Trump will sich in Davos auch mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen treffen

Nahost-Krise und die Lage der Weltwirtschaft: Auf Donald Trump warten in Davos wichtige Themen. Hinter verschlossenen Türen will er sich auch mit Pakistans Regierungschef Imran Khan und dann EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen treffen.
Epoch Times21. Januar 2020

Mit einer Rede von US-Präsident Donald Trump begann heute offiziell die 50. Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos. Auch der Gründer des Weltwirtschaftsforums, Klaus Schwab, sowie Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga wurden am Vormittag auf der Bühne erwartet.

Im Mittelpunkt des Treffens in den Schweizer Alpen stehen der Kampf gegen den Klimawandel sowie geopolitische Krisen etwa im Nahen Osten und in Libyen.

Livestream der Rede des US-Präsidenten im Original:

Trump wird in Davos unter anderem Iraks Staatschef Barham Salih sowie den Präsidenten der kurdischen Autonomiegebiete, Nechirvan Barsani, treffen.

Das Verhältnis des Iraks mit den USA war im Januar ins Wanken geraten, nachdem US-Kräfte bei einem Luftangriff in Bagdad Irans Top-General Ghassem Soleimani getötet hatten.

Das irakische Parlament forderte die Regierung daraufhin auf, die derzeit rund 5000 dort stationierten US-Soldaten des Landes zu verweisen. Trump dürfte in seinen Gesprächen darauf setzen, die Spannungen aus dem Weg zu räumen und die Iraker für den gemeinsamen Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu gewinnen.

Zudem will sich Trump hinter verschlossenen Türen auch mit Pakistans Regierungschef Imran Khan und dann EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen treffen. Dabei dürfte es wohl auch um den Handelskonflikt zwischen der Europäischen Union und den USA gehen – hier droht Trump mit Strafzöllen auf Autoimporte aus der EU.

Darüber hinaus sucht Trump in Davos auch den Austausch mit den Chefs großer Unternehmen. „Ich werde die wichtigsten Unternehmensführer der Welt treffen“, hatte Trump angekündigt. Er will Davos auch dafür nutzen, um für Investitionen in den USA zu werben, um die „boomende“ Wirtschaft noch weiter anzukurbeln.

Trump trifft Unternehmensführer

„Wir wollen, dass diese Unternehmensführer alle in die Vereinigten Staaten kommen“, so Trump. Kurz vor seiner Abreise twitterte er, er werde weitere Hunderte Milliarden Dollar zurück in die USA bringen. „Wir sind jetzt bei WEITEM die NUMMER EINS im Universum.“

Erwartet wird, dass Trump sich in seiner Eröffnungsrede die Börsenrekorde und die niedrige Arbeitslosenquote in den USA erwähnen wird.

Als wahrscheinlich gilt zudem, dass er auf die jüngsten Erfolge in den Handelskonflikten verweisen wird, denn vergangene Woche besiegelte er ein erstes Teilabkommen mit China.

Greenpeace-Chefin fordert Klimafragen zu berücksichtigen

Greenpeace-Chefin Jennifer Morgan forderte die Konzernchefs in Davos auf, in Klimafragen nicht vor Trump einzuknicken. Sie hoffe, dass die Manager „dieses Mal ein wenig tiefer in ihre Seele gucken und überlegen, was sie dort sagen“, sagte Morgan der Deutschen Presse-Agentur.

„Die Konzernchefinnen und -chefs dort haben die Verantwortung, Klartext mit ihm zu reden.“ Sie müssten in eine aktive Rolle schlüpfen, „damit Menschen wie Trump verstehen, dass sie isoliert sind“.

Auch Greta Thunberg ist mit dabei. Zu einem Treffen von Trump mit Thunberg wird es mit ziemlicher Sicherheit in Davos nicht kommen. Auch Angela Merkel wird Trump nicht begegnen: Wenn er am Mittwoch abreist, ist die Bundeskanzlerin noch nicht da.

Ebenfalls am Dienstag spricht der chinesische Vizeministerpräsident Han Zheng (14.15 Uhr). Bereits am Morgen (8.30 Uhr) will sich Thunberg in einer Diskussionsrunde zum Klimawandel äußern. Später nimmt die 17-jährige Schwedin an einer weiteren Debatte teil.

Insgesamt diskutieren 3000 Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft bis zum Freitag in Davos über Lösungen für internationale Probleme.

Davos-Motto: Solidarische und nachhaltige Wirtschaft

Die Tagung steht in diesem Jahr unter dem Motto „Stakeholder für eine solidarische und nachhaltige Welt“. Aus Deutschland werden außer Merkel, die an diesem Donnerstag in Davos eine Rede hält, mehrere Minister und Konzernchefs erwartet.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze forderte klimafreundliche Investitionen. „Auf dem Weg in eine klimaneutrale Weltwirtschaft sind alle gefragt“, sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag).

Die Finanzwirtschaft müsse in ihrem eigenen Interesse ein wichtiger Verbündeter für den Klimaschutz werden, betonte Schulze. Dafür sei ein gemeinsames Verständnis nötig, „welche Investitionen klimaverträglich sind und welche nicht“.

Zu größeren Anstrengungen beim Klimaschutz rief Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) die internationale Gemeinschaft auf. „Der Klimawandel ist die Überlebensfrage der Menschheit. Deshalb müssen gerade die Wohlhabenden beim Klimaschutz vorangehen“, sagte Müller dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Dienstag). (dpa/nh)



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