USA warnen Nato-Partner Türkei vor „falscher Richtung“

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Russische Soldaten gehen am 23. Oktober 2019 an einem russischen gepanzerten Militärpolizeifahrzeug in der nordöstlich-syrischen Stadt Kobane vorbei, auch bekannt als Ain al-Arab, entlang der Grenze zur Türkei im Norden des Aleppo-Regimes. Russische Streitkräfte in Syrien sind heute auf die Grenze zur Türkei aufgebrochen, um sicherzustellen, dass sich kurdische Kämpfer zurückziehen.Foto: AFP über Getty Images
Epoch Times24. Oktober 2019

Vor dem Treffen der Nato-Verteidigungsminister haben die USA den Bündnispartner Türkei wegen der Militäroffensive in Syrien und der Anlehnung an Russland kritisiert. Ankara bewege sich mit Blick auf die Nato „in die falsche Richtung“, sagte Verteidigungsminister Mark Esper am Donnerstag in Brüssel. Mit der Offensive in Nordsyrien gegen die Kurden habe die Türkei „uns in eine schreckliche Lage gebracht“. Das Vorgehen sei „ungerechtfertigt“.

Esper kritisierte, dass Ankara auch „näher an Russland rückt“. Ziel der Nato-Partner müsse es jetzt sein, die Partnerschaft mit der Türkei wieder zu stärken, sagte er bei einer Veranstaltung des German Marshall Fund in Brüssel. Ankara müsse wieder „der verlässliche Alliierte der Vergangenheit“ werden.

Die Türkei und Russland hatten am Dienstag einen koordinierten Militäreinsatz in Nordsyrien ausgehandelt. Dabei wird der Norden Syriens in verschiedene Zonen aufgeteilt, die teils gemeinsam überwacht werden und teils von Russland mit seinem syrischen Verbündeten. Die Türkei stoppte daraufhin ihre Militäroffensive, US-Präsident Donald Trump kündigte die Aufhebung aller US-Sanktionen wegen des türkischen Militäreinsatzes an.

Die Stimmung in der Nato gegenüber der Türkei hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich verschlechtert. Auf Verärgerung stößt dabei auch der Kauf des russischen Luftabwehrsystems S-400, was eine Annäherung Erdogans an Moskau zu signalisieren scheint. Die Nato befürchtet, dass durch die Stationierung russische Experten Informationen über Waffensysteme der westlichen Militärallianz erhalten.

Esper verteidigte zugleich den Abzug der US-Soldaten aus Nordsyrien, die dem Start der türkischen Militäroffensive gegen die Kurdenmiliz YPG in der Region vorausging. Dies habe in der Angriffszone „weniger als 50 Soldaten“ seines Landes betroffen, sagte der US-Verteidigungsminister. Er habe die Soldaten „nicht zwischen eine über 15.000 Mann starke türkische Armee“ und ihre verbündeten Einheiten stellen und „ihre Leben gefährden“ wollen.

Es sei auch nicht in Frage gekommen, aus der Luft „einen Nato-Alliierten anzugreifen“, um die türkische Offensive zu stoppen, sagte Esper weiter. „Das ist einfach nicht machbar.“

Esper betonte, die Partnerschaft der USA mit der YPG sei „noch immer gut“. Die USA hätten mit der Miliz im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zusammengearbeitet. Washington habe aber nicht versprochen, „einen kurdischen Staat zu errichten“. (afp)



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