Portland: Trump-Unterstützer von Antifa erschossen – Demokratischer Bürgermeister zu untätig?

Seit Monaten wird Portland von Anti-Polizei-Protesten von Black Lives Matter heimgesucht. Nach einer Pro-Trump-Rally am Samstag kam es in den Straßen der Stadt zu einer tödlichen Schussattacke auf einen Unterstützer des US-Präsidenten. Der Täter, ein Antifa-Mitglied und BLM-Aktivist, wurde später von seiner Familie anhand von Screenshots erkannt.
Titelbild
Portlands demokratischer Bürgermeisters Ted Wheeler (L) und Polizeichef Chuck Lovell (R) am 30. August bei einer Pressekonferenz nach den tödlichen Schüssen der Nacht zuvor.Foto: Nathan Howard/Getty Images
Von 1. September 2020

Am Samstagabend, 29. August, gegen 20.45 Uhr kam es zu einer Schießerei in der Innenstadt von Portland, Oregon, im Nordwesten der USA. Der Vorfall ereignete sich nach der von 16 bis 21 Uhr geplanten Pro-Trump-Kundgebung „Trump 2020 Cruise Rally in Portland“ mit einer Karawane von 600 Fahrzeugen.

Nach der Veranstaltung flehte der Organisator der Rally, Alex Kyzik, die Teilnehmer per Facebook an, die Innenstadt zu verlassen: „Es gibt eine Menge Leute, die versuchen, Gewalt anzuwenden oder zur Gewalt aufzurufen, und ich bitte alle, die Innenstadt zu verlassen.“

Im Bereich der Southwest 3rd Avenue und der Southwest Alder Street kam es dann gegen 20.45 Uhr zu einem tödlichen Aufeinandertreffen. Ein Augenzeuge filmte den Vorfall (ab 18:00). Das Opfer wurde als Aaron „Jay“ Danielson identifiziert (von manchen auch Jay Bishop genannt), ein Mitglied der Pro-Trump-Gruppe Patriot Prayer.

US-Präsident Trump retweetete ein Posting von Amy Kremer, Mitbegründerin von „Woman for Trump“, zu dem Vorall und kondolierte: „Rest In Peace Jay!“

Bürgermeister Wheeler: „Meine größte Angst …“

Portland war mehr als drei Monate lang Schauplatz nächtlicher Proteste. Um den Tod von George Floyd am 25. Mai in Minneapolis anzuprangern, gingen sowohl friedliche Demonstranten als auch gewalttätige Randalierer auf die Straße. Hunderte von Randalierern wurden seit Ende Mai von den örtlichen und bundesstaatlichen Strafverfolgungsbehörden festgenommen.

Am frühen Samstagmorgen, dem Tag der Rally, legten polizeifeindliche Demonstranten vor einem Gebäude der Polizeigewerkschaft Feuer. Ein Brandbeschleuniger wurde verwendet, um eine Matratze und andere Trümmer zu entzünden, die gegen die Tür des Gebäudes der Portland Police Association gelegt wurden, sagte die Polizei in einer Erklärung. Mindestens ein Müllcontainer sei auch in der Straße in der Nähe in Brand gesteckt worden.

Am Sonntag, 30. August, dem Tag nach den tödlichen Schüssen, sagte Portlands demokratischer Bürgermeister Ted Wheeler gegenüber Reportern:

Ich habe gesagt, meine größte Angst ist, dass jemand sterben wird. Und jetzt ist es passiert.“

(Ted Wheeler, Portland-Bürgermeister, USA)

Wer ist verantwortlich?

Wheeler machte in einer Pressekonferenz die Politik von Donald Trump für die Ausschreitungen verantwortlich. Dem widersprach unter anderem New Yorks ehemaliger Polizeichef Bernard B. Kerik.

Dieser schrieb auf Twitter an Wheeler gerichtet: „Portland liegt in Ihrer Verantwortung, nicht der von Präsident Trump! Sie haben den Militanten von BLM und Antifa erlaubt, Ihre Stadt mehr als 100 Tage lang zu kontrollieren! Sie haben nichts dagegen getan! Sie haben die Hilfe der Bundesregierung abgelehnt! Das Töten ist Ihre Schuld!“

Auch Rally-Veranstalter Alex Kyzik sah die Verantwortung eher bei Bürgermeister Wheeler.

Andere Trump-Unterstützer sehen die Verantwortung für die anhaltende Gewalt sogar noch weiter oben, beim demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden.

Linksextremisten blockieren Straßen und Brücken

Die Pro-Trump-Kundgebung hatte sich zu Beginn des Tages an einem Einkaufszentrum der Vorstadt versammelt und fuhr auf einer geplanten Route in die Innenstadt von Portland. Dort hatten Gegendemonstranten für Samstagnacht ihren eigenen Protest geplant. Diese versuchten, die Rally-Teilnehmer zu stoppen, indem sie Straßen und Brücken blockierten.

Videos aus der Szene zeigten sporadische Kämpfe, und dass einige aus der Karawane ihre Gegner mit Paintballgeschossen und Bärenspray beschossen als diese Dinge auf die Karawane warfen. Mehrere Personen wurden festgenommen. Stunden vor den tödlichen Schüssen wurden die Einwohner von Portland von der Polizei schon angewiesen, die Innenstadt zu meiden.

