„Auf die Knie!“: Französische Polizei behandelt protestierende Schüler wie Schwerverbrecher

Präsident Macron hat es sich in Frankreich nicht nur mit der arbeitenden Bevölkerung verscherzt. Auch Schüler und Studenten sind von unbeliebten Reformen betroffen.
Von 7. Dezember 2018

In Frankreich gärt es nicht nur wegen der Steuerpläne auf Kraftstoffe. Auch Schüler und Studenten protestieren gegen Reformen der Macronregierung, die den Zugang zu Hochschulen regulieren sollen.

Die Proteste verliefen über längere Zeit eher verhalten, einige Lehranstalten wurden blockiert, doch seit den Protesten der Gelbwesten, werden auch die Proteste der Schüler und Studenten entschiedener. Am Donnerstag dem 6. Dezember kann es nun in verschiedenen Orten zu teils gewalttätigen Protesten der Schüler.

Die Reaktionen der Polizei erscheinen jedoch als etwas zu brutal. In Mantes-la-Jolie, im Westen von Paris, kam es zu Szenen die an Polizeieinsätze in totalitären Staaten erinnern. Fast 150 Schüler im Alter von 12 bis 20 Jahren mussten, nachdem sie bei einer Demonstration wegen Widerstands gegen die Polizei festgenommen wurden, über längere Zeit kniend und mit den Händen hinter dem Kopf oder mit Handschellen hinter dem Rücken gefesselt auf ihren Abtransport warten.

Der kurze Clip den anscheinend ein Angehöriger der Einsatzkräfte gefilmt hatte und auf Twitter postete verbreitete sich über andere soziale Medien schnell in ganz Frankreich, obwohl der ursprüngliche Tweet von der betreffenden Person schnell wieder gelöscht wurde.

Die Empörung über das Gezeigte erfasste schnell die sozialen Medien in ganz Frankreich und heizt die Stimmung für das kommende Wochenende weiter an.

Hier nun das betreffende Video wie es auf YouTube weitergegeben wird.

Die französische Polizei musste inzwischen eingestehen, dass das Video authentisch ist. Der Bildungsminister Frankreichs äußerte sogar Verständnis für das harte Vorgehen der Polizei, da die allgemeine Lage in Frankreich derzeit so aufgeladen sei. Da diese Äußerung allgemein als unpassend empfunden wird, werden nun auch an ihn wie an Macron Rücktrittsforderungen gestellt.



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