US-Marine hebt Corona-Impfpflicht für Soldaten auf

Nachdem bereits Tausende US-Marinesoldaten wegen Corona-Impfverweigerung aus dem Dienst entlassen wurden, sollen nun die Leitlinien in Bezug auf die Impfung geändert werden.
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Ein US-Marineoffizier trägt ein Gewehr, während er mit einer Überwachungsschicht auf dem Flugdeck der USS Kearsarge fortfährt.Foto: Omar Marques/Getty Images
Von 17. Februar 2023

Die US-Marine wird den Corona-Impfstatus von Marinesoldaten nicht mehr berücksichtigen, wenn sie über deren Einsätze entscheidet. Dies geht aus einer neuen militärischen Leitlinie der Seestreitkräfte hervor, die diese Woche veröffentlicht wurde. Die aktualisierte Anweisung kommt, kurz nachdem der US-Kongress die Corona-Impfpflicht des US-Militärs als Teil des 858 Milliarden Dollar schweren nationalen Verteidigungshaushalts für 2023 aufgehoben hat.

Biden unterzeichnete den nationalen Verteidigungshaushalt im Dezember. Verteidigungsminister Lloyd Austin hob die Corona-Impfung offiziell im Januar auf.

„Befehlshaber sollten sich von medizinischen Dienstleistern zur medizinischen Einsatzfähigkeit des Personals beraten lassen, um Entscheidungen über den Einsatz und andere operative Aufgaben zu treffen“, heißt es in den neuen Leitlinien. „Der COVID-19-Impfstatus darf bei der Beurteilung der Eignung eines einzelnen Soldaten für einen Einsatz oder eine andere operative Mission keine Rolle spielen. (…) Unter keinen Umständen darf ein Kommandeur anordnen, dass ein Mitglied der Marine die COVID-19-Impfung erhält.“

In der alten Anweisung war vorgeschrieben, dass der Corona-Impfstatus der Soldaten vor dem Einsatz überprüft werden muss.

Kein Unterschied zwischen Geimpften und Nicht-Geimpften

In den aktualisierten Leitlinien vom Donnerstag heißt es jetzt: „Die Befehlshaber behalten die Befugnis, jederzeit und auf jede Art und Weise Gesundheitsschutzmaßnahmen zu ergreifen, die sie zur Unterstützung der operativen Sicherheit und Effektivität für notwendig erachten, und gegebenenfalls die Bewegungsfreiheit von Militärangehörigen einzuschränken, um die Quarantänevorschriften des Gastlandes einzuhalten.“

Darüber hinaus wird darauf hingewiesen, dass leitende Angehörige der Marine weiterhin die Risiken für Einsätze und einzelne Matrosen bewerten sollen.

„Befehlshaber auf allen Ebenen sind angewiesen, den operativen Einsatz mit der Gesundheit und Sicherheit ihrer Einheiten in Einklang mit den aktuellen Gesundheitsvorschriften des US-Verteidigungsministeriums zu bringen“, heißt es in dem Leitfaden.

Es wird auch darauf hingewiesen, dass Marinesoldaten, die nicht gegen COVID-19 geimpft sind, bei der Einreise in Länder, in denen Corona-Bestimmungen wie Quarantäne gelten, Beschränkungen unterworfen sein können. In solchen Fällen sollen die Kommandeure sicherstellen, dass die Matrosen die dortigen Anforderungen erfüllen.

„Die Navy-Oberkommandeure für die weltweiten Einsatzgebiete werden alle Quarantänevorschriften des Gastlandes, die die Gesundheitspolitik der USA infrage stellen könnten, im Voraus bewerten und festlegen“, heißt es in den Leitlinien weiter.

Der Leitfaden stellt klar, dass es keinen Unterschied mehr zwischen geimpften und nicht geimpften Marinesoldaten gibt. Einzelne Fälle von COVID-19 müssen auch nicht mehr gemeldet werden, obwohl medizinische Evakuierungen, Krankenhausaufenthalte und Todesfälle im Zusammenhang mit Pandemien oder Infektionskrankheiten weiterhin gemeldet werden müssen.

Nach Angaben des United States Naval Institute (USNI) hat die Marine insgesamt 2.096 Matrosen entlassen, weil sie sich nicht gegen COVID-19 impfen lassen wollten. 1.664 von ihnen waren dabei im aktiven Dienst.

Was passiert mit den entlassenen Nichtgeimpften?

An anderer Stelle zeigen die neuesten Daten des US-Marinekorps, dass 3.717 Marinesoldaten zum 1. Dezember 2022 wegen einer Corona-Impfverweigerung entlassen wurden. Davon waren 1.861 Soldaten im aktiven Dienst (Stand 15. Dezember 2022).

Die neuen Leitlinien geben keine Auskunft darüber, ob sie Marinesoldaten, die zuvor wegen der Nichtimpfung mit dem COVID-19-Impfstoff entlassen wurden, wieder eingestellt werden.

Die Biden-Regierung hat regelmäßig für die Corona-Impfung von Militärangehörigen geworben und dabei auf die Notwendigkeit eines verstärkten Schutzes gegen COVID-19 hingewiesen. Viele Experten haben jedoch eingeräumt, dass die Corona-Impfstoffe die Übertragung des Coronavirus nicht wirklich verhindern, nur wenig Schutz vor einer Infektion bieten und nur einen schwachen Einfluss auf schwere Krankheitsverläufe haben.

Die US-Gesundheitsbehörde (Centers for Disease Control and Prevention, CDC) erklärte nach einer Studie mit der Delta-Variante des neuartigen Coronavirus, dass die natürliche Immunität einen stärkeren Schutz bietet als die Corona-Impfungen.

Die Biden-Regierung scheint jetzt einen Übergang in eine entspanntere Phase der Corona-Maßnahmen zu vollziehen. Geraume Zeit zuvor hat US-Präsident Joe Biden noch die Corona-Krise als „Pandemie der Ungeimpften“ bezeichnet und eine strikte Corona-Politik mit restriktiven Maßnahmen verfolgt.

Biden gab Ende Januar bekannt, dass der Corona-Notstand und der nationale Notstand am 11. Mai aufgehoben werden. Von da an müssen Amerikaner, die sich Corona-Tests und Corona-Behandlungen unterziehen wollen, selbst für die Kosten aufkommen. Im September 2021 sollen noch 80 Millionen US-Amerikaner ungeimpft gewesen sein.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „US Navy Lifts COVID-19 Vaccine Mandate for Sailor Deployment“ (deutsche Bearbeitung er)



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