Serbien verhängt erneut Ausgangssperre wegen Corona-Pandemie

Angesichts steigender Infektionszahlen kehrt Serbien am Wochenende zu einer vorübergehenden Ausgangssperre zurück.
Titelbild
Soldaten der serbischen Armee bringen am 3. Juli 2020 Betten für ein provisorisches Feldlazarett zur Unterbringung von Patienten in der Stadt Novi Pazar.Foto: IRFAN LICINA/AFP via Getty Images
Epoch Times7. Juli 2020

„Von Freitag bis Montag werden wir eine lange Ausgangssperre haben“, sagte der serbische Präsident Aleksandar Vucic am Dienstag bei einer vom Fernsehen übertragenen Pressekonferenz. Der Krisenstab der Regierung werde entscheiden, ob die Beschränkungen nur für die Hauptstadt Belgrad oder landesweit gälten.

Die Ankündigung der Ausgangssperre erfolgte unmittelbar nach Bekanntwerden eines neuen Corona-Infektionsrekords in dem südosteuropäischen Land. Wie die Behörden mitteilten, starben zuletzt binnen 24 Stunden 13 Menschen an den Folgen ihrer Corona-Infektion – so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie.

In Serbien war erstmals am 6. März eine Corona-Infektion nachgewiesen worden. Seitdem wurden in dem Balkanstaat rund 330 Todesfälle durch das Coronavirus gezählt. Im Land leben rund 8,6 Millionen Einwohner.

Kritiker werfen den Behörden vor, die tatsächliche Todesfallzahl zu verschleiern, was die Regierung in Belgrad jedoch bestreitet. Bereits im März hatte die Regierung landesweit strenge Ausgangsbeschränkungen verhängt, die jedoch im Juni gelockert wurden – nicht zuletzt mit Blick auf die Parlamentswahl, bei der Vucics Fortschrittspartei einen klaren Sieg errang.

Nach Angaben Vucics werden derzeit fast 4000 Corona-Patienten in Krankenhäusern behandelt. „Niemand kann diese Zahlen aushalten“, sagte der Präsident. „Wir wollen nicht unsere Ärzte töten.“

Bereits vergangene Woche hatte die Regierung verschiedene Corona-Einschränkungen in mehreren Städten wieder eingeführt. Besonders problematisch ist die Situation laut örtlichen Medien in der südwestserbischen Stadt Novi Pazar. Dort klagten Krankenhäuser Berichten zufolge über einen massiven Patientenstrom und einen Mangel an medizinischer Ausrüstung. (afp/sua)



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