Trump kritisiert das Verhalten von US-Virenexpertin Birx – „Hohe Corona-Zahlen durch millionenfache Tests“

US-Präsident Donald Trump hat die kürzlich getätigten Äußerungen der Koordinatorin des Wuhan-Virus-Krisenstabs des Weißen Hauses, Deborah Birx, öffentlich kommentiert.
Titelbild
US-Präsident Donald Trump.Foto: Evan Vucci/AP/dpa/dpa
Epoch Times3. August 2020

Trump bezeichnete das Verhalten von Birx am Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter als „jämmerlich“, nachdem die Virenexpertin nach Kritik der Vorsitzenden des Repräsentantenhauses vor einer weiteren Ausbreitung des Wuhan-Virus gewarnt hatte. Der Präsident warf der Medizinerin vor, sie habe sich von Oppositionsführerin Nancy Pelosi zu ihren Aussagen verleiten lassen.

Die demokratische Vorsitzende des Repräsentantenhauses hatte am Wochenende Zweifel an Birx‘ Unabhängigkeit geäußert: Trump verbreite Falschinformationen über das Virus, und Birx sei vom Präsidenten ernannt worden, sagte Pelosi. „Deswegen habe ich kein Vertrauen, nein.“

Trump twitterte daraufhin am Montag, Pelosi habe „furchtbare Dinge“ über Birx gesagt, weil diese „zu positiv eingestellt war zu dem sehr guten Job, den wir machen“. „Um Nancy zu kontern, hat Deborah auf den Köder angebissen und uns angegriffen. Jämmerlich!“

Trump kritisiert Medien und Experten für Falschdarstellung der Corona-Krise

Birx äußert sich für gewöhnlich in der Öffentlichkeit zurückhaltender als Taskforce-Kollege Anthony Fauci, der mit Warnungen vor einer weiteren Ausbreitung des Wuhan-Virus regelmäßig für Aufsehen sorgt. Am Sonntag sprach Birx aber im Sender CNN von einer „neuen Phase“ der Pandemie in den USA. Die ländlichen Regionen seien inzwischen von dem Virus genauso bedroht wie die Großstädte.

Das Virus habe sich „außerordentlich weit“ ausgebreitet, sagte Birx. „An alle, die in einer ländlichen Gegend leben: Sie sind nicht immun oder sicher vor diesem Virus.“

Trump kritisiert Medien und Experten immer wieder, die Corona-Krise schlimmer darzustellen, als sie in Wirklichkeit sei, um ihm politisch zu schaden. Kritiker werfen dem Präsidenten dagegen vor, das Ausmaß der Krise kleinzureden.

Trump: „Wir haben mehr Fälle, weil wir weit mehr Tests durchgeführt haben“

So ging er auf Twitter zu Aussagen eines Mitgliedes der Wuhan-Virus-Taskforce – Anthony Fauci – ein. Dieser erklärte in einer öffentlichen Pressekonferenz.

Dr. Fauci erklärte bei der Presekonferenz, warum in den USA weiterhin ein Anstieg der Corona-Fälle zu verzeichnen ist, während in den europäischen Ländern ein starker Rückgang zu verzeichnen ist.

Fauci erklärt dort, dass die meisten europäischen Länder ihre Wirtschaft zu 95% stillgelegt haben, während die USA ihre Wirtschaft funktionell nur zu 50% stillgelegt haben.

„Falsch“, kommentiert Trump bei Twitter. „Wir haben mehr Fälle, weil wir weit mehr Tests durchgeführt haben als jedes andere Land, nämlich 60.000.000. Wenn wir weniger getestet hätten, gäbe es weniger Fälle. Wie haben Italien, Frankreich und Spanien abgeschnitten? Jetzt gibt es in Europa traurigerweise ein Aufflackern“, so Trump.

4,6 Mio. Corona-Infizierte auf 330 Mio. Einwohner

Seit Beginn der Wuhan-Lungenseuche-Pandemie haben sich in den USA nach Angaben der durch die Bill Gates Stiftung mit über 20 Millionen US-Dollar geförderten Johns-Hopkins-Universität mehr als 4,6 Millionen Menschen mit dem KPCh-Virus angesteckt, rund 155.000 Menschen starben an den Folgen der Infektion. In den USA leben rund 330 Millionen Menschen.

Trump drängt seit Monaten auf eine rasche Lockerung der Corona-Beschränkungen. Er will damit die Wirtschaft wieder in Gang bringen.

Der Chef der Notenbank von Minneapolis, Neel Kashkari, sieht dies anders. Er warnte am Wochenende, eine zu rasche Lockerung würde der Wirtschaft schaden. Für eine Rückkehr zur Normalität müsse die Pandemie unter Kontrolle gebracht werden, sonst werde es immer weitere Ausbrüche mit schweren wirtschaftlichen Folgen geben, sagte Kashkari im Sender CBS. (afp/er)



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