Ärztekammer Nordrhein ruft Patienten zu Meldung von „Corona-Leugnern“ unter Hausärzten auf

Die Ärztekammer Nordrhein hat gegenüber dem "WDR" die Patienten in ihrem Wirkungskreis dazu aufgerufen, Hausärzte zu melden, in deren Praxen Corona-Maßnahmen unzureichend umgesetzt würden oder das Virus verharmlost werde. Kritiker warnen vor Denunziantentum.
Von 25. Oktober 2020

Die jüngste Kontroverse um Aussagen des Präsidenten der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, am Mittwochabend (21.10.) in der Sendung „Markus Lanz“ hat in den Verbänden Sorge um den möglichen Einfluss von Ärzten, die vermeintlich oder tatsächlich Gefahren durch Corona leugnen oder verharmlosen, auf die Öffentlichkeit geweckt.

Die Ärztekammer Nordrhein hat gegenüber dem „WDR“ nun auch Patienten dazu aufgerufen, Hausärzte zu melden, die das Virus vermeintlich auf die leichte Schulter nehmen oder in ihrer Praxis Hygienebestimmungen nicht einhalten.

Aussagen Klaus Reinhardts über Masken als Anlass

Reinhardt hatte in der Fernsehtalkshow von einem „Vermummungsgebot“ im Zusammenhang mit der Maskenpflicht in zahlreichen Räumlichkeiten gesprochen und die Schutzwirkung von Alltagsmasken teilweise in Zweifel gezogen.

Auch wenn insbesondere von regulären Alltagsmasken unterhalb des FFP2- oder FFP3-Standards ein vollständiger Infektionsschutz nicht zu erwarten ist, sehen Experten wie der in Hannover praktizierende Pneumologe Tobias Welte in der Maskenpflicht einen der Gründe, weshalb die Sterblichkeit an COVID-19 zurückgegangen sei. Durch das Tragen von Masken seien weniger Viren übertragen worden und die Virenlast sei insgesamt geringer als noch im Frühjahr, so Welte zum „Ärzteblatt“.

Ärztekammer Nordrhein: „Schulen klagen über Gefälligkeitsatteste“

Nach Kritik, die unter anderem vom Marburger Bund kam, relativierte der Verbandschef seine Aussagen. Evidenz aus vielfältigen Studien spreche für einen Nutzen des Mund-Nasen-Schutzes, erklärte Reinhardt am Freitag gegenüber der ARD und machte deutlich, dass gesicherte Daten zu Übertragung und Selbstansteckung „die klare Empfehlung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes“ zur Konsequenz hätten.

Auch wenn der Präsident der Bundesärztekammer damit Irritationen beilegen konnte, gibt es nach Überzeugung der Ärztekammer Nordrhein auch eine zu hohe Zahl an Hausärzten, die ihre Patienten in Sachen Corona in falscher Sicherheit wögen und die Gefahren herunterspielten. Manche sabotierten gar die Bemühungen zur Pandemiebekämpfung, indem sie leichtfertige Atteste zur Befreiung von der Maskenpflicht ausstellten.

Von 60.000 Ärzten 17 als „Corona-Leugner“ bekannt

Derzeit seien, so eine Sprecherin der Ärztekammer Nordrhein zu WDR, 17 Fälle bekannt, in denen Ärzte offen „das Coronavirus verharmlosen oder gar leugnen“. Im Tätigkeitsgebiet des Verbandes praktizieren 60.000 Ärzte, die von der Kammer vertreten werden.

Die Bundesärztekammer erklärte, dass auch Mediziner Redefreiheit genießen. Allerdings müssten sie auch bei Äußerungen in der Öffentlichkeit und Ratschlägen an die Patienten den „anerkannten Stand der medizinischen Erkenntnisse“ beachten. Patienten, so ein Sprecher zu WDR, dürften „aufgrund der persönlichen Weltanschauungen des Arztes keinesfalls Schaden erleiden“. Dies beziehe sich auch auf Hygiene- und Schutzmaßnahmen wie die AHA-Regeln.

Aufruf, „wachsam und kritisch“ zu sein

Berufsrechtliche Konsequenzen könne es, so die Ärztekammer Nordrhein, geben, wenn Ärzte beispielsweise „Gefälligkeitsatteste“ ausstellten, ohne die Patienten überhaupt sorgfältig zu untersuchen. Von solchen Fällen, so die Kammer, „hören wir meist zufällig“ – etwa, wenn sich eine Schule über ein vermehrtes Aufkommen an Maskenbefreiungen beklage.

Um vermeintliche oder tatsächliche „schwarze Schafe“ in der Ärzteschaft konfrontieren zu können, ruft die Ärztekammer Nordrhein nun auch die Patienten auf, „wachsam und kritisch“ zu sein. Sie sollten darauf achten, ob alle Hygieneregeln in Arztpraxen beachtet würden und „bei Abweichungen unbedingt das Praxisteam ansprechen“. Außerdem sollen sie „dem Arzt widersprechen, falls er alles als harmlos hinstellt“. Notfalls sollen die Patienten sich an die zuständige Ärztekammer wenden, damit diese „der Sache nachgehen“ könne.

Essen 2.0?

Kritische Stimmen – beispielsweise der Publizist Boris Reitschuster – sprechen im Zusammenhang mit der Äußerung der Ärztekammer Nordrhein von einem „Denunziationsaufruf“. Auf seinem Blog schreibt er: „So wenig ich Covid-19 für ungefährlich halte und so sehr gerade die besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen jeden möglichen Schutz verdient haben – die dramatischen Folgen für Demokratie, Freiheit und gesunden Menschenverstand in Folge von SARS-CoV-2 machen mir persönlich mehr Angst als das Virus selbst.“

In sozialen Medien ziehen Kommentatoren eine Linie vom Ärztekammer-Aufruf zu der jüngsten Debatte um ein Online-Formular des Ordnungsamtes der Stadt Essen, mithilfe dessen Bürger Verstöße gegen die Coronaschutz-Verordnung im Land melden können. Während die Stadt selbst das Formular als legitime „Möglichkeit […], um ein größeres Infektionsgeschehen zu vermeiden“ rechtfertigt, sprach FDP-Politiker Wolfgang Kubicki auf Facebook von „chinesischen Verhältnissen“ und einem „Denunziationsportal“, das „mit Sicherheit rechtswidrig“ sei und „sofort gelöscht“ werden sollte.



Unsere Buchempfehlung

Krankheiten wie COVID-19, Katastrophen und seltsame Naturereignisse machen den Menschen aufmerksam: etwas läuft schief. Es läuft tatsächlich etwas sehr schief. Die Gesellschaft folgt - verblendet vom "Gespenst des Kommunismus" - einem gefährlichen Weg.

Es ist der Kampf zwischen dem Guten und dem Bösen, zwischen dem Göttlichen und dem Teuflischen, die in jedem Menschen wohnen.

Dieses Buch schafft Klarheit über die verworrenen Geheimnisse der Gezeiten der Geschichte – die Masken und Formen, die das Böse anwendet, um unsere Welt zu manipulieren. Und: Es zeigt einen Ausweg. „Chinas Griff nach der Weltherrschaft“ wird im Kapitel 18 des Buches „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ analysiert. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion