Deutschland will Beitrag für Weltklimafonds verdoppeln – Müller warnt vor 50 bis 100 Millionen Klimaflüchtlingen

Deutschland will seien Beitrag zum Weltklimafonds auf 1,5 Milliarden Euro verdoppeln. Das kündigte Bundesentwicklungsminister Müller an.
Titelbild
Deutschland will das Klima retten.Foto: iStock
Epoch Times28. November 2018

Deutschland will seien Beitrag zum Weltklimafonds (GCF) auf 1,5 Milliarden Euro verdoppeln. Das kündigte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) am Mittwoch in Berlin an.

Müller stellte dort eine „Allianz für Entwicklung und Klima“ vor, der bisher 70 deutsche Unternehmen und Verbände angehören und die den Klimaschutz vor allem auch durch internationale Zusammenarbeit voranbringen wollen.

Bislang hatte Deutschland 750 Millionen Euro für den Weltklimafonds zugesagt, die laut Müller auch gezahlt wurden. Da der Fonds aber „überzeichnet“ sei, „muss er jetzt wiederaufgefüllt werden“. Die zusätzlichen Mittel sollen demnach in den kommenden zwei Jahren fließen. Der Fonds unterstützt Entwicklungsländer bei Klimaschutz und der Bewältigung von Klimafolgen.

„Ernährung und Klimaschutz sind die Überlebensfragen der Menschheit“, betonte Müller. Er wies darauf hin, dass der weltweite Ausstoß von Treibhausgasen in den vergangenen 30 Jahren weltweit nicht gesunken, sondern um 60 Prozent angestiegen sei. „Das Erreichen des Zwei-Grad-Ziels ist nicht in Sicht“, warnte Müller mit Blick auf die Vorgabe des Pariser Klimaschutzabkkommens, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad, mindestens aber auf deutlich weniger als zwei Grad zu begrenzen. Gelinge dies nicht, dürfte es in den kommenden 20 Jahren zwischen 50 und 100 Millionen Klimaflüchtlinge weltweit geben.

Der Minister räumte ein, dass auch Deutschland bei der Umsetzung seiner Ziele im Rückstand sei, wollte sich aber zur innenpolitischen Debatte etwa um den Kohleausstieg nicht näher äußern. Stattdessen richtete er den Blick auf die Entwicklungs- und Schwellenländer, wo ohne rechtzeitiges Umsteuern ein dramatischer, weiterer Anstieg der Emissionen drohe. Hier werde die Entscheidung über weltweiten Klimaschutz fallen.

Bei der neuen Allianz geht es nach seinen Worten darum, dass die beteiligten Unternehmen und Verbände einerseits für sich selbst Klimaneutralität anstreben und andererseits „mit privatem Geld Klimaschutzprojekte in Entwicklungs- und Schwellenländern finanzieren“. Ziel sei es, die jetzige Zahl von 70 Teilnehmern im kommenden Jahr zu verfünffachen oder zu verzehnfachen.

Auf die hohen volkswirtschaftlichen Kosten des Klimawandels verwies der Chefvolkswirt des Versicherungskonzerns Munich Re, Michael Menhart. Diese würden „mit steigender Erderwärmung exponentiell zunehmen“ und die Kosten für das Vermeiden von Klimawandel weit übersteigen. Die Munich Re habe daher bereits für 2015 beschlossen, für sich selbst Klimaneutralität herzustellen, außer durch Einsparungen vor allem durch den Ankauf von CO2-Zertifikaten. Damit würden beispielsweise in Uganda effizientere Holzöfen finanziert.

Bis 2025 will nach eigenen Angaben auch der Softwarekonzern SAP klimaneutral werden. Dazu sagte der für Nachhaltigkeit zuständige SAP-Manager Daniel Schmid, auch sein Unternehmen setze dabei auf Investitionen in Kompensationsprojekte. So sollten in Uganda 500.000 Bäume gepflanzt werden. Zudem werbe SAP auch bei Geschäftspartnern und Lieferanten dafür, sich ebenfalls für Klimaschutz einzusetzen. Begrüßt wurde die Initiative vom Präsidenten des Naturschutzbunds (Nabu), Olaf Tschimpke, der sich ebenfalls der Allianz angeschlossen hat. (afp)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion