Migration: Erstmals mehr als 70 Millionen Menschen weltweit unterwegs

Die Zahl der Flüchtlinge und Migranten ist einem UN-Bericht zufolge im vergangenen Jahr auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Ende 2018 habe es weltweit 70,8 Millionen Flüchtlinge, Vertriebene und Asylbewerber gegeben, erklärte UN-Flüchtlingskommissar Grandi.
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Flüchtlinge und Migranten in Europa 2015Foto: JURE MAKOVEC/AFP/Getty Images
Epoch Times19. Juni 2019

Die Zahl der Flüchtlinge und Migranten ist einem UN-Bericht zufolge im vergangenen Jahr auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Zum 31. Dezember 2018 habe es weltweit 70,8 Millionen Flüchtlinge, Vertriebene und Asylbewerber gegeben, erklärte UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi am Mittwoch.

Das seien 2,3 Millionen mehr als ein Jahr zuvor und doppelt so viele wie vor 20 Jahren. Es ist zugleich die höchste Zahl von Flüchtlingen und Migranten, die das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) seit seiner Gründung im Jahr 1950 gezählt hat.

Aus dem jährlichen Flüchtlingsbericht „Global Trends“, der am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde, geht hervor, dass es sich bei 41,3 Millionen Flüchtlingen um Binnenvertriebene handelt. 25,9 Millionen Menschen sind demnach vor Krieg und Verfolgung aus ihrem Land geflohen, ein Plus von 500.000 im Vergleich zum Vorjahr. Die kleinste Gruppe bilden 3,5 Millionen Asylbewerber, die noch auf eine Entscheidung über ihr Asylgesuch warten.

Zahl steigt langfristig

Die Daten „unterstreichen, dass die Zahl der vor Krieg, Konflikten und Verfolgung fliehenden Menschen langfristig steigt“, erklärte Flüchtlingskommissar Grandi. Es gebe trotz einer oft vergifteten Sprache im Zusammenhang mit Flüchtlingen und Migranten auch „phantastische Beispiele von Großmut“. „Auf diesen positiven Beispielen müssen wir aufbauen und unsere Solidarität für die vielen Tausenden, die jeden Tag vertrieben werden, verdoppeln“, forderte Grandi.

In Deutschland ging die Zahl der neuen Asylanträge dem Bericht zufolge erneut deutlich zurück. Demnach sank die Zahl der Antragsteller 2018 auf 161.900, ein Jahr zuvor waren es noch 198.300 gewesen, 2016 sogar 722.400. Die meisten Asylsuchenden kamen aus Syrien, dem Irak und dem Iran. Insgesamt gab es laut UNHCR zum Jahreswechsel 1,06 Millionen anerkannte Flüchtlinge in Deutschland, die Hälfte davon aus Syrien. (afp)



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