Italien: 72 Mörder und Schwerstkriminelle aus Gefängnis ausgebrochen

Nach den gewaltsamen Protesten gegen Coronavirus-Maßnahmen in italienischen Gefängnissen sucht Italiens Polizei nach elf flüchtigen Gefangenen. Laut Justizministerium ist auch ein mutmaßlicher Mörder unter den Ausbrechern.
Titelbild
Gefängnis.Foto: iStock
Epoch Times11. März 2020

Nach den gewaltsamen Protesten gegen Coronavirus-Maßnahmen in italienischen Gefängnissen fahndet Italiens Polizei nach zehn flüchtigen Häftlingen.

Die Ausbrecher gehörten zu einer Gruppe von 72 Häftlingen, die am Montag aus einem Gefängnis nahe der süditalienischen Stadt Foggia entkommen seien, teilte das italienische Justizministerium am Mittwoch mit. Unter ihnen befindet sich demnach ein mutmaßlicher Mörder sowie mehrere Männer mit Verbindungen zum organisierten Verbrechen.

Um Häftlinge vor Infektionen zu schützen, hatten die Behörden zuletzt Besuche im Gefängnis verboten und Freigänge eingeschränkt. Die Maßnahmen stießen auf vehementen Widerstand. In mehr als 20 Gefängnissen in Italien – unter anderem in Rom, Mailand, Neapel und Bari – rebellierten seit Sonntag mehr als 6000 Gefangene.

13 Häftlinge kamen dabei laut Justizministerium ums Leben. Die meisten von ihnen starben demnach an einer Überdosis, nachdem sie die Krankenstationen der Gefängnisse überfallen hatten. Rund 40 Gefängniswachen wurden bei den Ausschreitungen verletzt.

Nach Angaben des Justizministeriums werden nun landesweit rund 100.000 Atemschutzmasken in italienischen Gefängnissen verteilt, zudem sollen Häftlinge auf das Coronavirus getestet werden, die zuvor in andere Haftanstalten verlegt worden waren. (afp)

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