Herzmuskelentzündung nach Corona-Impfung: Pfizer-Direktor in Erklärungsnot

Der medizinische Direktor von Pfizer Australien ist bei einer Senatsanhörung zur Sicherheit der COVID-19-Impfstoffe in die Bredouille geraten. Auf viele Fragen reagiert er ausweichend. Stattdessen wiederholt er, dass „starke, robuste klinische Beweise“ über die Wirksamkeit zur Zulassung geführt hätten.
Titelbild
Pfizer-Logo mit Spritze und Corona-Impfstoff.Foto: Illustration von Cindy Ord/Getty Images for Pfizer/BioNTech
Von 8. August 2023

Der US-amerikanische Pharmakonzern Pfizer wurde in einer Anhörung des australischen Senats zu den Nebenwirkungen der COVID-19-Impfstoffe befragt. Auf die Frage, warum der Impfstoff Myokarditis- und Perikarditis-Fälle auslösen kann, kamen die Vertreter des Unternehmens ins Straucheln. Sie konnten keine Erklärung dazu abgeben.

Am 3. August erschienen Führungskräfte von Pfizer vor dem Ausschuss für Bildung und Arbeitsrecht. Dieser hat die Einführung des COVID-19-Impfstoffs in Australien unter die Lupe genommen. Der medizinische Direktor von Pfizer Australien, Dr. Krishan Thiru, und der Leiter der Abteilung Regulierungswissenschaften, Dr. Brian Hewitt, beteuerten, dass der mRNA-Impfstoff eindeutig sicher sei. Sie gaben an, dass die therapeutischen Tests für Impfstoffe sehr gründlich seien.

„Auf der Grundlage unserer klinischen Studien und Daten zur Arzneimittelüberwachung sowie der Erkenntnisse aus der Praxis, die sich aus der Verteilung von Milliarden von Impfstoffdosen ergeben, haben wir weiterhin großes Vertrauen in das Sicherheitsprofil des Impfstoffs“, so Dr. Thiru.

Der Pfizer-Vertreter tat sich jedoch schwer, die Frage von Senator Gerard Rennick zu beantworten, welche biochemische Reaktion genau dazu führen könnte, dass Impfstoffempfänger Herzschäden erleiden – einschließlich Myokarditis (Herzmuskelentzündung) und Perikarditis (Herzbeutelentzündung). Stattdessen wich Dr. Thiru der Frage aus und gab an, dass die Zahl der Myokarditis-Fälle weltweit gering sei. Er wies darauf hin, dass alle therapeutischen Produkte und Impfstoffe sowohl Vorteile als auch Nebenwirkungen hätten.

Laut Dr. Thiru habe die Gesamtheit der Beweise für den COVID-19-Impfstoff von Pfizer ergeben, dass das Nutzen-Risiko-Verhältnis stimmt. Dies hätten Zulassungsbehörden, Gesundheitsbehörden und Experten weltweit bestätigt – einschließlich des Gesundheitsministeriums und der Arzneimittelbehörde in Australien.

Pfizer-Ankündigung im Jahr 2021: „Herdenimmunität hat höchste Priorität“

Während der Debatte kam auch das Thema hoch, dass das Virus trotz Impfung übertragen werden konnte. Die Pfizer-Beamten konnten keine Beweise dafür liefern, warum das Unternehmen den Eindruck erweckte, dass die Impfung eine Übertragung von SARS-CoV-2 stoppen könnte. Eine solche Erklärung war damals am 13. Januar 2021 auf Twitter veröffentlicht worden. Darin heißt es: „Die Fähigkeit, schnell zu impfen, um eine Herdenimmunität zu erreichen und die Übertragung zu stoppen, hat für uns höchste Priorität.“

Stattdessen erklärte Dr. Thiru bei der Senatsanhörung, das Unternehmen sei lediglich aufgefordert worden, den Nachweis zu erbringen, dass der Impfstoff zum Schutz von Personen entwickelt wurde. „Ich bin mit dem Hintergrund und den Details dieser Äußerungen nicht vertraut“, rechtfertigte sich der medizinische Leiter. Demnach bestünden der Hauptzweck der Impfung, des zugelassenen Produktetikettes und der behördlichen Genehmigungen darin, Infektionen, schwere Krankheitsverläufe und Krankenhausaufenthalte zu verhindern.

