Grenzenlose Grausamkeit: In Chinas Gefängnissen werden über 100 Foltermethoden angewandt

Die Grausamkeit kennt keine Grenzen. Einsatz von elektrischer Schlagstöcken, sexueller Missbrauch und Organraub - so werden die Gefangenen aus Gewissensgründen in China gefoltert. Die Mehrheit der Opfer sind Falun Dafa-Praktizierende.
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Nachstellung der brutalen Verfolgung von Falun Dafa-Praktizierenden in China. 20. Juli 2009 in London.Foto: SHAUN CURRY/AFP/Getty Images
Von 19. Februar 2019

Nach Ansicht von Menschenrechtlern ist die Anwendung von Folter und Misshandlungen in China gegen verfolgte Gruppen nach wie vor an der Tagesordnung. Einige Foltermethoden lassen sich auf das Mittelalter zurückführen, andere Formen des Missbrauchs, wie die Zwangsentnahme von Organen, sind in der Geschichte beispiellos.

In einem Bericht von Amnesty International aus dem Jahr 2015 mit dem Titel „Kein Ende in Sicht: Folter und erzwungene Geständnisse in China“ heißt es: „Folter und andere grausamen, unmenschliche oder erniedrigende Behandlungen oder Strafen sind seit langem in allen Situationen verbreitet, in denen Behörden Einzelpersonen ihrer Freiheit in China berauben.“

Harte Schläge sind üblich. Hundebisse sind eine weitere Foltermethode. Foto: Minghui.org

Falun Dafa-Praktizierende sind Gefangene aus Gewissensgründen in China. Sie sind Opfer einiger der schlimmsten und grausamsten Methoden des Missbrauchs und der Folter. Die 1999 von der Kommunistischen Partei Chinas gegen Falun Dafa-Praktizierende eingeleitete Verfolgung hat nach Ansicht einiger Forscher tatsächlich dazu beigetragen, die Verfolgungsmethoden auch gegen andere Gruppen zu verstärken.

 

Stiche mit Bambusstäben unter die Fingernägel. Foto: Minghui.org

„Die Beamten, die die Kampagne zur Umerziehung in Xinjiang vorantreiben, haben fast 20 Jahre Erfahrung. Das erklärt, wie es geschafft haben, eine so massive Kampagne innerhalb so kurzer Zeit zu starten und umzusetzen,“ schrieb Sarah Cook, Asien-Spezialisten der Organisation Freedom House, in einem Artikel für die Jamestown Foundation über das Durchgreifen der Kommunistischen Partei in der Region.

100 Foltermethoden

Die häufigste Form der Folter in chinesischen Gefängnissen, Haftanstalten und Gehirnwäscheeinrichtungen ist der elektrische Schlagstock. Mit einer Spannung von bis zu 300.000 Volt werden Schlagstöcke eingesetzt, um empfindliche Körperteile wie Mund, Genitalien, Hals und Fußsohlen zu schocken.

Folter mit elektrischem Schlagstock. Foto: Minghui.org

Aber es gibt viele andere Foltermethoden – mehr als 100 sogar. Das wurde von Falun Dafa-Praktizierenden bestätigt, die das brutale Gefängnissystem Chinas überlebt haben. Andere Gefangene aus Gewissensgründen in China sind unter anderem die Anhänger die chinesischen Haus-Christen, Tibeter, Uiguren und Demokratie-Aktivisten.

Injektionen mit schädlichen Psychopharmaka. Foto: Minghui.org

Laut einem Bericht der „Status of Chinese People“, einer Website die Rechtsverletzungen in China aufdeckt, gehören zu den 100 Arten von Foltermethoden, die gegen Falun Dafa-Praktizierende angewendet werden: harte Schläge, sexueller Missbrauch, Handschellen in schmerzhaften Positionen über lange Zeiträume, Aussetzen von Witterungseinflüssen, Zwangsernährung mit Urin und Kot, Verbrennen mit Zigaretten, Isolationshaft, Schlafentzug, Einstechen von Fingernägeln mit gespitzten Bambusstäbchen, Bisse von Hunden und Schlangen.

Gefesselt in schmerzvollen Positionen über einen langen Zeitraum. Foto: Minghui.org

Viele der Foltermethoden haben sogar Namen wie „Kleiner Käftig“ (mit Handschellen an das innere eines kleinen Käfigs gefesselt sein, so dass die Opfer weder stehen noch sitzen können), „Hölleneinsperrung“ (ein Gerät mit Handschellen und Fesseln, bei dem die Opfer nicht gehen, sitzen, die Toilette benutzen oder sich selbst ernähren können), „Schuppen bedecken“ (Ersticken) und „Ziehende Folter“ (die Opfer werden wiederholt über den rauen Boden geschliffen).

Diese Foltermethode verursacht extreme Schmerzen und verrenkt die Schultern. Foto: Minghui.org

Dann gibt es noch die berüchtigte „Tigerbank“, bei der das Opfer auf einer Bank sitzt, die Beine sind gerade ausgestreckt und mit Gurten fest mit der Bank angebunden. Ziegelsteine oder andere harte Gegenstände werden unter die Fersen des Opfers gelegt, wobei weitere Schichten hinzugefügt werden, bis die Gurte reißen. Diese Folter bereitet unerträgliche Schmerzen.

