Nach Deal mit den Taliban: USA kündigen Abzug von fünf Stützpunkten in Afghanistan an

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Symbolbild.Foto: istock
Epoch Times2. September 2019

Die USA haben den Abzug ihrer Soldaten von fünf afghanischen Militärstützpunkten im Rahmen eines möglichen Friedensabkommens mit den Taliban in Aussicht gestellt.

Die US-Regierung habe sich in Verhandlungen mit der Islamistenmiliz darauf verständigt, innerhalb von 135 Tagen nach einem Abkommen fünf ihrer Militärstützpunkte in Afghanistan zu verlassen, wenn die „Voraussetzungen entsprechend dem Vertrag“ erfüllt würden, sagte der US-Sondergesandte für das Krisenland, Zalmay Khalilzad, am Montag dem afghanischen Sender Tolo News.

Der Sender veröffentlichte zunächst einen Auszug aus dem Gespräch mit Khalilzad im Kurzbotschaftendienst Twitter. Das vollständige Interview sollte im Laufe des Tages ausgestrahlt werden.

Khalilzad war am Sonntag im Anschluss an die neunte Verhandlungsrunde mit den Taliban in Doha zu Gesprächen mit der afghanische Regierung nach Kabul gereist.

Am Montag traf sich Khalilzad mit dem afghanischen Staatschef Aschraf Ghani und präsentierte diesem den Entwurf des Friedensabkommens zwischen den USA und den Taliban.

Ein Sprecher Ghanis sagte im Anschluss, die Gesprächen der US-Regierung mit den Taliban wären ein Erfolg, wenn sie zu „direkten Verhandlungen“ zwischen der Islamistenmiliz und der afghanischen Regierung führten. Die Regierung in Kabul war nicht an den Verhandlungen in Doha beteiligt.

Nähere Angaben zum Inhalt des Vertragsentwurfs, über den Ghani unterrichtet wurde, machte der Präsidentensprecher nicht. „Das wichtigste ist, dass die Gewalt der Taliban aufhört“, sagte er.

Die afghanische Regierung hoffe, dass eine Vereinbarung der US-Regierung mit den Taliban zu „Frieden und einem Waffenstillstand“ führten.

USA verhandelt seit einem Jahr

Khalilzad hatte bereits nach dem Abschluss der neunten Verhandlungsrunde mit den Taliban am Wochenende erklärt, die USA stünden an der „Schwelle“ zu einem Abkommen.

Zugleich hatten die Taliban in Afghanistan mehrere Offensiven gestartet, darunter auf die nördliche Stadt Kundus, wo auch die Bundeswehr stationiert ist. Die Taliban wurden mit Unterstützung der US-Streitkräfte vertrieben.

Die USA, die vor fast 18 Jahren in Afghanistan einmarschiert waren, verhandeln seit einem Jahr mit den Taliban. Vor der Festlegung auf einen Abzug ihrer Soldaten verlangt die US-Regierung von den Taliban mehrere Zusagen, darunter Sicherheitsgarantien, einen Waffenstillstand und den Beginn eines Dialogs mit der afghanischen Regierung. (afp)



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