Streiks legen Verkehr in Frankreich am fünften Tag in Folge lahm

Der Streik in Frankreich löste ein Verkehrschaos in Paris aus. Pendler stiegen auf Autos, E-Tretroller und Motorräder um. Neun der 16 Pariser Metrolinien blieben geschlossen, mehrere weitere liefen nur eingeschränkt. In Frankreich gehen seit Donnerstag zahlreiche Menschen gegen die von der Regierung geplante Rentenreform auf die Straße.
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Was fährt noch in der Station "Lyon" in Paris.Foto: THOMAS SAMSON/AFP via Getty Images
Epoch Times9. Dezember 2019

Am fünften Tag in Folge haben die Proteste und Streiks gegen die Rentenpläne der französischen Regierung den Verkehr in Frankreich lahmgelegt. Am Montag kam es im morgendlichen Berufsverkehr landesweit zu erheblichen Beeinträchtigungen. In Paris fuhren nur die zwei autonom betriebenen Metro-Linien. Der Verkehrsdienst Sytadin verzeichnete gegen 08.30 Uhr Staus in einer Gesamtlänge von 620 Kilometern im Großraum Paris.

Der Streik löste ein Verkehrschaos in der Hauptstadt aus. Pendler stiegen auf Autos, E-Tretroller und Motorräder um. Neun der 16 Pariser Metrolinien blieben geschlossen, mehrere weitere liefen nur eingeschränkt. Sieben von 25 Busbahnhöfen wurden zudem nach Angaben der Pariser Nahverkehrsgesellschaft RATP von Streikenden blockiert. Laut staatlicher Bahngesellschaft SNCF fuhren „zwischen 15 und 20 Prozent“ der Züge, der Bahnverkehr ins Ausland sei „stark beeinträchtigt“.

Reisende müssen sich auch in den kommenden Tagen auf erhebliche Verkehrseinschränkungen in Frankreich einstellen. Für Dienstag riefen die Gewerkschaften zu einem erneuten landesweiten Massenstreik auf.

Rentenreform soll durchgedrückt werden

In Frankreich gehen seit Donnerstag zahlreiche Menschen gegen die von der Regierung geplante Rentenreform auf die Straße. Am Donnerstag protestierten nach Behördenangaben mehr als 800.000 Menschen, die Gewerkschaft CGT zählte 1,5 Millionen Teilnehmer. Zugleich legte ein Generalstreik das öffentliche Leben weitgehend lahm. Die Proteste waren deutlich größer als jene gegen den Reformkurs von Präsident Emmanuel Macron auf dem Höhepunkt der „Gelbwesten“-Krise vor rund einem Jahr.

Premierminister Edouard Philippe will die umstrittene Rentenreform am Mittwoch erstmals im Detail vorstellen und zeigte sich zuletzt entschlossen, die Pläne weiterzuführen. „Wenn wir heute keine tiefgreifende, ernsthafte und progressive Reform vornehmen, wird morgen jemand anders eine noch viel härtere durchsetzen“, sagte der Regierungschef der Sonntagszeitung „Journal du Dimanche“.

Der Vorsitzende der Gewerkschaft CGT, Philippe Martinez, kündigte gegenüber der Zeitung an, nicht klein beizugeben, bis der Reformplan zurückgezogen werde. Am Montagnachmittag sollten Gewerkschaftsvertreter erneut mit der Regierung zu Gesprächen zusammenkommen. (afp)



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