Gezwungen, über einen längeren Zeitraum auf einer kleinen Wellpappe zu sitzen. Foto: Minghui.org

Diese Foltermethoden können sowohl körperlich als auch geistig verheerende Auswirkungen haben, so die Website Minghui.org. Die Seite klärt über die seit 1999 von der Kommunistischen Partei eingeleitete Verfolgung gegen die spirituelle Praxis von Falun Dafa auf.

Die Praktizierenden werden auch mentaler Folterung in Form einer intensiven Gehirnwäsche unterzogen. Das Ziel ist, ihren Willen zu brechen, damit sie ihren Glauben aufgeben oder ihm entgegenwirken. Dies kann zu langfristigen Depressionen und Verzweiflung führen.

Zwangsernährung mit Salzwasser. Foto: Minghui.org

Eine weitere Foltermethode ist die Injektion von gefährlichen Medikamenten, die das zentrale Nervensystem schädigen und unerträgliche Schmerzen, psychischen Zusammenbruch und körperliche Behinderungen verursachen, berichtet „Minghui“ unter Berufung auf Betroffene.

Den Kopf in einen Eimer mit Kot und Urin tauchen. Foto: Minghui.org

Sexueller Missbrauch

Neben der körperlichen Folter wird Vergewaltigung konsequent und systematisch als Mittel zur Demütigung und Traumatisierung von Praktizierenden eingesetzt, berichtet „Minghui“ weiter.

Im berüchtigten Zwangsarbeitslager Masanjia warfen die Wächter 18 weibliche Praktizierende in die Zellen der Männer und ermutigten sie, die Frauen nach Belieben zu vergewaltigen, was zum Tod, zur Behinderung oder zur geistigen Instabilität der Frauen führte.

Es gab zahlreiche Fälle von Gruppenvergewaltigungen von Praktizierenden durch Häftlinge im gesamten Arbeitslagersystem – das Masanjia wurde inzwischen geschlossen. Auch Kinder waren nicht davor geschützt. Im Jahr 2002 wurde ein 9-jähriges Mädchen von drei Männern im Changping Mental Hospital in Peking vergewaltigt. Das Mädchen war die verwaiste Tochter einer Falun Dafa-Praktizierende, die bei der Folter getötet wurde.

Anfang 2003 schockten die Wächter von Mansanjia eine Praktizierende mit zwei elektrischen Schlagstöcken gleichzeitig an den Brüsten für mehrere Stunden ohne Unterbrechung. Infolge dessen waren die Brüste völlig zerfetzt.

Sexueller Missbrauch, einschließlich Gruppenvergewaltigung durch Wächter oder Häftlinge ist eine gängige Foltermethode. Foto: Minghui.org

Andere Arten von sexuellem Missbrauch, die Frauen irreparablen körperlichen und geistigen Schaden zugefügt haben, sind das Zusammenbinden mehrerer Zahnbürsten und das Verdrehen innerhalb der Vagina, das Verdrahten und Schocken der Brustwarzen, das Einführen von Chilisauce in die Vagina, das wiederholte Reiben eines dicken Stricks über die Vagina, das Trampeln auf den Brüsten der Opfer, wiederholte Tritte gegen die Vagina und das wiederholte Stechen oder Eindringen der Vagina mit einem Stock oder anderen Gegenständen.

Im Frauenzwangsarbeitslager Shibalihe zogen Wächter weibliche Praktizierende aus und befestigten eine Kaminzange an ihren Vaginas, während sie zeitgleich auf ihre Brüste schlugen, berichtet „Minghui“. Sie verbrannten auch die Gesichter mit einer erhitzten Zange.

Organraub

Die Entnahme ihrer lebenswichtigen Organe, während sie noch am Leben sind, ist die extremste Form der Folter und auch eine, die immer mit dem Tod endet. Dieser Methode sind vor allem Falun Dafa-Praktizierende ausgesetzt, nachdem die Kommunistische Partei ihre Kampagne zur Ausrottung der traditionellen spirituellen Praxis gestartet hatte.

Zwangsentnahme von Organen, solange der „Spender“ noch am Leben ist. Foto: Minghui.org

Ein Bericht der kanadischen Menschenrechtsanwälte David Matas und David Kilgour aus dem Jahr 2006 ergab, dass gefangene Falun Dafa-Praktizierende in großem Umfang getötet wurden, damit ihre Organe gewinnbringend in der die Transplantationsindustrie Chinas eingesetzt werden konnten.

Im Juni 2016 veröffentlichten Kilgour, Matas und der US-amerikanische Autor und Menschenrechtler Ethan Gutmann einen Bericht über die Fortsetzung und das Ausmaß des Organraubs in China. Sie fanden heraus, dass die 169 von der Regierung genehmigten Transplantationskrankenhäuser im ganzen Land die Kapazitäten hatten, seit dem Jahr 2000 mehr als eine Million Transplantationen durchzuführen.

Die Opfer sind Falun Dafa-Praktizierende, Tibeter, Uirguren und Hauschristen, wobei die Falun Dafa-Praktizierenden die am häufigsten betroffene Menschengruppe ist. Gutmann schätzt, dass in Chinas riesigem Gefängnissystem jederzeit zwischen 450.000 und 100.000 Praktizierende festgehalten werden.