UNO: „Die Wissenschaft gehört uns“

Um eine „bessere, integrativere, friedlichere und harmonischere Welt“ zu errichten, geht die UNO Allianzen mit Social-Media-Firmen und dem Weltwirtschaftsforum ein. Statements zum Thema „Bekämpfung von Desinformation“.
Melissa Fleming leitet die Kommunikationsabteilung der Vereinten Nationen (UNO).
Die Amerikanerin Melissa Fleming leitet die Kommunikationsabteilung der UNO. Mit Äußerungen bei einer Veranstaltung des Weltwirtschaftsforums (WEF) machte sie kürzlich auf sich aufmerksam. Foto von 2014.Foto: Andreas Solaro/AFP via Getty Images
Von 30. Oktober 2022

Was unternehmen die Vereinten Nationen, um Inhalten im Netz, die die Organisation als Falsch- und Desinformation bewertet, zu begegnen? – In einer Talkrunde des Weltwirtschaftsforums (WEF) Ende September erklärte die Chefin der Abteilung für globale Kommunikation, Melissa Fleming, dass die UNO in dieser Hinsicht das Heft mehr in die Hand genommen habe und welche Strategien in der Pandemie verfolgt wurden.

Schockiert sei man beispielsweise über die Ergebnisliste der Suchmaschine von Google für den Suchbegriff „Klimawandel“ gewesen. Nachdem festgestellt worden war, dass sie „unglaublich verzerrte Informationen“ als erste anzeigte, sei man eine Partnerschaft mit dem Technologieriesen eingegangen. Das Resultat: Jetzt „erhalten Sie ganz oben in Ihrer Suche alle möglichen UN-Ressourcen“, beschrieb Fleming das Ergebnis der Zensurmaßnahmen durch den Tech-Riesen, dem Inhalte anderer zum Opfer gefallen sein müssen.

Welche Inhalte dabei propagiert werden, zeigt ein Blick auf die Website der UNO und des Weltklimarates. Die Organisation geht trotz offener wissenschaftlicher Fragen fest von einem menschengemachten Klimawandel und einer „Klimakrise“ aus. Davon werden für Wirtschaft und Gesellschaft weltweit einschneidende Maßnahmen abgeleitet.

Welchen Anspruch die Vereinten Nationen in Wissenschaftsfragen haben, erklärte Fleming so: „Die Wissenschaft gehört uns und wir sind der Meinung, dass die Welt sie kennen sollte, und die Plattformen selbst tun das auch.“

Herausforderung Pandemie

Die Corona-Pandemie sei eine Herausforderung für die UNO gewesen. Einerseits habe man von der Welt „Dinge, die ihr sehr unangenehm waren“ verlangt, andererseits seien die Internetnutzer aufgrund der schieren Anzahl an Informationen verwirrt, überfordert und ängstlich gewesen. Akteure aus der Impfszene hätten die Angst der Menschen ausgenutzt und Desinformationen verbreitet. Kurz, man habe eine „Kommunikationskrise“ oder „Infodemie“ erlebt.

Fleming fordert, im Internet dort präsent zu sein, wo es „Desinformation“ gibt: „Wir müssen herausfinden, wo die Menschen suchen, und als erste dort sein, (…) mit Inhalten, die in ansprechender Form produziert werden, die sich digital gut verbreiten lassen und in den sozialen Medien und auch in anderen Sprachen funktionieren.“

Die Organisation habe die nationalen Länderbüros auf der ganzen Welt damit beauftragt, die grundlegenden Botschaften in Bezug auf die Gesundheitsberatung und die Wirksamkeit und Sicherheit der Impfstoffe zu verbreiten.

Ein Projekt sei der Einsatz von Influencern mit großen Fangemeinden gewesen. Diese seien „viel vertrauenswürdiger als die Vereinten Nationen“, sagte sie. Bei einem weiteren Trusted-Messenger-Projekt namens „Team Halo“ seien Wissenschaftler und einige Ärzte auf der ganzen Welt darin geschult worden, ihre Inhalte auf der chinesischen Videoplattform TikTok zu präsentieren „und TikTok hat mit uns zusammengearbeitet.“ Die Aktion sei gut angenommen worden und einige Wissenschaftler seien praktisch zu „nationalen Medienberatern“ geworden.

Auf welcher Basis Inhalte als Desinformation eingestuft werden, darüber wurde in der Talkrunde „Bekämpfung von Desinformation“ nicht gesprochen – offenbar bestand darüber Einigkeit. Die Vereinten Nationen und das Weltwirtschaftsforum sind 2019 eine strategische Partnerschaft eingegangen.

Dieser Artikel erschien zuerst in der Epoch Times Wochenzeitung, Ausgabe Nr. 68, vom 29. Oktober 2022.



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