Coronavirus-Maßnahmenpaket in Österreich: Schulen werden geschlossen, Lebensmittelläden bleiben offen

Angesichts der Coronavirus-Pandemie reagiert die österreichische Regierung mit ersten Maßnahmen. Nachdem Universitäten bereits geschlossen haben, folgt nun der Schulbetrieb. Mit weiteren Maßnahmen, die heute angekündigt werden und ab Montag greifen, ist zu rechnen.
Epoch Times13. März 2020

Am Mittwoch (11. März) hat Österreichs Bundeskanzeler Sebastian Kurz die ersten Schritte als Reaktion auf die Coronavirus-Pandemie für das Land beschlossen. In einer Pressekonferenz kündigte er an, dass in einer ersten Maßnahme alle Schüler ab der 9. Schulstufe ab Montag (16. 3) bis zu Ostern vom Unterricht freigestellt sind.

Für Kindergärten sowie alle Schulen bis zur 9. Schulstufe würden dieselben Maßnahmen ab Mittwoch (18. 3) greifen. „Alle Kinder, die zuhause betreut werden können, [sollen] auch dort betreut werden“, so Kurz. Wenn das nicht möglich sei, werde es für die bis 14-Jährigen Betreuungsmöglichkeiten an den Schulen geben.

Keinesfalls sollten jedoch Großeltern die Betreuung der Kinder übernehmen, da ältere Menschen „zur Risikogruppe für Erkrankungen mit dem Coronavirus gehören“ und genau diese gelte es zu schützen, so Kurz. „Unser Ziel muss darüber hinaus sein, dass wir, so hart das klingt, die besonders vulnerable Gruppe, also die älteren Menschen, bestmöglich abschotten.“

„Soziales Leben auf ein Minimum reduzieren“

Am Donnerstag kündigte die Regierung weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus in Österreich an. Diese würden heute (13. 3) Mittag verkündet. Der Bundeskanzler ließ durchklingen, dass die Bürger ihre sozialen Kontakte minimieren sollten beziehungsweise müssten.

„Wir müssen ab Montag unser soziales Leben in Österreich auf ein Minimum reduzieren“, sagte Kurz in der Zeit im Bild am Donnerstag. Kurz warnte vor Panik und sagte, er könne gewährleisten, „dass die Versorgungssicherheit, was Lebensmittel betrifft, selbstverständlich gewährleistet ist. Alle Lebensmittelgeschäfte werden selbstverständlich immer geöffnet sein zu ganz regulären Öffnungszeiten.“

Einzelne Regionen und Gebiete würden nicht abgeschottet werden, fährt Kurz fort. Gewarnt wurde indes auch vor kursierenden Falschmeldungen und Gerüchten in den sozialen Medien.

Weltweite Reisewarnung fürs Ausland

Aufgrund der Pandemie bittet Kurz die Österreicher „nicht notwendige Reisen in den nächsten Wochen definitiv nicht durchzuführen.“ Dementsprechend wurden vom Außenministerium am Donnerstagabend Reisen in alle Länder weltweit als „hohes Sicherheitsrisiko“ eingestuft und damit auf Sicherheitsstufe 4 von 6 gesetzt.

Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg sagte dazu: „Alle Länder weltweit werden auf „Hohes Sicherheitsrisiko“ (Sicherheitsstufe 4 von 6) gesetzt. Das ist ein außergewöhnlicher, aber notwendiger Schritt, den wir heute Abend gesetzt haben. Die Unvorhersehbarkeit der Ausbreitung des Virus erfordert eine besondere Wachsamkeit der Österreicherinnen und Österreicher. Wir raten daher dringend von allen nicht unbedingt notwendigen Reisen ab und rufen dazu auf, nach Österreich zurückzukehren, solange noch Rückreisemöglichkeiten bestehen.“

Für ganz Italien gilt die höchste Sicherheitsstufe 6. Am Freitagnachmittag werden die letzten österreichischen Touristen, die noch in Italien festsitzen, nach Wien zurückgeholt. Die AUA (Austrian Airlines) wurde vom Außenministerium beauftragt, die restlichen 150 österreichischen Touristen von Rom über Venedig zurückzuholen. Im Anschluss müssen sie sich für 14 Tage in selbstüberwachte Heimquarantäne begeben. (rm)



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