Russland erwartet Start von Nord Stream 2 bis Ende 2020

Trotz des vorläufigen Baustopps an Nord Stream 2, wegen des Drucks aus den USA, erwartet Russland die Pipeline bis Ende 2020 fertigstellen zu können.
Titelbild
Arbeiter auf einer Baustelle der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2.Foto: Stefan Sauer/zb/dpa/dpa
Epoch Times27. Dezember 2019

Nach dem Stopp der Bauarbeiten an der Ostseepipeline Nord Stream 2 erwartet Russland den Start doch erst bis Ende 2020. Diesen neuen Zeitraum nannte am Freitag der russische Energieminister Alexander Nowak, wie russische Nachrichtenagenturen meldeten.

Erledigen könne die Arbeiten zur Verlegung der Röhren auf den letzten rund 160 Kilometern das russische Schiff „Akademik Tscherski“. Allerdings müsse es für die Arbeiten in der Ostsee noch zusätzlich ausgerüstet werden. „Bis Ende des Jahres 2020 wird Nord Stream 2 gestartet“, sagte Nowak der Staatsagentur Tass zufolge.

Bisher hatte die russische Führung lediglich von einer Verzögerung um einige Monate gesprochen. US-Sanktionen hatten das Projekt gestoppt, weil die Schweizer Firma Allseas aus Angst vor Strafen ihre Spezialschiffe abzog. Um die Röhren am Boden der Ostsee zu verlegen, sind spezielle Schiffe nötig.

Die russische „Akademik Tscherski“ liegt derzeit im fernöstlichen Hafen Nachodka im Japanischen Meer. Es dauert Wochen, bis das Schiff von Asien in Europa sein kann.

Die Leitung kostet fast zehn Milliarden Euro und sollte ursprünglich schon Ende dieses Jahres Gas nach Europa pumpen. Sie hat eine Kapazität von 55 Milliarden Kubikmetern Gas. Rund 2300 Kilometer sind bereits verlegt. Russische Analysten erwarten Mehrkosten für den Fertigbau von einem zwei- bis dreistelligen Millionenbetrag.

Die USA begründen ihr Vorgehen gegen Nord Stream 2 mit einem Schutz der Energiesicherheit in Europa. Sie warnen vor einer zu großen Abhängigkeit von russischem Gas. Mehrere EU-Staaten und die Ukraine sind gegen die Pipeline. Die USA wiederum stehen in der Kritik, sie wollten ihr eigenes, teuer produziertes Flüssiggas in Europa verkaufen. (dpa)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion