Österreich: Eindämmung täglicher Neuinfektionen mit dem Coronavirus auf 20 Prozent gelungen

In Österreich äußert sich die Bundesregierung zufrieden hinsichtlich der Zwischenbilanz nach einer Woche Ausgangssperre. Der Zuwachs an Neuinfektionen mit dem Coronavirus fiel von 40 auf mittlerweile stabil unter 20 Prozent. Der Shutdown gilt vorerst bis 13. April.
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„Schau auf dich, bleib zu Hause“ - am 18. März 2020 in Salzburg, Österreich.Foto: BARBARA GINDL/APA/AFP via Getty Images
Von 23. März 2020

Die österreichische Bundesregierung zeigt sich zufrieden hinsichtlich der Wirkungen, die ihre Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus in der Alpenrepublik bereits zu zeigen beginnen.

Als das Kabinett unter Bundeskanzler Sebastian Kurz erstmals am 13. März eine vorerst auf die Dauer einer Woche befristete Ausgangssperre sowie Quarantänemaßnahmen über einzelne Hotspots verhängte, wollte man damit die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Virus drosseln. Mittlerweile wurde der Geltungszeitraum des Maßnahmenpakets bis zum 13. April ausgeweitet.

Gesundheitsminister Rudolf Anschober erläuterte in der Vorwoche auch, es sei das konkrete Ziel der Regierung, die tägliche Zuwachsrate an Neuinfektionen von bis zu 40 Prozent vor Verkündung der Ausgangssperre auf 20 Prozent zu drücken.

Bislang knapp 4000 positive Tests auf Coronavirus

Dieses Ziel, so erklärte Anschober am gestrigen Sonntag einem Bericht von „Austria News 24“ zufolge, sei gelungen. Mit Stand von gestern 15 Uhr gab es österreichweit 3244 bestätigte Erkrankungen an COVID-19. Dies waren zwar immer noch 430 Fälle mehr als am Vortag dazugekommen waren, prozentual entsprach dies jedoch nur noch einem Plus 15,3 Prozent.

Im Viertagesschnitt war man bei einem täglichen Plus von 18,5 Prozent angekommen. Skeptiker äußerten Vorbehalte bezüglich der Vollständigkeit der Zahlen vom Wochenende, da einige Einrichtungen am Wochenende gar nicht melden würden und die Zahlen anderer erst mit einigen Tagen Verspätung eingegangen sein könnten.

Mittlerweile gibt es oe24.at zufolge auch schon einen Zwischenstand für Montag. Demnach hat sich die Zahl der bestätigten Erkrankungen auf 3943 erhöht. Mit einem Zuwachs von 19,33 Prozent im 24-Stunden-Schnitt blieb Österreich damit auch heute innerhalb des gesetzten Zielkorridors.

Bis Ostern will man in Österreich im einstelligen Bereich sein

„Die gesetzten Maßnahmen beginnen also zu wirken“, resümiert Anschober angesichts der Zahlen. „Die Entwicklung der Zahl der Corona-Erkrankungen muss aber weiter sinken, die Zuwächse sind noch immer viel zu hoch. Wir müssen die Zuwächse durch eine konsequente Umsetzung der Maßnahmen auf den einstelligen Bereich an Tageszuwächsen drücken.“

Dies wolle man bis Ostern bewerkstelligen. Man dürfe jetzt nicht nachlassen, erklärte der Minister, jeder Einzelne könne Teil der Lösung sein: „Alle müssen die gesetzten Maßnahmen mit aller Konsequenz mittragen, um die Kurve weiter abzuflachen.“

Bis dato testete Österreich 23 429 Personen auf das Coronavirus. Mit zwei Todesfällen aus Tirol, die am heutigen Tag gemeldet worden seien, beträgt die Zahl der an den Folgen der Erkrankung Verstorbenen 23. Geheilt wurden bislang neun Patienten.

Zwei weitere Todesopfer in Tirol

Den aktuellen Zahlen des Gesundheitsministeriums zufolge weist Tirol mit 808 positiven Testergebnissen den höchsten Wert unter allen Bundesländern auf – vor Oberösterreich mit 708. Das Land Tirol meldete, dass am heutigen Montag die Tausendermarke bezüglich positiver Tests überschritten worden wäre.

Der Unterschied in der Zählweise rührt daher, dass Tirol alle Personen registriert, die im Bundesland getestet würden – und damit beispielsweise auch ausländische Touristen. Das Gesundheitsministerium berücksichtigt hingegen nur Personen, die in Tirol einen Wohnsitz aufweisen.

Wie oe24 berichtet, handelt es sich bei den beiden in Tirol verstorbenen Infizierten um einen 78-Jährigen, der in St. Anton am Arlberg verstarb und an einer schweren Herzerkrankung litt. Ein „ursächlicher Zusammenhang zwischen der Infektion und Todesursache“ sei nicht feststellbar. Bei der zweiten Verstorbenen handelt es sich um eine 86-Jährige mit Vorerkrankungen.


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