Zwei Tage zuvor bezeichnete Präsident Donald Trump Portland in seiner Rede vor dem Nationalkonvent der Republikaner als eine von den Demokraten regierte Stadt, die von Gesetzlosigkeit und Gewalt geplagt ist. Trump hatte die Führung Portlands wiederholt aufgefordert, die Nationalgarde um Unterstützung für die örtlichen Strafverfolgungsbehörden bei der Wiederherstellung von Recht und Ordnung in der Stadt zu bitten.

Tatverdächtiger ist ANTIFA-Mitglied

Der mutmaßliche Täter, Michael Reinoehl (48), wurde von Familienangehörigen auf Screenshots von einem Video vom Tatort erkannt. Reinoehl war an mehreren Abenden bei den Ausschreitungen und Protesten in Portland dabei und dokumentierte mit Fotos und Videos das Geschehen. Er stellte sich in den Social Media auch als Aktivist von „Black Lives Matter“ und Mitglied der ANTIFA dar.

Wir haben uns an die Polizei gewandt und bestätigt, dass wir Michael auf den Screenshots wiedererkannt haben.“

(Schwester des Tatverdächtigen)

Die Schwester von Michael Reinoehl sagte, dass sich ihr Bruder seit drei Jahren vom Rest der Familie entfremdet habe.

Einerseits überrascht uns diese ganze Sache sehr, weil wir immer dachten, dass er viel bellt und nicht viel beißt. Aber er ist auch sehr impulsiv und irrational gewesen.“

(Schwester des Tatvverdächtigen)

„Es wird ein Krieg sein …“

Auf seinen Social-Media-Profilen gab der Tatverdächtige an, Mitglied der Antifa zu sein, einer linksextremen „anarchokommunistischen Gruppe, die in der Vergangenheit bei Demonstrationen brutale Gewalt begangen hat“, so der Medienbericht. Reinoehl schrieb im Juni in einem seiner Instagram-Postings:

Jede Revolution braucht Menschen, die bereit und in der Lage sind zu kämpfen. Es gibt so viele von uns Protestierenden, die einfach nur protestieren, ohne eine Ahnung zu haben, wohin das führen wird. Das ist nur der Anfang, an dem der Kampf beginnt. Wenn das alles ist, dann danke ich Ihnen für Ihre Teilnahme, aber bitte treten Sie zur Seite und unterstützen Sie diejenigen, die bereit sind zu kämpfen.“

Er bestätigte noch: „Ich bin 100 [Prozent] ANTIFA auf dem ganzen Weg!“ Laut Reinoehl würden die Antifa-Mitglieder „keine Gewalt wollen, aber wir werden auch nicht davor weglaufen!“ Über die weiteren Abläufe hatte der 48-Jährige offenbar klare Vorstellungen: „Es wird ein Krieg sein, und wie jeder Krieg wird es Opfer geben.“

Sgt. Kevin Allen, Polizeisprecher von Portland, teilte der Epoch Times USA per E-Mail mit, dass es eine aktive Morduntersuchung gebe und deshalb keine weiteren Informationen über die veröffentlichte Pressemitteilung hinaus verfügbar oder aber bestätigt sind.

Epoch Times Photo

Foto: Screenshot/Michael Reineohl/Instagram

Kein Unbekannter bei der Polizei

Bereits am 5. Juli wurde Martin Reinoehl während Unruhen in der Innenstadt von Portland mit geladener Waffe von der Polizei festgenommen. Dabei widersetzte er sich der Verhaftung. Am 30. Juli wurde die Anzeige laut Gerichtsakten fallen gelassen.

In einem weiteren Fall, den der Baker City Herald berichtete, war Reinoehl nach Mitternacht mit seinem 17-jährigen Sohn und seiner 11-jährigen Tochter im Auto mit Tempo 111 Meilen (ca. 180 km/h) im Baker County unterwegs – ohne Versicherung, ohne Führerschein (entzogen), unter Einfluss einer verbotenen Substanz, mit unrechtmäßigem Besitz einer Schusswaffe.

Am 4. Juli postete Reinoehl auf Instagram: „Er ersetzt die Statue“. Das Foto zeigt eine Person, die auf einem mit Parolen verschmierten Sockel kauert. Ein aktueller Kommentar eines Users nach den tödlichen Schüssen von Portland vom 29. August besagt:

Du bist stolz auf die Zerstörung, die deine Genossen in unseren Städten anrichten! Warum so still, nachdem du kaltblütig einen Mann getötet hast? Dein Bürgermeister wird Schläger wie dich schützen, aber was ist mit den guten Menschen in diesem Land, die Gerechtigkeit für deine Taten wollen?“

Am 3. Juli, am Tag vor diesem Vandalismus-Foto tauschte Reinoehl mit einer Person eine Textnachricht über Instagram aus. Die Person teilte ihm mit, dass die Patriot Prayer am 4. Juli (Independence Day) in verschiedenen Städten Veranstaltungen planen. Er riet Reinoehl, auf sich und seine Freunde aufzupassen. Reinoehl antwortete ihm: „Danke mein Freund, wir sind bereit“.



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