Zahl der Asylbewerber in Europa um 13 Prozent gestiegen – mehr Anträge aus Venezuela und Afghanistan

Erstmals seit 2015 gibt es wieder einen Anstieg der Asylanträge in Europa. Vermehrt stellen Menschen aus Lateinamerika Anträge. Ihre Anerkennungsquote ist allerdings gering.
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Migranten.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times26. Februar 2020

In Europa haben im vergangenen Jahr erstmals seit 2015 wieder mehr Menschen Asyl beantragt als im Vorjahr. 2019 wurden in den 27 Ländern der EU sowie in Großbritannien, Norwegen und der Schweiz über 714.000 Schutzanträge gestellt, wie die europäische Asylbehörde Easo am Mittwoch in Brüssel mitteilte. Das sind 13 Prozent mehr als im Vorjahr.

„Der Anstieg ist hauptsächlich auf eine stark steigende Zahl der Anträge von Staatsangehörigen mehrerer lateinamerikanischer Länder zurückzuführen, die von der Visumspflicht befreit sind“, erklärte Easo.

Den stärksten Anstieg gab es demnach bei Asylsuchenden aus Venezuela. Mit 45.000 verdoppelte sich die Zahl der Anträge aus dem südamerikanischen Krisenstaat.

Zudem baten deutlich mehr Afghanen um Schutz: 60.000 Asylanträge entsprechen 30 Prozent mehr als 2018. Die meisten Schutzsuchenden kommen nach wie vor aus Syrien. Die Zahl der Anträge von Staatsangehörigen des Bürgerkriegslandes blieb stabil bei 72.000.

Drittel der Anträge enden positiv

Rund ein Drittel der Anträge führten Easo zufolge 2019 zu positiven Entscheidungen. Am höchsten war die Anerkennungsquote bei Syrern (85 Prozent), Jemeniten (82 Prozent) und Eritreern (81 Prozent).

Afghanen erhielten demnach in rund der Hälfte der Fälle Schutzstatus, wobei die Anerkennungsquote von Land zu Land stark variierte.

Staatsangehörigen visumsfreier Länder wird hingegen sehr selten Asyl gewährt. Nur fünf Prozent der venezolanischen Bewerber wurden laut Easo als schutzbedürftig anerkannt. Etwa jeder zehnte Antrag wurde von jemandem eingereicht, dem zuvor bereits einmal Asyl verwehrt worden war. (afp)



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