Britische Armee verstärkt wegen steigender illegaler Migration Präsenz im Ärmelkanal

Titelbild
Beamte der britischen Grenztruppen transportieren in einem Boot Migranten, die auf See beim Überqueren des Ärmelkanals aufgegriffen wurden (15. August 2020 in der Marina in Dover).Foto: BEN STANSALL/AFP über Getty Images
Epoch Times16. August 2020

Angesichts einer stark steigender illegaler Migration verstärkt die britische Armee ihre Präsenz auf dem Ärmelkanal. Auf Bitten des Innenministeriums seien „Spezialkräfte der Royal Navy“ sowie ein drittes Flugzeug der Luftwaffe zum Ärmelkanal entsandt worden, teilte Verteidigungsminister Ben Wallace am Sonntag mit. Der Anstieg bei den illegalen Grenzübertritten belastet derzeit die Beziehungen zwischen Großbritannien und Frankreich.

„Diese Überfahrten sind letztlich lebensgefährlich und es ist richtig, dass wir den Grenzschutz unterstützen, indem wir Spezialkompetenzen der Verteidigung und unsere Experten zur Verfügung stellen, um dieses kriminelle Verhalten zu stoppen“, erklärte Wallace. Den Einsatz der Armee hatte die konservative britische Innenministerin Priti Patel gefordert.

In den vergangenen Wochen hatten immer mehr Migranten wegen des guten Wetters und der ruhigen See die Überquerung des Ärmelkanals gewagt. Am Samstag nahm die französische Küstenwache nach eigenen Angaben erneut 31 Migranten aus mehreren seeuntauglichen Booten auf, darunter drei Kinder und einen Säugling. Erst am Freitag hatten die französischen Behörden 38 Migranten aufgegriffen.

Seit Jahresbeginn haben die französischen Behörden nach eigenen Angaben bereits mindestens 810 Migranten auf dem Ärmelkanal aufgegriffen. Laut britischen Medienberichten gelang bislang mehr als 3.400 Menschen die Überfahrt. Allein in den vergangenen zehn Tagen erreichten demnach mehr als tausend Migranten die britische Küste.

Französische Gendarmerie und Polizei bringen Migranten, darunter fünf Kinder und ein Baby, die versuchten illegal über den Ärmelkanal nach England einzureisen und die am 16. Mai 2020 vor der französischen Hafenstadt Calais aufgegriffen wurden wieder nach Frankreich. Foto: BERNARD BARRON/AFP über Getty Images

Premierminister Boris Johnson nannte die Überfahrten diese Woche „sehr schlimm, dumm und gefährlich“. Er kündigte an, das Abschieberecht zu ändern. Konservative britische Abgeordnete forderten einen verstärkten Grenzschutz sowie mehr Druck auf die französische Regierung bei der Bekämpfung illegaler Migration.

Ein Migrant kocht über einem kleinen Feuer in einem selbst errichteten Lager am Stadtrand von Calais. Wenn das Wetter günstig ist versucht ein Teil von ihnen mit einem Boot über den Ärmelkanal nach Großbritannien illegal einzuwandern. Foto: Kiran Ridley/Getty Images

Im Juli hatten Frankreich und Großbritannien die Bildung einer gemeinsamen Polizei-Spezialeinheit zum Kampf gegen Schlepper beschlossen. Der Einheit sollen jeweils sechs britische und französische Polizisten angehören. Sie soll ihren Sitz in Coquelles nahe Calais haben, von wo aus viele Einwanderer versuchen, den Ärmelkanal in Richtung Großbritannien zu überqueren. (afp)



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