„Flüchtlingspolitik hat versagt“: „Sea-Watch“-Kapitänin fordert „solidarische“ Verteilung von Migranten

Die deutsche "Sea-Watch"-Kapitänin hat eine "unkomplizierte Aufnahme" von Mittelmeer-Migranten durch einzelne Städte gefordert.
Titelbild
Migranten in Italien.Foto: FEDERICO SCOPPA/AFP/Getty Images
Epoch Times10. Juli 2019

Die deutsche „Sea-Watch“-Kapitänin Carola Rackete hat eine „unkomplizierte Aufnahme“ von im Mittelmeer geborgenen Migranten durch einzelne Städte gefordert. Die europäische „Flüchtlingspolitik hat versagt“, sagte die 31-Jährige in einem von Sea-Watch auf Sizilien aufgenommenen und am Mittwoch veröffentlichten Video.

Die südeuropäischen Staaten könnten nicht alle Migranten aufnehmen. Deshalb fordere die Hilfsorganisation, dass die Migranten auf die EU-Staaten „solidarisch verteilt werden“.

Ihr sei klar, dass dies nicht einfach sei, sagte Rackete. Kurzfristig sollten deshalb „Städte, die sich solidarisch erklärt haben und die bereit wären, Flüchtlinge von den zivilen Rettungsschiffen aufzunehmen, das auch wirklich machen können“.

Rackete war auf der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa vorübergehend festgenommen worden, nachdem sie das Schiff „Sea-Watch 3“ mit 40 Migranten an Bord trotz des Verbots der italienischen Behörden in den Hafen gesteuert hatte.

Rackete zufolge hatten sich 60 Städte bereit erklärt, die Migranten der „Sea-Watch 3“ aufzunehmen. Dies sei jedoch durch das deutsche und das italienische Innenministerium verhindert worden.

Die Kapitänin forderte zudem die italienische Regierung auf, festgesetzte zivile Schiff „sofort freizugeben“. Zudem müsse die EU ihre Zusammenarbeit mit der libyschen Küstenwache beenden. Libyen sei ein Bürgerkriegsland. Migranten, die dorthin zurückgebracht werden, seien zudem „Menschenrechtsverletzungen“ ausgesetzt.

In dem Video äußerte sich Rackete auch zum Fall des deutschen Schiffs „Alan Kurdi“, das diese Woche 44 Migranten im Mittelmeer aufgenommen hatte, die wenig später in Malta an Land gehen durfte. Dass für die „Alan Kurdi“ „gleich eine zügige Lösung“ gefunden wurde, stehe sicher in direktem Zusammenhang mit ihrer Festnahme, sagte Rackete. (afp/so)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion