Polnischer Botschafter deutet europafreundlichen Kurs von Präsident Duda an

"Präsident Duda weiß, dass die polnischen Bürger sehr europa-enthusiastisch sind und er wird nach diesem Wunsch handeln, nehme ich an", sagte der polnische Botschafter in Deutschland im ARD-Mittagsmagazin am Montag.
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Der von der national-konservativen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) unterstützte polnische Präsident Andrzej Duda und seine Frau Agata Kornhauser Duda feiern mit Anhängern die ersten Wahlergebnisse während der Stichwahl zur polnischen Präsidentschaftswahl am 12. Juli 2020 in Pultusk, Polen.Foto: Maja Hitij/Getty Images
Epoch Times13. Juli 2020

Der polnische Botschafter in Deutschland Andrzej Przylebski geht davon aus, dass der wiedergewählte Präsident Duda in seiner letzten Amtszeit selbstständiger und europafreundlicher handeln könnte. „Präsident Duda weiß, dass die polnischen Bürger sehr europa-enthusiastisch sind und er wird nach diesem Wunsch handeln, nehme ich an“, sagte er im ARD-Mittagsmagazin am Montag. Botschafter Przylebski gilt als Vertrauter Dudas.

Kritik von in Deutschland lebenden Polen an Präsident Dudas nationalkonservativen Kurs, wies er zurück. „Ich bin etwas enttäuscht über die Aussagen der in Berlin oder in Deutschland wohnenden Polen, die die Situation völlig falsch einschätzen“, sagte Przylebski.

Eines der zentralen Themen in Dudas Wahlkampf war die Ablehnung der LGBT-Bewegung. Der polnische Botschafter Przylebski sagte, Duda protestiere nur gegen eine sogenannte LGBT-Ideologie, aber er habe nichts gegen die Menschen. Als Bürger würden auch Homosexuelle und Transgender selbstverständlich den Schutz des Präsidenten genießen.

Duda gewann Stichwahl am Sonntag mit einem Vorsprung von 2,06 Prozentpunkten

Wie die Wahlkommission am Montag in Warschau nach Auszählung aller Stimmen bekannt gab, setzte sich der 48-jährige Amtsinhaber bei der Stichwahl am Sonntag mit einem Vorsprung von 2,06 Prozentpunkten gegen seinen pro-europäischen Herausforderer Rafal Trzaskowski durch.

Laut Endergebnis kam Duda, der der nationalkonservativen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) nahe steht, auf 51,03 Prozent. Auf den Warschauer Bürgermeister Trzaskowski von der liberalen Bürgerplattform PO entfielen 48,97 Prozent. Die Wahlbeteiligung fiel mit 67,9 Prozent vergleichsweise hoch aus. Bis zuletzt war die Stichwahl ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Duda: „Ich bin glücklich über meinen Sieg“

Duda sagte gleichwohl schon am Sonntagabend vor Anhängern: „Ich bin glücklich über meinen Sieg.“ Im Wahlkampf hatte er besonders auf die Verteidigung konservativer Werte gesetzt. Trzaskowski sagte vor seinen Anhängern, „wahrscheinlich nie“ zuvor sei der Ausgang einer polnischen Präsidentenwahl derart knapp gewesen.

Duda hatte sich im Wahlkampf für einen starken polnischen Nationalstaat sowie für eine Stärkung der Nato ausgesprochen. Trzaskowski warb hingegen für eine Wiederannäherung an die Europäische Union. Der 48-Jährige war in der Vergangenheit Europaminister und saß für die PO auch im Europaparlament.

EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen gratulierte Duda

EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen gratulierte Duda im Onlinedienst Twitter und erklärte, sie freue sich darauf, „mit ihm an den vielen Herausforderungen zu arbeiten, denen sich Europa und Polen gemeinsam stellen müssen“. (dts/afp/er)



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