Konfrontationen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten in Beirut

Wenige Tage nach der Explosionskatastrophe mit etwa 150 Toten hat es in Beirut Zusammenstöße zwischen Sicherheitskräften und aufgebrachten Demonstranten gegeben. Zwei libanesische Beamte sind von ihren Posten zurückgetreten. Bundesaußenminister Maas warnte vor einer weiteren Destabilisierung des Landes.
Titelbild
Demonstranten in Beirut machen der libanesischen Regierung Vorwürfe, sie sei „inkompetent“. Die Demonstration fand im Stadtviertel Gemayzeh in Beirut am 6. August statt.Foto: AFP über Getty Images
Epoch Times7. August 2020

In Beirut ist es zu Konfrontationen zwischen Sicherheitskräften und wegen der Explosionskatastrophe aufgebrachten Demonstranten gekommen. In einer durch die Detonationen verwüsteten Straße nahe dem Parlament setzten die Sicherheitskräfte am Donnerstag (6.8.) Tränengas gegen Demonstranten ein. Protestierende hätten Steine auf die Einsatzkräfte geworfen und Geschäfte beschädigt, meldete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA. Einige Demonstranten seien bei dem Einsatz der Sicherheitskräfte verletzt worden.

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) warnte vor einer weiteren Destabilisierung des Libanon und warb für eine zeitnahe internationale Geberkonferenz.

Die Demonstranten sehen die verheerenden Explosionen als Beleg für die Inkompetenz der Regierung – ein Vorwurf, der in der libanesischen Bevölkerung weit verbreitet ist. „Wir können es nicht mehr ertragen. Das war’s. Das ganze System muss weg“, sagte der 30-jährige Demonstrant Mohammad Suyur.

Tracy Chamoun, die libanesische Botschafterin in Jordanien, kündigte am Donnerstag ihren Rücktritt an und sagte, die „totale Fahrlässigkeit“ der Behörden des Landes signalisiere die Notwendigkeit eines Führungswechsels, schreibt die britische Zeitung „The Guardian“.

Zwei libanesische Beamte sind von ihren Posten zurückgetreten

In einer vom libanesischen Fernsehsender MTV ausgestrahlten Erklärung sagte Botschafterin Chamoun, sie könne die Unfähigkeit der Regierung „nicht länger tolerieren“. „Ich gebe meinen Rücktritt als Botschafter bekannt (…) aus Protest gegen die Fahrlässigkeit des Staates, dem Diebstahl und den Lügen“, so Chamoun.

Das ist bereits der zweite Rücktritt eines libanesischen Beamten seit der Explosion. Der Abgeordnete Marwan Hamadeh trat am Mittwoch (5.8.) wegen der Explosion zurück.

Schon vor der Katastrophe hatte es immer wieder Demonstrationen gegen die Regierung gegeben, der viele Bürger auch Korruption vorwerfen. Der Libanon steckt in der schwersten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten. Die Krise war in den vergangenen Monaten durch die Corona-Pandemie verschärft worden.

Außenminister Maas warnt vor einem politischen Vakuum

Außenminister Maas warnte in der „Saarbrücker Zeitung“ (Freitagsausgabe) vor einem politischen Vakuum, das von aus dem Ausland finanzierten Akteuren wie der schiitischen Hisbollah-Miliz ausgenutzt werden könnte. Die Bundesregierung wolle den Libanon stärken, denn die Lage dürfe nicht genutzt werden, um ausländischem Einfluss „Tür und Tor zu öffnen“, sagte Maas. Auch könne kein Land eine derartige Katastrophe alleine bewältigen. In der EU müsse daher überlegt werden, wie die weitere Hilfe bei der Versorgung mit Nahrung und Notunterkünften sowie beim Wiederaufbau von Hafen und Stadt organisiert werden könne.

Bei einem Besuch in Beirut am Donnerstag hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron eine internationale Hilfskonferenz für den Libanon angekündigt. „Der Libanon ist nicht allein“, betonte Macron. Er mahnte die libanesische Regierung zugleich zu einem „tiefgreifenden Wandel“. Ohne wichtige Reformen drohe das Land weiter im Chaos zu versinken, warnte der französische Staatschef.

Durch die zwei gewaltigen Explosionen am Dienstagabend waren große Teile der libanesischen Hauptstadt schwer beschädigt worden. Nach Angaben der Behörden wurden mindestens 137 Menschen getötet und mehr als 5.000 weitere verletzt. Explodiert waren nach Behördenangaben 2.750 Tonnen Ammoniumnitrat, das jahrelang ohne die nötigen Sicherheitsvorkehrungen in einer Lagerhalle am Hafen untergebracht gewesen war. Ammoniumnitrat kann für Düngemittel oder zur Herstellung von Sprengstoff verwendet werden.

Die genauen Ursachen der Explosionen sind noch ungeklärt. 16 Hafen-Mitarbeiter wurden inzwischen in Gewahrsam genommen, wie die Militärstaatsanwaltschaft mitteilte. (afp/sza)



Unsere Buchempfehlung

Alle Völker der Welt kennen den Teufel aus ihren Geschichten und Legenden, Traditionen und Religionen. Auch in der modernen Zeit führt er – verborgen oder offen – auf jedem erdenklichen Gebiet seinen Kampf gegen die Menschheit: Religion, Familie, Politik, Wirtschaft, Finanzen, Militär, Bildung, Kunst, Kultur, Medien, Unterhaltung, soziale Angelegenheiten und internationale Beziehungen.

Er verdirbt die Jugend und formt sich eine neue, noch leichter beeinflussbare Generation. Er fördert Massenbewegungen, Aufstände und Revolutionen, destabilisiert Länder und führt sie in Krisen. Er heftet sich - einer zehrenden Krankheit gleich - an die staatlichen Organe und die Gesellschaft und verschwendet ihre Ressourcen für seine Zwecke.

In ihrer Verzweiflung greifen die Menschen dann zum erstbesten „Retter“, der im Mantel bestimmter Ideologien erscheint, wie Kommunismus und Sozialismus, Liberalismus und Feminismus, bis hin zur Globalisierungsbewegung. Grenzenloses Glück und Freiheit für alle werden versprochen. Der Köder ist allzu verlockend. Doch der Weg führt in die Dunkelheit und die Falle ist bereits aufgestellt. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion