Protest gegen Migranten in mexikanischer Grenzstadt Tijuana – Trump: Warum tragen sie stolz ihre Nationalfahnen?

Im Norden Mexikos ist Schluss – rund 2.400 Migranten sind an der Grenze zur USA angekommen, rund 9.000 unterwegs. US-Präsident Trump will sie auf keinen Fall ins Land lassen, auch auf mexikanischer Seite wird protestiert.
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Am 17. November 2018 in Tijuana, Mexiko. An der mexikanischen Grenze ist Schluss: Die Migranten wurden kalt empfangen und gewarnt, dass ihre Chancen, in die Vereinigten Staaten einzureisen, "fast Null" seien.Foto: GUILLERMO ARIAS/AFP/Getty Images
Epoch Times18. November 2018

Die mexikanische Grenzstadt Tijuana hat sich auf die Ankunft Tausender weiterer Migranten aus Mittelamerika vorbereitet. Eine große Gruppe von Menschen wurde in der Notunterkunft erwartet, wo nach Behördenangaben bereits rund 2400 Migranten untergebracht waren. Ein Teil der Migranten-Invasion hing in Mexicali fest, bereits an der US-Grenze, aber rund 180 Kilometer östlich von Tijuana, da es keine Transportmöglichkeiten gab.

Trump spricht von Invasion: Sie tragen stolz ihre Nationalflggen

US-Präsident Donald Trump hatte immer wieder betont, die Migranten nicht ins Land lassen zu wollen. Er sprach von einer „Invasion“ und ließ rund 5600 Soldaten an die Grenze verlegen, um die Menschen zu stoppen. Insgesamt sind etwa 9000 Migranten in verschiedenen Gruppen auf dem Weg in die USA.

Trump sagte am Samstag, die Soldaten sollten so lange an der Grenze bleiben, wie es notwendig sei. Sie hätten einen sehr „wirkungsvollen Zaun“ errichtet. Beobachter stellen dagegen in Frage, ob der Einsatz der Soldaten wirklich sinnvoll ist, und beklagen die Verschwendung von Geld. Die Aufgabe der Soldaten besteht darin, den Grenzschutz bei logistischen Dingen zu unterstützen – also etwa Stacheldrahtzäune zu errichten. Migranten festnehmen dürfen sie nicht.

„Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass große Menschen-Karawanen auf unsere Grenze zumarschieren, um Asyl zu beantragen, weil sie in ihren Ländern Angst haben – und dennoch tragen sie stolz ihre Nationalflaggen“, schrieb Trump auf Twitter. „Ist das möglich? Ja, weil es ein großer Betrug ist, und der amerikanische Steuerzahler zahlt dafür.“

Angesicht der erwarteten Ankunft weiterer Migranten verlegten Arbeiter auf der US-Seite Stacheldraht auf dem Grenzzaun, wie die Zeitung „The San Diego Union-Tribune“ berichtete. Indessen traf sich der Leiter des US-Grenzschutzes, Kevin McAleenan, am Grenzübergang San Ysidro mit Vertretern der mexikanischen Bundespolizei, um über den Umgang mit den Migranten zu beraten.

Die Grenzstadt protestiert gegen die Migranten

Derweil machte sich in der Grenzstadt Unmut über die Ankunft der Migranten breit. Für heute ist eine Protestveranstaltung von Bewohnern Tijuanas angekündigt, zu der mehrere Hunderte Menschen erwartet werden. Die Migranten sollten keine Straßen blockieren oder Müll hinterlassen, hieß es in den Forderungen der Bürgerbewegung auf Facebook. Gleichzeitig war eine Solidaritätsveranstaltung für die Migranten aus Mittelamerika geplant.

Die Organisation „Pueblo Sin Fronteras“ („Volk ohne Grenzen“) bat in den sozialen Netzwerken um Mithilfe von Freiwilligen und suchte nach Ärzten und Psychologen zur Behandlung der Migranten. Zudem wurde zu Sachspenden aufgerufen. Tijuana galt bisher als Migranten-freundliche Stadt – seit Ende der Woche die ersten Menschen der sogenannten Migranten-Karawane eingetroffen waren, formierte sich jedoch Widerstand, der auch von offizieller Seite befeuert wurde.

Die Stimmung droht zu kippen – diese Leute sind aggressiv und unverschämt

„Wir müssen vor allem die öffentliche Sicherheit gewährleisten, denn die Bürger sind besorgt“, sagte der Gouverneur des Bundesstaats Baja California, Francisco Vega, nach einem Bericht der Zeitung „Milenio“. „Unsere Botschaft lautet: Es gibt keine Toleranz für jene, die die Gesetze und Regeln dieses Landes verletzen. Sollte das geschehen, werden wir sie der Einwanderungsbehörde übergeben, damit sie sofort abgeschoben werden.“

Während sich auf der Wanderung durch Mexiko noch viele Menschen mit den Migranten solidarisiert hatten, drohte in Tijuana die Stimmung zu kippen. „Diese Leute kommen mit einem aggressiven Plan, sie sind unverschämt und fordern die Sicherheitskräfte heraus“, sagte Tijuanas Bürgermeister Juan Manuel Gastélum in einem Interview des Fernsehsenders Milenio am Freitag. „Ich will nicht sagen, dass alle Migranten so sind, aber einige sind Landstreicher, Kiffer, sie greifen die Bewohner an.“ (dpa)

 



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