Indien ruft zum Boykott chinesischer Waren auf – Rückbesinnung auf einheimische Waren?

Nach dem Tod indischer Soldaten beim Grenzkonflikt mit China wurden vermehrt Stimmen zum "Boykott chinesischer Waren" laut.
Epoch Times24. Juni 2020

Indische Politiker und Bürger wollen chinesische Produkte boykottieren. Dies geschieht, nachdem 20 indische Soldaten bei Zusammenstößen mit chinesischen Truppen in einer umstrittenen Grenzregion ums Leben gekommen waren. Auch Indiens Verbraucherminister appellierte an die Bevölkerung und forderte sie zum Boykott von in China hergestellten Produkten auf. Sie sollten sie nicht mehr kaufen. Er wies auch seine Beamten an, den Kauf von Schreibwaren und anderen behördlichen Artikeln aus China einzustellen.

Auch der indische Minister für soziale Gerechtigkeit drückte per Twitter seine Unterstützung für den Boykott von „Made in China“ aus.

Eine indische Handelsorganisation mit 60 Millionen Händlern startete eine neue Bewegung zur Unterstützung in Indien hergestellter Produkte.

Der Direktor einer indischen Fahrradfirma überlegte, wie er bestimmte Fahrradteile aus Indien statt aus China beziehen könne.

Wenn wir über unsere Abhängigkeit von China sprechen, importieren wir nur Stahlnippel von dort. Früher verwendeten wir Messingnippel und jetzt verwenden wir Nippel aus rostfreiem Stahl. Bei der Fahrradherstellung werden nur die Stahlnippel aus China importiert.“

(Omkar Singh, Geschäftsführer, Avon Cycles)

Wenn der Boykott in Indien weitergeht, werden viele indische Hersteller ähnliche Änderungen in Erwägung ziehen.

Wenn die Regierung die Importe aus China einschränkt, kann die indische Industrie, wenn sie will, diese Edelstahlnippel auch hier herstellen.“

(Omkar Singh, Geschäftsführer, Avon Cycles)

Indien hat ein Handelsdefizit von über fünfzig Milliarden Dollar gegenüber China. Die Behörden in Neu-Delhi planen nun, die Einfuhrzölle auf rund 300 chinesische Produkte zu erhöhen. Weitere Appelle zur wirtschaftlichen Loslösung von China verbreiten sich in ganz Indien.

Und Indiens Bürger reagierten schnell darauf. Seit Mitte Juni versammeln sich Menschen auf den Straßen und verbrennen chinesische Flaggen und Fotos des chinesischen Führers Xi Jinping. Einige brachten ihre in China hergestellten Fernsehgeräte und Computer nach draußen und zerstörten sie öffentlich.

Die Grenzspannungen zwischen den beiden bevölkerungsreichsten Ländern der Erde begannen im Mai, als China aus unbekannten Gründen Truppen in ein umstrittenes Gebiet im Himalaya geschickt hatte.

China-Kommentator Lan Shu nannte es eine übliche Taktik Pekings bei internem und internationalem Druck. Das Regime fängt kleine Grenzkonflikte an, um von den Missetaten der KPC abzulenken: „Das liegt daran, dass die Kommunistische Partei Chinas, wenn sie in Schwierigkeiten steckt, einen ‚Feind‘ im Ausland finden muss, um von ihren innenpolitischen Problemen abzulenken. Der Hauptzweck ist, den Fokus der chinesischen Gesellschaft zu verlagern.“ (sm)



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