Instagram sperrt Robert F. Kennedy Jr. und blockiert Seiten des Präsidentschaftskandidaten

Twitter-Eigentümer Elon Musk lud den demokratischen Kandidaten Robert F. Kennedy Jr. zu einer Diskussion auf Twitter-Spaces ein – nachdem dieser erklärt hatte, seine Kampagne zur Präsidentschaftswahl sei von Instagram gesperrt worden.
Titelbild
Robert F. Kennedy Jr. am 2. Juni beim US-Fernsehkanal „Fox News“. Foto Jamie McCarthy/Getty Images
Von 4. Juni 2023

„Interessant… wenn wir unsere TeamKennedy-E-Mail-Adresse verwenden, um @instagram-Konten einzurichten, sperren sie uns automatisch für 180 Tage. Kann jemand erraten, warum das so ist?“, schrieb Robert F. Kennedy auf Twitter. Ein begleitendes Bild zeigt, dass Instagram seinen „Team Kennedy“-Account „gesperrt“ hat und dass „180 Tage verbleiben, um die Entscheidung des Unternehmens anzufechten“. Instagram gehört zusammen mit Facebook und WhatsApp zur Meta Platforms, Inc., die von Mark Zuckerberg geleitet wird.

Als Antwort auf seinen Beitrag schrieb Musk: „Wollen Sie sich nächste Woche mit mir auf Spaces unterhalten?“ Kennedy stimmte zu und vereinbarte Montag, 20 Uhr deutscher Zeit, als Termin.

Stunden später schrieb Kennedy, dass Instagram „mein Konto, das es vor Jahren mit mehr als 900.000 Followern gesperrt hatte, immer noch nicht wiederhergestellt hat.“ Er betonte, dass es zutiefst undemokratisch sei, „einen wichtigen politischen Kandidaten zum Schweigen zu bringen.“

„Soziale Medien sind das moderne Äquivalent des Marktplatzes“, schrieb der Kennedy, der ein Neffe des ehemaligen Präsidenten John F. Kennedy ist. „Wie kann die Demokratie funktionieren, wenn nur einige Kandidaten Zugang haben?“

The Epoch Times hat Instagram um einen Kommentar gebeten.

Dies ist nicht das erste Mal, dass Facebook oder Instagram gegen Kennedy vorgehen. Im Jahr 2021 verbot Instagram ihm, Behauptungen über die Sicherheit von Impfstoffen und COVID-19 zu posten.

Sperrung wegen legitimer Bedenken

Nachdem die Plattform ihn gesperrt hatte, sagte Kennedy, dass seine Instagram-Beiträge legitime Bedenken über Impfstoffe zum Ausdruck brachten und durch Forschungsergebnisse belegt seien. Nur wenige Tage, nachdem Facebook und Instagram angekündigt hatten, die Verbreitung von dem, was sie als Fehlinformationen über Impfstoffe bezeichneten, zu unterbinden, sperrten sie sein Konto. Auch Forschungsergebnisse, wonach Impfungen Autismus verursachen, gefährlich oder unwirksam sind, blockierten sie.

„Diese Art von Zensur ist kontraproduktiv, wenn unser Ziel eine sichere und wirksame Versorgung mit Impfstoffen ist“, sagte er zu jener Zeit.

Kennedy, der Sohn des ehemaligen Präsidentschaftskandidaten und Senators Robert Kennedy, hat jahrelang versucht, klarzustellen, dass Impfstoffe mit Autismus in Verbindung stehen. Bevor Facebook und Instagram auch Kennedys Children’s Health Defense 2022  verboten, behauptete er auch, dass Tetanusimpfungen Unfruchtbarkeit verursachen können und Polioimpfungen für den weltweiten Anstieg der Poliofälle verantwortlich seien.

Kritiker der Big-Tech-Monopole haben eingewendet, dass Social-Media-Unternehmen nicht darüber entscheiden sollten, was gepostet werden darf und was nicht, und dass einige Maßnahmen zur Inhaltsmoderation im Zusammenhang mit „Fehlinformationen“ einer Zensur gleichkämen.

Diese Kritik erreichte Anfang 2021 ihren Höhepunkt, als Twitter, Facebook, YouTube und andere Big-Tech-Websites den ehemaligen Präsidenten Donald Trump ausgeschlossen haben. Sie sperrten in den Jahren 2021 und 2022 auch eine Reihe andere prominente Konservative und Personen, die den Mainstream infrage stellten.

Aufgrund der weitverbreiteten Verbote gründeten Betroffene einige alternative Social-Media-Websites wie Trumps Truth Social, die Videoplattformen Rumble, Gettr und andere. Nachdem Musk Ende letzten Jahres Twitter gekauft hatte, stellte er eine Reihe prominenter konservativer Konten wieder her, darunter auch das von Trump. Dieser nutzt es aber nicht und postet weiterhin auf Truth Social.

18 Jahre lang zensiert

Während der Ankündigung seiner Präsidentschaftskandidatur für das Jahr 2024 sagte Kennedy, dass man ihn „seit 18 Jahren“ zensiere, vermutlich wegen seiner Behauptungen über Impfstoffe. „Sie hätten mich nicht so lange sperren sollen“, sagte er und fügte hinzu, dass er „in den nächsten 18 Monaten richtig auf sie losgehen“ werde.

Einige Tage später fragte ihn der US-Fernsehkanal „CNN“ in einem Interview, wer ihn zensiert habe und warum. Er antwortete, dass mindestens ein Dutzend demokratischer Generalstaatsanwälte in letzter Zeit Social-Media-Websites kontaktiert hätten, um „mich zu zensieren“, und sagte, dass es jetzt „klare Beweise“ über die Twitter-Akten gebe, die besagen, dass Beamte des Weißen Hauses mit Big Tech zusammenarbeiteten, um seine Konten zu unterdrücken.

„Das geschah, weil ich mit der Regierungspolitik nicht einverstanden war“, sagte er.

Weitsicht?

Seit er im April seine Ambitionen für das Jahr 2024 bekannt gab, hat Kennedy immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Jüngst erklärte er, er glaube, dass die CIA in die Ermordung des damaligen Präsidenten Kennedy im Jahr 1963 verwickelt war, und vergangene Woche forderte er Biden auf, mehr Geheimdokumente über den Tod von John F. Kennedy freizugeben.

Umfragen zufolge liegt Kennedy hinter Präsident Joe Biden zurück. Er sagte dem US-Fernsehkanal „Fox News“, dass er glaube, eine Chance zu haben. Eine aktuelle Umfrage, die diese Woche von „Fox News“ veröffentlicht wurde, zeigt, dass Kennedy bei den Demokraten 16 Prozent Unterstützung hat, während Biden auf 62 Prozent kommt. Die demokratische Herausforderin Marianne Williamson hat etwa 8 Prozent.

„Die öffentlichen Umfragen sprechen für sich selbst“, sagte Kennedy am Donnerstag bei einer Wahlkampfveranstaltung, die internen Umfragen seien aber „noch besser, wir [werden] eine Menge Unabhängige und Republikaner als Quereinsteiger bekommen.“

Er fügte hinzu: „Ich denke, wir schneiden hervorragend ab, viel besser als erwartet.“

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „Robert F. Kennedy Jr. Banned by Major Social Media Site, Campaign Pages Blocked“ (deutsche Bearbeitung jw)



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