„Genau das wollten wir mit unserem klinischen Studienprogramm nachweisen. Und genau das wurde nachgewiesen.“, so Dr. Thiru weiter. Dabei sprach er von „starken, robusten klinischen Beweisen“, die zu den Zulassungen in Australien und in vielen anderen Ländern geführt hätten.

Frage nach Wirksamkeit des Impfstoffs

Auch auf die Frage, warum das Unternehmen die Wirksamkeit des Impfstoffs nicht geklärt habe, gab es keine direkte Antwort. Senator Rennick hatte darauf hingewiesen, dass in Australien bis September 2022 rund 10 Millionen COVID-19-Fälle verzeichnet waren. Und das, obwohl die erwachsene Bevölkerung zu 95 Prozent geimpft sei.

„Stehen Sie angesichts dieser realen Zahlen in Australien immer noch zu der Aussage […], dass der Impfstoff bei der Verhinderung von Infektionen wirksam war?“, fragte der Senator bei der Anhörung.

Wie Dr. Thiru daraufhin angab, sei das Unternehmen immer noch „der festen Überzeugung, dass der Impfstoff für den vorgesehenen Zweck sicher und wirksam ist“. Das Problem sei, dass sich das Virus weiterentwickelt habe. Doch trotz dieser Tatsache, so Thiru, sei die Impfung über längere Zeiträume hinweg deutlich wirksam gegen schwere Erkrankungen und Krankenhausaufenthalte geblieben. „Wenn wir uns die klinischen Daten aus der Zeit vor der Mutation des Virus zu Delta, Omikron und den nachfolgenden Varianten ansehen, hat der Impfstoff eine hohe Wirksamkeit beibehalten.“

Australien stoppt Berichterstattung über Myokarditis- und Perikarditis-Fälle

Die Äußerungen des Pfizer-Managers kommen nur drei Wochen nach folgender Ankündigung der australischen Gesundheitsbehörden: Es sollten keine Berichte über Myokarditis- und Perikarditis-Fälle nach mRNA-basierten COVID-19-Impfstoffen von Pfizer und Moderna mehr veröffentlicht werden.

Australiens nationale Arzneimittelbehörde begründet dies damit, dass sich die Zahlen stabilisiert hätten. Die Behörde werde jedoch „diese unerwünschten Wirkungen weiterhin überwachen und überprüfen und bei Bedarf aktualisierte Sicherheitsempfehlungen übermitteln“, heißt es in einer Erklärung.

Sowohl Myokarditis als auch Perikarditis gelten nach Angaben der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde als Nebenwirkungen der von Pfizer und Moderna hergestellten mRNA-Impfstoffe.

Der unabhängige Ausschuss von Impfstoffexperten der US-Gesundheitsbehörde CDC hat ebenfalls einen Zusammenhang zwischen Herzentzündungen und den mRNA-Impfstoffen festgestellt, nachdem mehr als 1.200 Fälle bei Menschen nach der Impfung gemeldet wurden.

In Australien beläuft sich die Gesamtzahl der Fälle von Herzbeutelentzündung (Perikarditis), die auf einen COVID-19-Impfstoff zurückzuführen sind, auf 3.825 – darunter sechs Todesfälle (Stand: 8. August).

Außerdem gab es bisher 1.334 Fälle von Myokarditis, von denen 17 zum Tod geführt hatten. Darüber hinaus wurden in den letzten drei Jahren 139.069 unerwünschte Nebenwirkungen im Zusammenhang mit COVID-19-Impfstoffen gemeldet, von denen 997 zum Tod führten.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „Pfizer Struggles to Answer Questions on Vaccine Side Effects: Australian Inquiry“ (redaktionelle Bearbeitung il)



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