Die USA lassen erste Antikörper-Schnelltests zu – in Europa ist vor Mai keiner zu erwarten

Die USA haben dem Hersteller Cellex für die Produktion von Antikörper-Schnelltests eine Ausnahmegenehmigung erteilt. Zwar seien die Tests noch nicht hinreichend geprüft, doch erste Ergebnisse sehen gut aus. In Europa wird die Zulassung noch bis Mai dauern - die Nachfrage boomt schon jetzt. Die meisten Hersteller sitzen in China.
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Ein derzeit angebotener Test auf COVID-19. (Symbolbild)Foto: iStock
Epoch Times9. April 2020

Die USA haben den ersten Antikörper-Schnelltest zur Eindämmung der Corona-Pandemie zugelassen. Dabei wird nicht das Virus selbst, sondern das vom Körper produzierte Antikörper nachgewiesen.

Laut „Business Insider“ hat die zuständige US-Behörde für Lebensmittel und Arzneizulassungen dem Hersteller Cellex für die Produktion des Tests eine Notfallzulassung gewährt.

Der Test soll nicht den üblichen PCR-Test auf das neuartige Virus ersetzen, sondern darüber Aufschluss geben, wer in der Bevölkerung bereits immun ist. Eine ähnliche Strategie verfolgt auch Großbritannien, damit diejenigen, die sich nicht mehr infizieren können und von denen keine Gefahr der Verbreitung ausgeht, ihre Arbeit wieder aufnehmen können. Somit können nach und nach die Maßnahmen zum Shutdown gelockert werden.

Doch hundertprozentig zuverlässig ist der Test nicht, da sich Antikörper erst eine Woche nach der Infektion bilden. Das heißt, wenn eine Person negativ auf Antikörper getestet wurde, kann sie dennoch infiziert sein, nur dass die Krankheit noch nicht ausgebrochen ist.

Dennoch seien die Ergebnisse einer Studie zu den Tests laut „Business Insider“ gut. Von 128 Proben, die mittels herkömmlicher PCR-Test als positiv bestätigt worden waren, erkannte der Schnelltest 120. Von 250 bestätigten Negativ-Befunden wurden 239 auch im Antikörper-Schnelltest als negativ getestet.

In Europa soll der erste Antikörper-Schnelltest laut Paul-Ehrlich-Institut erst im Mai zugelassen werden. Derzeit würden bereits einige Schnelltests von offiziellen Stellen verwendet, allerdings gebe es bislang keine zugelassenen frei verkäuflichen Verfahren.

Das Geschäft mit unzertifizierten Schnelltests „Made in China“

Derzeit gibt es im Internet ein großes Angebot diverser Händler, die Antikörper-Schnelltests vertreiben und im großen Stil verkaufen. Dies ist gerade deshalb so leicht, weil für den Vertrieb noch keine Zertifizierung von einer unabhängigen Stelle notwendig ist.

Ein regulatives Gesetz dazu tritt in Europa erst am 22. Mai in Kraft. Über das Geschäft im Internet mit den Schnelltests berichtete bereits die „Tagesschau“.

Demnach boomt die Nachfrage in Deutschland bereits. Onlinehändler hätten nach eigenen Angaben bereits Hunderttausende Tests verkauft. Apotheken in Deutschland haben Antikörper-Tests bereits in sechsstelliger Höhe bestellt. Ein Hersteller gab an, dass bei ihm Bestellungen im Millionen-Bereich eingegangen sind.

Bundesgesundheitsministerium warnt vor Antikörper-Schnelltests

Das Bundesgesundheitsministerium warnt ausdrücklich vor solchen Käufen. Demnach seien die im Internet für rund 30 bis 40 Euro angebotenen Tests nicht zuverlässig. Die Ergebnisse könnten negativ sein, obwohl der Getestete hochinfektiös ist und ein positives Ergebnis wegen einer anderen Art von Infektion zeigen, warnten Experten. Diese Tests sind jedoch nicht nur Online zu kaufen, auch Apotheken bieten vermehrt diese fragwürdigen Produkte an.

Recherchen von NDR, WDR und der „Süddeutschen Zeitung“ ergaben, dass die meisten dieser Produkte aus China stammen. Wenn man die Herkunft der angebotenen Tests zurückverfolgt, kommen sie oftmals aus der Stadt Hangzhou, wo die meisten Hersteller haben ihren Sitz haben.

Vorsicht sei auch geboten vor Händlern, die Deutschland als Herkunftsland angeben – tatsächlich kommen fast alle Tests aus China. (nh)



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