Macron nennt deutsche Rolle in der Eurozone „nicht haltbar“

Seinen wirtschaftspolitisch vollkommen anderen Ansatz als Deutschland hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gegenüber der britischen Zeitschrift "The Economist" betont. Bei dem Interview im Pariser Elysée-Palast äußerte Macron auch Zweifel an der Drei-Prozent-Grenze der EU für die Neuverschuldung in den Mitgliedstaaten.
Titelbild
Angela Merkel und Emmanuel MacronFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times7. November 2019

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die deutsche Rolle in der Eurozone als „nicht haltbar“ bezeichnet. „Sie sind die großen Gewinner der Eurozone, und selbst ihrer Funktionsstörungen“, sagte Macron der britischen Zeitschrift „The Economist“ in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview. „Der deutsche Apparat muss heute anerkennen, dass diese Situation nicht haltbar ist“, betonte Macron.

Als „Tabu“ für die Deutschen bezeichnete er „die Frage der Haushaltsanreize“. Frankreich hatte die Bundesregierung angesichts der Haushaltsüberschüsse mehrfach zu Investitionen und zu einer Abkehr von der „schwarzen Null“ aufgerufen. Bisher lehnt Berlin einen Kurswechsel aber ab.

Bei dem Interview im Pariser Elysée-Palast äußerte Macron auch Zweifel an der Drei-Prozent-Grenze der EU für die Neuverschuldung in den Mitgliedstaaten. „Wir brauchen mehr Expansion, mehr Investitionen“, forderte er. Die Debatte über die drei Prozent gehöre „in das vergangene Jahrhundert“ und erlaube es der EU nicht, ihre Zukunft vorzubereiten.(afp)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion