Video: „Ich war erst 14 …“ – Jesidenmädchen Aschwak Talo begegnet im Irak-TV ihrem IS-Vergewaltiger

Es ist ein trauriges Video: Er war in Ketten gelegt, als er ihr gegenüberstand. Sein Blick war auf den Boden gerichtet. Mit bewegter Stimme und Tränen in den Augen stand die 19-Jährige vor laufender Kamera ...
Titelbild
Jesidisches Mädchen trifft im Irak-TV auf ihren IS-Vergewaltiger.Foto: Screenshot Youtube/welt.de
Epoch Times4. Dezember 2019

Sie war 14, als sie vom IS verschleppt und an einen ihrer Terror-Brüder verkauft wurde, als Sex-Sklavin. Als sie ihn wieder traf, war sie 19. Die Dinge hatten sich inzwischen geändert. Der Iraker war nun Gefangener, wie in dem Video zu sehen ist. Sie kam aus Deutschland extra angereist. Eine unglaublich mutige junge Frau und eine erschütternde Begegnung, arrangiert und live im irakischen Fernsehen gezeigt und jetzt auf :

„Ich war erst 14 …“

Die „Welt“ berichtet: „Heb deinen Kopf“, so die 19-Jährige zu dem Mann, der beständig zu Boden blickt. „Warum?“, fragt sie, während Tränen in ihre Augen steigen, ihre Stimme bricht: „Ich war erst 14 Jahre alt, als du mich vergewaltigt hast.“ Immer noch blickt der Mann zu Boden, fast regungslos. „Du hast mir alles genommen, wovon ich geträumt habe.“ Nach eineinhalb Minuten bricht das Mädchen vor laufender Kamera erschöpft zusammen.

Im Begleittext des Videos, das nach Angaben der „Welt“ das Logo des irakischen Geheimdienstes trägt, ist zudem von „den schrecklichsten physischen und psychischen Verletzungen“ die Rede, denen die damals 14-Jährige ausgesetzt gewesen sei. Nach rund drei Monaten bei dem Mann konnte sie im Oktober 2014 fliehen.

Deutschland: Ein Gefühl der Unsicherheit

Im Jahr 2015 kam Aschwak Talo im Rahmen eines Rettungsprogramms für jesidische Frauen nach Deutschland, wo sie mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder in Schwäbisch Gmünd lebte. 2018 glaubte das Mädchen, ihrem Vergewaltiger in Deutschland wiedererkannt zu haben, auf der Straße, in Baden-Württemberg. Den Behörden warf sie vor, ihren Fall nicht ernst genug zu nehmen. Doch diese zweifelten laut „Südwest Presse“ an der Geschichte, hegten den Verdacht, das Mädchen sei von seinem im Irak gebliebenen Vater benutzt worden, damit weitere Familienangehörige nach Deutschland kommen können, so die „Welt“.

Wie auch immer: Aschwak Talo fühlte sich nicht mehr sicher in Deutschland und verließ das Land vorübergehend. Später stellte sich heraus, dass es sich wohl um eine Verwechslung gehandelt hatte. Der IS-Mann, der sie vergewaltigt hatte, war im Irak festgenommen worden. Irakische Behörden nahmen Kontakt zu ihr auf, fragten sie, ob sie für ein Treffen nach Bagdad kommen wolle …

Letztlich blieben ungeklärte Fragen offen, Fragen aus dem Leben eines jungen Mädchens, dass Schreckliches erlebt hatte und irgendwie damit weiterleben musste. (sm)



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