Türkei verurteilt Gedenktag in Frankreich für Völkermord an den Armeniern

Die Türkei hat die Entscheidung von Frankreichs Staatschef scharf verurteilt, den 24. April zum "nationalen Gedenktag für den Völkemord an den Armeniern" zu machen.
Titelbild
Gefangene Armenier 1915Foto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times6. Februar 2019

Die Türkei hat die Entscheidung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron scharf verurteilt, den 24. April zum „nationalen Gedenktag für den Völkemord an den Armeniern“ zu machen.

Die Türkei verurteile jeden Versuch Macrons, „historische Ereignisse zu einer politischen Frage“ zu machen, erklärte der Präsidentensprecher Ibrahim Kalin am Mittwoch. Die Bezeichnung eines „armenischen Genozids“ sei eine „politische Lüge“.

Sie habe keine „rechtliche Grundlage“ und widerspreche der „historischen Realität“, erklärte der Sprecher von Präsident Recep Tayyip Erdogan. „Niemand kann unsere Geschichte beschmutzen.“

Die Türkei wehrt sich seit jeher gegen die Einstufung der Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich während des Ersten Weltkriegs als „Völkermord“. Nach armenischen Angaben wurden dabei 1,5 Millionen Menschen getötet.

Frankreich war einer der ersten Staaten Europas, der die Ereignisse als „Völkermord“ anerkannte. Am Dienstag kündigte Macron bei einem Treffen mit Mitgliedern der armenischen Gemeinde in Paris an, den 24. April, an dem die Armenier weltweit der Massaker gedenken, fortan als nationalen Gedenktag zu begehen. „Frankreich ist zuallererst das Land, das weiß, sich der Geschichte zu stellen“, sagte Macron.

Die Türkei bestreitet zwar nicht, dass hunderttausende Armenier nach 1915 getötet wurden, doch handelte es sich dabei nach türkischer Darstellung nicht um einen gezielten Völkermord an der armenischen Minderheit. Vielmehr seien in den Wirren des Krieges, als russische Truppen große Teile von Ostanatolien eroberten, sowohl Armenier als auch Türken und Kurden Hunger, Seuchen und Massakern zum Opfer gefallen. (afp)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion