Italienischer Geheimdienst warnt vor neuer Migrantenwelle aus Libyen – 6.000 Menschen wollen nach Europa

Tausende Migranten sind bereit, die Internierungslager in Libyen zu verlassen und nach Europa einzureisen. Nach einem Bericht des italienischen Geheimdienstes AISE zufolge könnten 6.000 Migranten in Kürze versuchen, nach Italien einzureisen.
Titelbild
Migranten warten, nachdem sie von Schmugglern betrogen wurden, als sie versuchen, die griechische Insel Lesbos zu erreichen. Sie weigerten sich an Bord zugehen, weil das Boot der Schmuggler zu klein war.Foto: OZAN KOSE / AFP / Getty Images
Epoch Times15. April 2019

Seit dem 4. April gibt es erneut Kämpfe in der libyschen Hauptstadt Tripolis. Militärführer Chalifa Haftar will die UN-gestützte Regierung der nationalen Einheit aus Tripolis vertreiben. Damit hat sich die Situation in Libyen weiter verschärft. Nach Angaben der WHO wurden in der vergangenen Woche dutzende Menschen getötet und mehr als 300 verletzt.

Nach einem Bericht des italienischen Geheimdienstes AISE zufolge könnten 6.000 Migranten in Kürze versuchen, nach Italien einzureisen. Tausende Libyer sind bereit, die Internierungslager in Libyen zu verlassen. Damit sei eine neue Migrationswelle verbunden. Experten warnen vor Terroristen, die in diesem Zuge nach Italien kommen könnten.

Libyen ist für afrikanische Migranten und Flüchtlinge ein Knotenpunkt

Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte sieht

die konkrete Gefahr einer humanitären Krise in Libyen, die wir um jeden Preis abwenden wollen.“

Es werden Gespräche mit General Khalifa Haftar und der international anerkannten Regierung in Tripolis geführt, damit das Land stabilisiert wird. Dies ist „von entscheidender Bedeutung für Nordafrika, den Nahen Osten, den ganzen Mittelmeerraum, also auch für die EU“, so Conte laut „krone“.

Libyen ist für afrikanische Zuwanderer ein Knotenpunkt auf ihrem Weg nach Italien. Zahlreiche Migranten, die im Meer aufgegriffen werden, landen in Lagern in Libyen.

Um die Menschen illegal in die EU einzuschleusen, benutzen Schlepper immer häufiger Luxusjachten, so „Krone“. Preise von bis zu 3.000 Euro für eine Überfahrt von Libyen nach Europa sind inzwischen üblich. Wem das zu viel ist, nimmt die westliche Route von Marokko und Algerien in Richtung Spanien. Über die östliche Route kommen die Menschen aus der Türkei nach Griechenland.

Ausweitung der Grenzkontrollen gefordert

CDU-Innenpolitiker Armin Schuster warnt indes vor einem „Import krimineller mafiöser Strukturen“ und fordert eine Ausweitung der Grenzkontrollen durch die Bundespolizei.

Neben Libyern kommen auch immer mehr Menschen aus Nigeria nach Deutschland. In diesem Jahr beantragten bereits 3.923 von ihnen Asyl in Deutschland, im Dezember waren es noch 554, berichtet „Krone“. Fast kein Nigerianer führt Papiere mit sich. Das erschwerte bei Ablehnung des Asylgesuches die Abschiebung, so Schuster.

Bereits im Jahr 2017 hatte das deutsche Bundeskriminalamt gegen 16 nigerianisch dominierte Gruppen wegen organisierter Kriminalität ermittelt, hauptsächlich wegen Zwangsprostitution und Schleuserkriminalität. (sua)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion