Taiwan testete schon Einreisende aus Wuhan, bevor die Welt vom Coronavirus erfuhr

Die Entscheidung der Experten aus Taiwan auf einer Fact-Finding-Mission in Wuhan, den Kommunisten nicht zu glauben, hat sich als Schlüsselfaktor im erfolgreichen Kampf gegen das Coronavirus erwiesen. Die WHO will trotzdem nichts aus den Erfahrungen lernen.
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Am 28. Januar 2020 beten Gläubige mit Schutzmasken im Lungshan-Tempel in Taipeh.Foto: SAM YEH/AFP über Getty Images
Von 12. März 2020

Mit insgesamt gerade einmal 48 nachgewiesenen Infektionen mit dem Coronavirus, von denen mittlerweile 17 wieder genesen sind, liegt Taiwan deutlich hinter Staaten in der Region wie Südkorea oder Japan, aber auch den meisten EU-Mitgliedstaaten. Dies ist umso bemerkenswerter, als Taiwan nur 130 Kilometer vom Festland entfernt liegt. Das totalitäre Regime in Festlandchina beansprucht jedoch die Alleinherrschaft auf ganz China, inklusive der Republik China (Taiwan). Deshalb sabotiert es die Mitarbeit Taiwans in der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Der Personenverkehr zwischen der Republik China und dem Festland ist üblicherweise intensiv. Von den 23 Millionen Bürgern Taiwans leben 850 000 auf dem Festland, 404 000 arbeiten dort. Im Vorjahr besuchten in der Gegenrichtung 2,71 Millionen Touristen vom Festland die Insel. Während es unter den Einwohnern Taiwans nur 48 Corona-Fälle und ein Todesopfer gegeben hat, sind es auf dem Festland 80 790, von denen 3158 die Erkrankung nicht überlebt hatten.

Kein Mut gegenüber der Diktatur

Man könnte meinen, die Welt würde mit großem Interesse nach Taipeh blicken. Immerhin könnte man dort mehr erfahren wollen darüber, wie es der kleinen Demokratie in unmittelbarer Nähe zum Ausgangspunkt der Corona-Epidemie gelungen ist, diese im eigenen Land nicht zur Entfaltung kommen zu lassen.

Die WHO und die meisten ihrer Mitgliedstaaten hatten jedoch andere Pläne. Das Regime in Peking übt seit Jahr und Tag politischen, wirtschaftlichen und diplomatischen Druck auf internationaler Ebene bis hin zu offener Erpressung aus. Auf diese Weise will man Staaten und Institutionen zum Abbruch der Beziehungen zur Republik China (Taiwan) veranlassen. Nur wenige wagen es, sich dem totalitären Regime entgegenzustellen – Tendenz: weiter fallend. Deshalb ist Taiwan von so gut wie allen internationalen Organisationen ausgeschlossen. So auch von der WHO.

Auch deshalb durften, wie der „Tagesspiegel“ berichtet, Mediziner aus Taiwan nur per Online-Zuschaltung am 11. und 12. Februar an einem Fachforum zum Umgang mit dem Coronavirus in Genf teilnehmen. Über sonstige WHO-Konferenzen setzte man Experten von der Insel nicht einmal in Kenntnis.

Taiwan gilt in WHO-Dokumenten immer noch als „Hochrisikogebiet“

Vielmehr weisen offizielle Dokumente der WHO Taiwan als Hochrisikogebiet aus, weil darin keine Unterscheidung zwischen der Insel und dem totalitär regierten Festland stattfindet. Auf WHO-Einschätzungen gestützte Reisebeschränkungen gegen chinesische Staatsbürger, die zahlreiche Staaten erlassen haben, gelten somit auch für Bürger Taiwans. WHO-Informationen, Mittel für Hilfsprogramme und selbst Daten der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) müsste Taipeh auf dem Umweg über Peking anfordern. Immerhin ist Taiwan ja auch kein UNO-Mitglied.

Dabei hat Taiwan, das seit der SARS-Krise 2003 unter Federführung seines damals gegründeten „Nationalen Gesundheits-Kommando-Zentrums“ (NHCC) einen sorgfältigen und vielschichtigen Krisenplan erarbeitet hatte, nicht nur bereits früh die Gefahr erkannt, sondern auch umgehend reagiert.

Wie „NBC News“ berichtet, hatte sich auf der Insel schon Ende Dezember des Vorjahres herumgesprochen, dass sich eine „schwere Lungenkrankheit“ in der Provinz Wuhan ausbreite. In einem Interview mit dem unabhängigem chinesischsprachigen TV-Sender NTD aus New York sprach Dr. Zhou Yanhong, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Institut für Infektionskrankheiten und Impfstoffe der Nationalen Gesundheitsinstitute in Taiwan, über die Strategie. Er erklärte, dass das Ministerium für Gesundheit und Wohlfahrt bereits am 27. Dezember 2019 mit der frühzeitigen Vorbereitung gegen die später als Coronavirus identifizierte Infektionskrankheit begann, nachdem 27 bestätigte Fälle im Festland China bekannt geworden waren.

Taiwan testete schon, als erste Meldung bei WHO einging

Während es bis 31. Dezember dauerte, ehe das Regime in Peking die WHO über diese verdächtige Erscheinung in Kenntnis setzte, hatte Taiwans Seuchenschutzzentrum bereits angeordnet, jeden aus Wuhan anreisenden Fluggast zu testen. Beamte aus Taipeh bestiegen Flugzeuge, um Passagiere auf Direktflügen von Wuhan auf Fieber und Lungenentzündungssymptome zu untersuchen, noch bevor diese das Flugzeug in Taipeh verlassen konnten.

Zudem machte man sich daran, alle in den Wochen zuvor von dort eingereisten Personen im Land aufzuspüren und ebenfalls auf entsprechende Auffälligkeiten zu testen. Später verknüpfte man die Krankenversicherungs-Datenbank mit jenen der Einwanderungs- und der Zollbehörden, um Reisehistorien nachvollziehen und Verdachtsfälle besser mithilfe von Big-Data-Anwendungen identifizieren zu können. Es soll nicht länger als einen Tag in Anspruch genommen haben, ein solches System aufzubauen und funktionsfähig zu machen.

Trotz der angespannten Beziehungen zum Regime in Peking richtete man am 6. Januar eine Anfrage auf Durchführung einer Fact-Finding-Mission dorthin. Die kommunistische Führung gestattete es Tage später einem Expertenteam aus Taiwan, am 10. Januar das Festland zu bereisen und am 12. an der gemeinsamen Mission in Wuhan teilzunehmen.

„Übertragung von Mensch zu Mensch nur beschränkt möglich“

Die Ärzte und Experten aus Taiwan misstrauten den Kommunisten – und zeigten damit den richtigen Riecher. „Sie ließen uns all das nicht sehen, was wir nicht sehen sollten, aber unsere Experten ahnten, dass sich hier etwas zusammenbraute, was einen nicht optimistisch stimmen konnte“, erklärte Regierungssprecher Kolas Yotaka gegenüber NBC News.

Taiwanesische Experten fragten chinesische Kollegen in Wuhan, ob es möglich sei, dass sich das Virus, mit dem man es dort offenbar zu tun hatte, vom Menschen zum Menschen übertragen könne. Die Antwort: „Die Übertragung von Mensch zu Mensch sei nur beschränkt möglich.“ Diesen Angaben haben die taiwanesischen Experten nicht geglaubt.

„Unsere Experten waren, was die Frage betrifft, ob diese Zusicherung glaubwürdig sei, zu einem definitiven Nein gekommen. Es handelte sich nach unserer Einschätzung bestimmt um eine Übertragung von Mensch zu Mensch. Wir hatten uns zu diesem Zeitpunkt auch bereits auf die Übertragung von Mensch zu Mensch als die wahrscheinlichste Form der Weiterverbreitung festgelegt“, sagte Dr. Zhou Yanhong im Interview mit NTD.

Umfassende Tests auf 26 Viren – auch das Coronavirus

Kurz nachdem das Team nach Taiwan zurückgekehrt war, forderte die taiwanesische Regierung die lokalen Krankenhäuser dazu auf, Inspektionen durchzuführen und Fälle über ähnliche Krankheiten zu melden. Diese Veranlassung sollte Behörden helfen, infizierte Personen frühzeitig zu identifizieren, aufzuspüren und alle Beteiligten zu isolieren, um zu verhindern, dass sich das Virus in ihrer Gemeinde verbreitet.

All dies geschah, bevor Taiwans erster Coronavirus-Fall am 21. Januar bestätigt wurde. Dass Taiwan so eine schnelle Reaktion gelungen war, überraschte andere Länder.

Dr. Zhou Yanhong sagte, dass die Epidemieprävention auf der Insel als gemeinsamer Kampf angesehen werde. Taiwans Behörden und Bürger arbeiteten zusammen, um gegen die Epidemie zu kämpfen. Die tatkräftige Unterstützung und Beteiligung aufseiten der Bevölkerung haben dazu beigetragen, dass Taiwan den Kampf gegen die Epidemie gewinnen konnte.

Am 23. Januar 2020 kündigte die Provinzverwaltung Wuhan die Abriegelung der Stadt an. Dieser Schritt wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als „notwendige und verantwortliche Maßnahme“ gelobt. Taiwans Experten hatten eine andere Meinung darüber.

Taiwan ging von Vertuschungsabsicht aus

Michael Ming-Chiao Lai, Wissenschaftler der Taiwan Academia Sinica und als „Vater des Coronavirus“ bekannt, sagte in einem exklusiven Interview mit dem „Vision Magazine“ aus Taiwan, dass das totalitäre chinesische KP-Regime nicht glaubwürdig sei. Allein die Abriegelung der Stadt Wuhan ließe darauf schließen, dass die tatsächliche Ausbreitung der Epidemie schon deutlich weiter fortgeschritten sein musste.

„Am Tag der Abriegelung von Wuhan gab es bereits 571 bestätige Fälle in ganz Festlandchina“, erklärte Michael Ming-Chiao Lai. „Also konnte man sich vorstellen, dass die Virus-Lage vor Ort sehr ernst sein musste. Nur wurde gegenüber der Öffentlichkeit noch nichts dergleichen verkündet.“

Insgesamt testete Taiwan Verdachtsfälle auf 26 unterschiedliche Viren, unter anderem SARS oder MERS. Bei positiv getesteten Personen wurde entschieden, ob häusliche Quarantäne ausreichen würde oder ein Krankenhausaufenthalt nötig wäre.

Personen mit niedrigem Risiko, also solche, die nicht in besonders stark vom Coronavirus heimgesuchte Gegenden gereist waren, wurden mittels SMS mit einem Formular versorgt, das sie ausfüllen konnten, um an den Grenzen schneller abgefertigt werden zu können. Diejenigen, die Risikogebiete besucht hatten, wurden unter Quarantäne in ihren eigenen vier Wänden gestellt. Die Überwachung ihrer Mobilfunkdaten sollte sicherstellen, dass sie über die Inkubationszeit hinweg auch zu Hause blieben.

Seit 2003 an 124-Punkte-Liste gearbeitet

Neben einer präzisen Vorbereitung und einem Verzicht auf Blauäugigkeit gegenüber dem Regime der KPCh waren es mehrere Eckpunkte, deren Beachtung Taiwan seine Erfolge im Kampf gegen die Epidemie gesichert hatten.

Die Maßnahmen liefen alle in einem Kommandozentrum zusammen und wurden von dort aus veranlasst und kontrolliert. Insgesamt hatte man seit 2003 eine 124-Punkte-Liste ausgearbeitet, um die öffentliche Gesundheit vor Seuchen zu schützen – und diese in akribischer Weise und unter Koordinierung mit Ministerien und Regierungsbehörden abgearbeitet.

Es wurden schnell und konsequent Maßnahmen getroffen und umgesetzt – etwa ein Einreiseverbot für Personen, die aus Wuhan ins Land kommen wollten. Dieses galt schon ab 26.1., womit Taiwan das erste Land der Welt war, das einen solchen Schritt getan hatte. Später wurde die Maßnahme auf fast alle größeren chinesischen Städte ausgeweitet und es durften nur noch Bürger Taiwans von dort aus einreisen.

Ein weiterer entscheidender Schritt war die Anwendung von Big-Data-Systemen und die Nutzung der Chancen, die aus Digitalisierung und Vernetzung erwuchsen. Zugleich wurden Verstöße gegen Meldepflichten einschlägiger Symptome mit empfindlichen Geldbußen belegt.

Bevölkerung mit ins Boot geholt

Zudem hat die Regierung rechtzeitig für einen angemessenen Bestand an Schutzmasken und anderem Equipment Sorge getragen, das der Bevölkerung zeitnah und in ausreichender Weise zur Verfügung gestellt werden konnte. Durch diese Vorsorge und eine aktive und transparente Informationspolitik konnte Panik verhindert werden und die Bevölkerung entwickelte Vertrauen dahingehend, dass die Regierung das Problem im Griff habe.

Last but not least hat sich die Bevölkerung auch selbst aktiv am Kampf gegen die Seuche beteiligt, etwa durch Einhaltung der Hygienestandards, Messungen der Körpertemperatur von Kindern durch ihre Eltern oder von Angestellten am Arbeitsplatz. Dies ging zum Teil auch mithilfe digitaler Technik vonstatten, etwa mittels Wärmekamera.



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