Bundestag: Organraub in China – Erstmals öffentliche Anhörung in Ausschuss

"Im Gegensatz zum Schwarzmarkt-Organhandel in anderen Teilen der Welt, werden in China Gewissensgefangene zwecks Organraub staatlich organisiert getötet", heißt es in einem Untersuchungsbericht zum Organraub an Glaubensgefangene in China. Der Menschenrechtsausschuss des Bundestages wird sich am Mittwoch erstmals mit dem Thema auseinandersetzen. Epoch Times berichtet Live von der Anhörung.
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Bundestag.Foto: iStock
Epoch Times7. Mai 2019

Die Menschenrechtslage in China ist nicht zum ersten Mal Thema im Bundestag. Doch am Mittwoch ab 15.00 Uhr wird erstmals im Menschenrechtsausschuss des Bundestages der staatliche Organraub an Glaubensgefangenen in China öffentlich thematisiert. Unter dem Titel „Menschenrechtliche Lage religiöser Minderheiten in China“ treffen sich Abgeordnete aller Fraktionen.

Im Paul-Löbe-Haus in Berlin unweit des Reichstagsgebäudes wird dann über die Opfer gesprochen. Dies sind neben Tibetern, Christen und Uiguren hauptsächlich Falun Dafa-Praktizierende. Sie alle nutzt das chinesische Regime für einen systematisch betriebenen Organraub.

Untersuchungsbericht: „Organe werden in industriellem Maßstab für Transplantationszwecke genutzt“

Alle Bundestagsfraktionen haben im Vorfeld Experten zum Thema Religionsfreiheit in China eingeladen. In mehreren Runden stellen ihnen die Abgeordneten während der Anhörung Fragen.

Hier der Livestream zur Anhörung ab Mittwoch 14:30 Uhr: 

Die AfD-Fraktion hat als Experten für die Anhörung David Li, Mitarbeiter am Forschungszentrum für Organraub in China mit Sitz in New York (China Organ Harvest Research Center), eingeladen. Er wird ausführlich über das Thema berichten.

Das Forschungszentrum, an dem Li arbeitet, schrieb in einem Untersuchungsbericht:

Im Gegensatz zum Schwarzmarkt-Organhandel in anderen Teilen der Welt, werden in China Gewissensgefangene zwecks Organraub staatlich organisiert getötet. Ihre Organe werden in industriellen Maßstab für Transplantationszwecke genutzt. Wobei militärische als auch zivile chinesische Krankenhäuser beteiligt sind. Diese staatlich kontrollierte illegale Transplantationsindustrie stellt eines der abscheulichsten Menschenrechtskatastrophen des 21. Jahrhunderts dar“.

Falun Dafa-Praktizierende demonstrieren täglich vor der chinesischen Botschaft

Anlässlich der Anhörung im Menschenrechtsausschuss zu China treffen sich am Mittwoch Falun Dafa-Praktizierende zu einer Mahnwache in der Nähe des Paul-Löbe-Hauses, wo die Anhörung stattfindet.

Viele Berliner werden den Praktizierenden in ihrer gelben Kleidung bereits begegnet sein. Wenn nicht vor der chinesischen Botschaft an der Jannowitzbrücke, wo sie täglich seid dem Beginn der Verfolgung in China im Jahr 1999 eine Mahnwache abhalten, dann am Brandenburger Tor.

Am Brandenburger Tor, wo viele Touristen – darunter auch Chinesen – aber auch Einheimische anzutreffen sind, versammeln sich die Falun Dafa-Praktizierenden jeden Samstag, um unter anderem über den Organraub in China zu informieren.

Epoch Times wird morgen ab 14:30 Uhr per Livestream von der Anhörung und auch über die Situation der religiösen Minderheiten und Glaubensgemeinschaften in China berichten.

Sieben Experten stellen sich den Fragen der Bundestagsabgeordneten

Hier eine Übersicht zu den geladenen Experten zur Anhörung:

Ulrich Delius – Gesellschaft für bedrohte Völker

Kelsang Gyaltsen – ehemaliger Sondergesandter des Dalai Lama in Europa

Dolkun Isa – Präsident des Weltkongresses der Uiguren

David Li – Mitarbeiter des Forschungszentrum für Organraub in China Sitz: New York

Wenzel Michalski – Direktor Human Rights Watch Deutschland

Prof. Dr. Frank N. Pieke – Mercator Institut für Chinesische Studien

Prof. Dr. Helwig Schmidt-Glintzer – China Centrum Tübingen (CCT)

Weitere Infos zu der Anhörung im Menschenrechtsausschuss finden sich auf der Webseite des Bundestages. (er)



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