Anzahl von Mutationen (die indische Tageszeitung „Hindustan Times“ spricht von 35). Mit dieser Einstufung betone die WHO die Notwendigkeit, dass alle Länder die Überwachung aufrechterhalten. Neben Großbritannien wurde das Virus in den USA, Israel und Dänemark nachgewiesen, heißt es unter anderem beim „Tagesspiegel“.
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